Borussia Mönchengladbach Herrmann hofft auf Kaderplatz gegen Freiburg

Mönchengladbach · Patrick Herrmann ist wieder da. Ob der Mittelfeldspieler schon am Samstag gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr/Live-Ticker) im Kader steht, ist noch offen. Bereit dazu wäre er.

Borussia Mönchengladbach: PatrickHerrmann wieder im Mannschaftstraining
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Herrmann wieder im Mannschaftstraining

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Foto: Dieter Wiechmann

Patrick Herrmann ist wieder da. Ob der Mittelfeldspieler schon am Samstag gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr/Live-Ticker) im Kader steht, ist noch offen. Bereit dazu wäre er.

Als Patrick Herrmann die folgenden Sätze sagte, glänzten seine Augen. "Es ist ein tolles Gefühl: wieder auf dem Platz stehen, wieder Fußball spielen, den anderen wieder helfen, es geschafft zu haben", beschrieb er dann den Moment, der ein großer ist für einen Fußballer, der verletzt war. Allerdings ist es mit den Comebacks und den tollen Gefühlen, die damit verbunden sind, wie mit Versicherungen: Man will sie eigentlich gar nicht in Anspruch nehmen. Denn ein Comeback bedeutet, vorher gefehlt zu haben.

Patrick Herrmann hat zuletzt oft gefehlt. In der Vorsaison 133 Tage nach einem Kreuzbandriss. Im Sommer 2016 während der Vorbereitung wochenlang wegen einer Schambeinreizung. In dieser Saison hat er auch schon mehr als 100 Tage verpasst, zunächst wegen einer Muskelverletzung, dann wegen eines Bänderrisses im Fuß, den er sich am 4. November 2016 in Berlin zugezogen hatte. "Ich bin froh, wenn 2016 vorbei ist", hatte Herrmann im Gespräch mit unserer Redaktion kurz vor Weihnachten gesagt. Jetzt ist er wieder da nach fast drei Monaten. Sicher noch nicht bei 100 Prozent, aber voll motiviert. Herrmann hofft, dass das neue Jahr etwas glücklicher für ihn läuft, als die beiden vorangegangenen. Er hat seine Reha beendet und ist wieder im Training seit Mittwoch. Man spürte bei jeder Bewegung, bei jeder Aktion, wie sehr Herrmann die Arbeit im Mannschaftskreis genoss. Möglich, dass er am Samstag schon das nächste Hochgefühl erlebt: Wenn er mitwirken darf gegen den SC Freiburg.

Erst am Nachmittag wird Trainer Dieter Hecking entscheiden, ob Herrmann zum Kader der Borussen gehören wird. Es wäre eine Option für den Trainer nach hinten raus, denn einen Platz in der Startelf wird es für den Rückkehrer sicher nicht geben. Aber mit seiner Schnelligkeit wäre Herrmann einer, der als Joker noch etwas bewirken könne, wenn es eng wird gegen den laufstarken Aufsteiger.

Das war auch der Plan von Ex-Trainer André Schubert im Hinspiel. Er brachte Herrmann in der Schlussviertelstunde, um aus dem 1:1 noch mehr zu machen. Es wurde ein 1:3, weil es in den letzten fünf Minuten noch zwei Gegentore gab. Herrmann konnte daran nichts ändern. Nur zweimal gehörte das Eigengewächs, mithin einer der ersten Internatsschüler in Gladbach, in der Hinrunde zur Startelf, sehr zufriedenstellend ist das nicht, natürlich. Am Samstag jedoch würde sich die Einwechslung wohl königlich anfühlen, egal, ob es nur wenige Sekunden sind, einige Minuten oder sogar mehr. Nun, der Fußball ist verrückt genug, dass man sich sogar ein Comeback mit Tor vorstellen kann, das wäre dann fast schon eine Phrase, weil es eine der Geschichten wäre, die der Fußball gar nicht selten schreibt.

Vermutlich aber würde Herrmann schon recht froh sein einfach nur zum Aufgebot zu gehören. Wer wie er zuletzt oft verletzt ist, lernt die kleinen Dinge zu schätzen. "Allein wieder gegen den Ball zu treten, ist dann ein Traum. Wir haben den tollsten Job der Welt, und wenn man so ausgebremst wird, ist das brutal", sagte er im Interview. Jetzt will er die Bremse wieder lösen. Inwieweit ihm Dieter Hecking schon Samstag grünes Licht gibt, wird sich erweisen.

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