Borussia Mönchengladbach Zwei Stürmer suchen ihren Weg

Mönchengladbach · Peniel Mlapa ist zurück in Gladbach, kann aber gehen, wenn ein gutes Angebot kommt. Branimir Hrgota denkt darüber nach, was das Beste für ihn ist.

Peniel Mlapa: Ein Porträt in Bildern
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Das ist Peniel Mlapa

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Peniel Mlapa ist gut gelaunt. Er scherzt auf dem Trainingsplatz mit den Mannschaftskameraden, macht während eines Interviews Späße mit Ibrahima Traoré und lacht viel. Natürlich arbeitet er auch gut mit im Training. Der Stürmer ist zurückgekehrt, nachdem er ausgeliehen war an den 1. FC Nürnberg. Der "Club" zog die vereinbarte Kaufoption nicht. Nun ist Mlapa wieder bei den Borussen. Aber nicht wirklich eine Denkoption in den Personalplanungen für die neue Saison. "Peniel Mlapa ist ein Teil der Mannschaft und entsprechend wird er auch wieder voll in das Team integriert. Er kennt den Stand der Dinge und weiß, dass wir, wenn er eine andere Lösung findet, nicht abgeneigt sind, diese auch umzusetzen", sagte Sportdirektor Max Eberl.

Mlapas Situation ist verzwickt: Er hat nicht wirklich eine Zukunft in Gladbach, doch noch gibt es auch keine Alternative. "Es gibt Anfragen, aber es war nicht das Richtige dabei", sagte er. Vor einem Jahr schien Nürnberg der geeignete Ort für den Neubeginn zu sein. Mlapa verletzte sich jedoch am Knie und fiel drei Monate aus. "Die Hinrunde war damit vorbei, in der Rückrunde ging es besser, aber insgesamt ist es nicht gut gelaufen", gestand Mlapa. Das passt zum Rest: Die vergangenen "zwei, drei Jahre" waren keine gute Zeit für ihn.

Keine Chance für Mlapa

2012 kam er von 1899 Hoffenheim nach Gladbach. Zusammen mit Luuk de Jong und Branimir Hrgota sollte der robuste und schnelle Angreifer Marco Reus ersetzen. Elf Tore schoss das Trio insgesamt, doch in der Summe kam diese Stürmer-Generation nicht wirklich zurecht. Hrgota wurde und wird von Trainer Lucien Favre als formbares Talent betrachtet, de Jong und Mlapa fanden nicht zum Gladbacher System. De Jong ist längst weg, Mlapa ist nur auf Abruf bei Borussia und was Hrgota angeht, scheint auch nicht hundertprozentig klar, ob er bleibt. Er und Mlapa suchen ihren Weg.

Dabei war es eine erfolgreiche Saison für Hrgota. Bei Borussia wurde er im ersten Saisonteil nach acht Treffern in der Europa League als "Mr. Europapokal" gefeiert. Schließlich qualifizierte er sich mit seinem Team für die Champions League. Und nun gab es den nächsten Triumph: Mit Schwedens U21 gewann er die Europameisterschaft.

Das Problem ist: Nicht nur das Finale in Prag verfolgte Hrgota von der Bank aus, sondern auch einen Großteil der starken Rückrunde der Borussen. Dass er mehr spielen will, liegt auf der Hand. Hrgota werde angesichts der vielen Spiele künftig seine Chancen bekommen, befand Sportdirektor Max Eberl. Doch ist nach Max Kruses Abgang in Josip Drmic der nächste Mann schon da, der vor ihm steht. Auch André Hahn, den Favre von außen ins Sturmzentrum versetzte, hatte am Ende der Saison die Nase vorn.

Eberl stellte noch mal klar, dass Hrgota bleiben wird und einen festen Platz im Kader hat. Doch Hrgota dürfte sich nun, da er nach der EM noch bis zum 10. Juli Urlaub hat, dennoch sortierte Gedanken über seine Zukunft machen. "Borussia ist ein großartiger Verein. Aber ich muss auch daran denken, was das Beste für mich ist", sagte er.

Eben diese Gedanken macht sich auch Peniel Mlapa. Er weiß, dass er im Moment wenig anzubieten hat. "Im Fußball wird auf Daten und Fakten Wert gelegt. Und da konnte ich zuletzt nicht viel hinstellen", sagte er. Darum ist er offen für vieles: "In meiner Situation zu sagen, ich will nur in der Bundesliga wechseln, wäre schwierig." Die Option, zu seinem Stammverein 1860 München zurückzukehren, hat sich wohl zerschlagen. Noch ist jedoch viel Zeit, bis die Wechselperiode endet. "Aber umso früher ich etwas finde, desto besser. Ich muss aber die richtige Entscheidung treffen und hart arbeiten, um meine Karriere wieder in Schwung bringen", sagte er.

(RP)
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