Borussia Mönchengladbach Nächste Woche bekommt Schubert Klarheit

Mönchengladbach · André Schubert konzentriert sich auf das Wesentliche. Deswegen sprach er am Mittwoch, am Tag nach dem großartigen Spiel gegen Juventus Turin, das wegen des 1:1 aber das Aus in der Champions League besiegelte, auch nicht über seinen Vertrag oder eventuelle Vertragsgespräche, sondern blieb sportlich.

 Max Eberl wird in der kommenden Woche ein Gespräch mit André Schubert führen.

Max Eberl wird in der kommenden Woche ein Gespräch mit André Schubert führen.

Foto: ap, FO

Auch seinen Spielern hatte er gesagt, sie sollen sich nur auf das konzentrieren, was sie beeinflussen können — und das ist die Arbeit auf dem Platz. Die ist beachtlich gut, seit Schubert Interimstrainer ist. Gegen "Juve" wiesen die Gladbacher nach, dass sie mit den Etablierten mithalten können, auch fußballerisch.

Dass die Turiner Defensivkünstler dafür sorgten, dass die Borussen nun von der Kandidatenliste für den Einzug ins Achtelfinale gestrichen worden sind, ließ den Klub am Niederrhein in einer Gefühlslage zwischen "Stolz und Ernüchterung" zurück, wie auf seiner Internetseite zu lesen war. Da sie in Gladbach nicht viel Hoffnung hatten, sich in der Gruppe unter anderem mit Manchester City und Juventus für das Achtelfinale zu qualifizieren, hält sich die Traurigkeit in Grenzen. Und das Überwintern in der Europa League ist noch drin, wenn in den letzten beiden Spielen der Sprung auf Platz drei gelingt. Und da die Borussen den aktuellen Inhaber dieser Position, den FC Sevilla, noch zu Gast haben, liegt das im Bereich des Vorstellbaren.

Gegen Sevilla wird am 25. November dann das Ergebnis wichtiger sein als der reine Inhalt. "Wir haben gegen Sevilla jetzt ein Endspiel, in dem wir mit einem Sieg einen großen Schritt in Richtung Überwintern in Europa machen können", sagte Sportdirektor Max Eberl. Davor gibt es aber noch die Bundesliga-Heimspiele gegen Ingolstadt und Hannover — und dazwischen eine Länderspielpause, für die Sportdirektor Max Eberl Gespräche mit Schubert in Aussicht gestellt hat. Nicht nur Borussias Profis haben sich gut verkauft gegen Juventus, sondern auch der Trainer.

Schubert, der in der Bundesliga sechs Siege einsammelte, zudem einen im Pokal und drei sehr ordentliche Champions-League-Spiele ablieferte, hat sich inzwischen von der reinen Interims-Lösung zum möglichen Top-Kandidaten auf den Cheftrainer-Posten bei Borussia entwickelt. Eberl wird sich über Schuberts Vision der künftigen Borussen-Mannschaft informieren. Passt sie zur Philosophie des Vereins (was zu vermuten ist), könnte "The Interim One" doch "The Chef One" werden bei Borussia, vielleicht sogar kurzfristig. "Es geht um die beste Lösung für den Verein", sagt Eberl immer. Möglich, dass Schubert Spiel für Spiel in diesen Status hineingewachsen ist. Wenn er einen festen Vertrag bekommt, dann auch über die Saison hinaus.

Doch trotz der Entwicklung in eigener Sache bleibt der Trainer bei seiner Linie: Er nimmt die Debatte um seine Zukunft nach außen hin ganz locker. Auch in dem Wissen, dass er in der Sache nur gewinnen kann. Dass er weiß, wie das Gewinnen geht, zeigt sein Team Spiel für Spiel. Am Samstag wartet der FC Ingolstadt. Darauf konzentriert sich Schubert. Denn seine Argumente liegen auf dem Platz. Sie sind überzeugend.

(RP)
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