Borussia Mönchengladbach Stindls Ärgernis an Elvedis großem Abend

Mönchengladbach · Während Borussias Kapitän Gelb-Rot sah und nun das Barcelona-Spiel verpasst, machte der Schweizer ein fast perfektes Spiel.

 Nico Elvedi ließ gegen Manchester Uniteds Star-Offensive fast nichts zu.

Nico Elvedi ließ gegen Manchester Uniteds Star-Offensive fast nichts zu.

Foto: AP

Nico Elvedis Karriere ist im Eilzug-Modus. Nicht mal ein Jahr ist es her, seit der junge Schweizer sein Startelf-Debüt bei Borussia absolvierte beim 3:1 gegen den FC Bayern. Seitdem ist der junge Zürcher nahezu unverzichtbar geworden für seinen Trainer André Schubert. 41 von 44 Pflichtspielen, die es seither gab, hat er mitgemacht (plus drei in der Schweizer Nati). Und am Mittwoch, beim 1:1 gegen Manchester City, machte er eines seiner besten. "Der junge Schweizer behauptete sich in fast jeder wichtigen Situation und setzte dabei noch immer wieder offensive Akzente. Seine Leistung war wirklich herausragend", fasste die Uefa in ihrem Spielbericht seinen fast perfekten Abend treffend zusammen. City-Torschütze David Silva wurde zwar zum "Man of the Match" erkoren, doch war es wohl eine haarscharfe Entscheidung zuungunsten Elvedis.

Am 6. Dezember, im vorerst letzten Champions-League-Spiel der Borussen, wartet nun noch ein tolles Erlebnis auf ihn. Borussia spielt ohne Druck im legendären Stadion Nou Camp beim FC Barcelona - das wird Elvedi, so er nicht verletzt ist, mindestens seinem Kapitän Lars Stindl voraushaben. Der ist nämlich gesperrt für das Spiel. "Es tut schon weh, diese Chance, die vielleicht einmal in der Karriere kommt, in diesem Mythos spielen zu dürfen, zu verpassen, ganz egal wie die Konstellation in dem Spiel ist. Man träumt davon als Kind, dort spielen zu dürfen, und das wird mir nun verwehrt in 14 Tagen", sagte Stindl.

Elvedi nahm seine Aussicht auf das Barcelona-Spiel gewohnt gelassen. "Wir werden das Spiel genießen, dort aber auch alles geben", sagte er. Trotz des Ausscheidens aus der Champions League "ist der dritte Platz ein großer Erfolg", sagte Elvedi. Er trug als Rechtsverteidiger dazu bei, denn Schubert hatte gegen Manchester eine Viererkette aufgeboten, um das Flügelspiel der Citizens zu unterbinden. Das Konstrukt hielt auch, als nach der Pause der Druck größer wurde. "Wir haben als Mannschaft gut verteidigt, die Mannschaftsleistung war überragend", sagte Elvedi, der nun der Feldspieler mit den meisten Einsatzminuten ist in dieser Saison.

Sein Offensivdrang in zwei, drei Szenen zeugte von Selbstvertrauen. "Wir müssen versuchen, die Euphorie aus der Champions League auf die Bundesliga zu übertragen", sagte er. Das Umschalten von den Europa-Erlebnissen auf den Liga-Alltag gelang bislang nur leidlich. Drei von vier Ligapartien nach der Königsklasse gingen verloren. Nur nach dem 0:4 in Manchester gab es einen Sieg - das 4:1 gegen Bremen. Bestenfalls soll es so nun auch gegen Hoffenheim werden. "Ich bin überzeugt, dass wir ein gutes Spiel machen können", sagte Elvedi.

(kk)
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