Borussia Mönchengladbach "Maestro" Raffael sagte Hazards Doppelpack voraus

Mönchengladbach · In Abwesenheit des bislang besten Gladbacher Torschützen avanciert der junge Belgier zum Mann des Tages.

Borussia Mönchengladbach - Hertha BSC: Einzelkritik
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Gladbach - Hertha: Einzelkritik

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Foto: dpa, bt hak

Auf den "Maestro" muss man hören. "Raffael hatte gesagt, ich mache heute zwei Tore", berichtete Thorgan Hazard gestern. Gerade war das 5:0 der Borussen gegen Hertha BSC vorbei, und der junge Belgier war der Mitarbeiter des Tages aus Borussen-Sicht. Auch, aber nicht nur, weil er tatsächlich zum ersten Mal in der Bundesliga doppelt traf.

Dass er das ausgerechnet gegen die Berliner Hertha schaffte, passte, nicht nur wegen der Ansage des verletzten Raffael, den Hazard als kreativer Taktgeber gut ersetzte im Dreierangriff. In der vergangenen Saison hatte er sein erstes Bundesliga-Tor ebenfalls gegen Hertha (3:2) geschafft. Hazard schoss damals das 3:1, zuvor hatte er das 1:0 eingeleitet. Hertha scheint ihm also zu liegen. Dieses Mal erzielte er selbst das 1:0 und später noch das 4:0, zudem gab er die Vorlage zu Patrick Herrmanns 3:0.

"Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt zwei Tore in einem Spiel gemacht habe", gab Hazard zu. Er war schon in Gladbach: Am 28. August 2014 schoss er beim 7:0 gegen Sarajevo in der Europa-League-Qualifikation zwei Tore. Das gestrige Spiel war für ihn der bisherige Höhepunkt seines Aufstiegs von einer prominenten Randfigur zum Hauptdarsteller in Gladbach.

Der Ausfall war dann doch zu kompensieren:

"Im Winter hat man ja schon ein bisschen an ihm rumgemäkelt. Er war aber nicht einmal bei uns und hat gesagt, er müsse weg, Er hat gesagt: Ich will zur EM und ich muss auf dem Platz Gas geben. Das hat er getan. Seine Entwicklung ist ein gutes Beispiel für alle, dass sich die gute Arbeit auch lohnt", sagte Sportdirektor Max Eberl.

Er hatte Hazard während der vergangenen Saison fest vom FC Chelsea verpflichtet. Unter gewissen Umständen kann Chelsea Hazard zurückholen: Es gibt ein Vorkaufsrecht für den Fall, dass Borussia Hazard wieder veräußert. Allerdings hat Hazard einen Vertrag bis 2019 - plus ein Jahr Option. "Wir freuen uns jetzt einfach, dass wir einen weiteren Spieler mit einem großen Potenzial haben. Und solche Spieler erhalten auch die Chance, mal durch ein Tal zu gehen", sagte Eberl. Hazard ist nun raus aus dem Tal: Seit dem 5:1 gegen Bremen spielt er ständig, ist er wieder im belgischem Nationalteam.

"Ich fühle mich gut. Ich bin zwei Jahre hier, habe hart gearbeitet. Die Bundesliga ist intensiver als die belgische Liga. Ich laufe viel", sagte Hazard. "Wenn jemand sagt, ich sei der Mann des Spiels, dann akzeptiere ich das", sagte er und grinste. Ob "Maestro" Raffael am Samstag in Ingolstadt wieder zurückkehrt, ist offen. Sein "Kronprinz" Hazard zeigte jedoch, dass er bereit ist. "Ich spiele, ich treffe - so kann es weitergehen", ist er mit sich und der Borussen-Welt zufrieden.

(RP)
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