Borussia Mönchengladbach Herrmann ebnet Weg in die nächste Runde

Fussball · Der Außenstürmer erzielte das erste Tor beim 3:0 gegen Zürich. Er und Ibrahima Traoré waren kaum zu kontrollieren.

Borussia Mönchengladbach gewinnt 3:0 gegen den FC Zürich: Einzelkritik
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Gladbach - Zürich: Einzelkritk

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Borussias schönster Heimsieg im Europapokal ist außen vor. Das 7:1 gegen Inter Mailand von 1971 wurde annulliert und fehlt daher in der Statistik. Weswegen Gladbach gegen den FC Zürich gestern Abend nicht nur um den Einzug in die Zwischenrunde der Europa League spielte, sondern auch den 50. Heimsieg auf dem internationalen Parkett fabrizieren konnte. Der gelang - auch wenn das 3:0 nicht so spektakulär war, wie jenes 7:1, das ein Büchsenwurf wegwischte.

Kramers Verletzung trübt die Stimmung
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Patrick Herrmann kam erst 20 Jahre nach dem legendären 7:1 zur Welt. Doch kennt er diese Geschichte, er hat im Borussen-Internat gelebt und ist in Gladbach Profi geworden - da saugt man die Geschichte des Klubs zwangsläufig auf. Gestern hat Herrmann selbst ein neues Kapitel aufgeschlagen. Sein Tor zum 1:0 gegen Zürich war der Wegbereiter für die zweite Qualifikation für die Zwischenrunde nach 2012 in der Europa League. In der 32. Minute kam einen Pass von Branimir Hrgota auf Umwegen zu Herrmann, er rannte an Zürichs Torhüter vorbei und schob den Ball ins Tor. Es war wettbewerbsübergreifend sein siebter Treffer in dieser Saison und der vierte auf der internationalen Bühne.

Das Konzept von Trainer Lucien Favre ging auf: Der Schweizer setzte gegen seine Landsleute auf zwei kleine, wendige Flügelspieler — Herrmann (1,78) eben und Ibrahima Traoré (1,72). Beide waren hochgradig motiviert, an diesem Abend produktiv zu sein. An eigentlich allen gefährlichen Situationen waren sie beteiligt. Traoré gab nach vier Minuten den ersten Torschuss ab, zielte aber vorbei. Später traf er nach einem Sololauf den Pfosten (38.). Herrmann hatte nach seinem Treffer weitere Gelegenheiten, sein Torkonto auszubauen. In der 41. Minute schoss er aus spitzem Winkel in die Arme des Torwarts, vier Minuten später zielte er über das Tor.

Borussia Mönchengladbach spaziert locker in die nächste Runde – Pressestimmen
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Pressestimmen zum Gladbacher Einzug in die K.o.-Runde

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Foto: qvist /Shutterstock.com

Borussias Außen glänzen erneut

Wieder einmal waren es die Außen, die dem Spiel den Stempel aufdrückten. Beim 5:0 gegen Limassol, dem 49. Europapokal-Heimsieg, war es vor allem Traoré, der am 6. November doppelt traf. "Wir haben viele Möglichkeiten auf den Flügeln", sagt Favre immer wieder. Herrmann und Traoré durften in dieser Saison noch nicht oft zusammen Dienst tun, bis gestern gab es diese Konstellation nur einmal: beim 2:1 in Paderborn.

Borussia Mönchengladbach: Branimir Hrgota mit Traumtor gegen Zürich
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Branimir Hrgotas Traumtor gegen Zürich

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Diesmal war es die richtige Variante, vor allem Traoré war von den Zürchern nicht zu kontrollieren. Er narrte seinen Gegenspieler auf engstem Raum ein ums andere Mal und suchte auch immer wieder den Weg zur Grundlinie im Stil eines klassischen Außenstürmers. Wie in der 23. Minute. Da legte er den Ball auf Raffael zurück, doch dessen Schuss flog hoch ins Fangnetz hinter dem Tor. Traoré spielte als Linksfuß rechts, Rechtsfuß Herrmann links. So kommen beide auch immer wieder mit dem Schussbein zum Abschluss.

Nachdem das Spiel über die Außen in den Wochen zuvor nicht sonderlich funktioniert hatte, gab es nun eine Renaissance. Branimir Hrgota rundete den Abend mit seinem Doppelpack ab. Und Fabian Johnson, der gestern 27 wurde, bekam auch noch seine Einsatzzeit. So war es ein richtig schöner 50. Europapokal-Heimsieg, dem Jubiläum angemessen. Anders als das 7:1 gegen Mailand vor 43 Jahren zählt er auch - und beschert Borussia als Sieger der Gruppe A die Qualifikation für die nächste Runde. In der kann es nicht zum Wiedersehen mit Inter kommen: Die Italiener sind im selben Lostopf wie Gladbach.

(RP)
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