Borussia Mönchengladbach Warum Raffael seine beste Saison spielt

Mönchengladbach · Wann Fußballer im Schnitt ihren Zenit erreichen, wird gerne diskutiert. Raffael kann kaum helfen, die Frage zu beantworten. Borussias Brasilianer befindet sich seit zweieinhalb Jahren auf dem Höhepunkt seines Schaffens – und noch ist kein Ende in Sicht.

Raffael: Rückblick auf seine Zeit bei Borussia Mönchengladbach
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Das ist Raffael

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Foto: imago sportfotodienst

Wann Fußballer im Schnitt ihren Zenit erreichen, wird gerne diskutiert. Raffael kann kaum helfen, die Frage zu beantworten. Borussias Brasilianer befindet sich seit zweieinhalb Jahren auf dem Höhepunkt seines Schaffens — und noch ist kein Ende in Sicht.

Bis 2017 ist der Mann gebunden, der Ende des Monats 31 Jahre alt wird. Raffael winkt ein Rentenvertrag. Gerade in dieser Saison, seiner dritten in Mönchengladbach, ist er Borussias "Most Valuable Player", der MVP, der wertvollste Spieler, womit ausnahmsweise keine finanziellen Angelegenheiten gemeint sind, sondern rein sportliche.

In dieser Woche haben ihn die Fans zum "Spieler des Monats" gewählt, Raffael kommt auf sechs Tore und zwei Vorlagen in acht Rückrundenspielen. So erreichte er bereits beim Auswärtsspiel in Augsburg Ende Februar eine Marke, die mit einem weiteren Begriff aus dem Basketballsport bezeichnet wird: ein "Double-Double", also eine zweistellige Anzahl an Toren und Vorlagen.

Zwar stellt Raffael nicht in jedem Bereich Bestwerte für seine Gladbacher Zeit auf. Allerdings haben weniger Torschüsse pro 90 Minuten die positive Kehrseite, dass der Brasilianer weniger Schüsse für einen Treffer benötigt. Das sind die wichtigsten Statistiken im Drei-Jahres-Vergleich:

Raffael ist einer wie keiner in der Bundesliga, oder zumindest einer wie kaum ein anderer. Henrich Mchitarjan weist gewisse Ähnlichkeiten auf, hat aber in Pierre-Emerick Aubameyang und Marco Reus andere Zielspieler. Selbst den Armenier, einen Mann an der Schwelle zur Weltklasse, übertrifft Raffael mit seiner Zweikampf- und Passquote. 40 und 65 Prozent wären Durchschnitt für einen Angreifer, der Brasilianer kommt auf 51 und 82 Prozent.

Diese Saison läuft er 800 bzw. 900 Meter weniger als in seinen ersten beiden Gladbacher Jahren. Aber die permanente, wenn auch oft stille Gefahr, die Raffael ausstrahlt, hat ihm jüngst eine Durchspiel-Garantie von Trainer André Schubert beschert. Hält er seine Quote bis zum Ende der Spielzeit und bleibt er weiterhin von Verletzungen verschont, kann sich die Borussia noch auf mindestens vier Raffael-Tore freuen.

Seine Treffer haben ihn auch in Gladbachs historischer Torjägerliste klettern lassen. Auf Platz 17 ist er mit 39 Toren in 90 Spielen mittlerweile angekommen. Nur drei ausländische Spieler waren treffsicherer im Borussia-Trikot: Allan Simonsen (76 Tore), Martin Dahlin (60) und Henning Jensen (44). Wenn es ganz gut läuft, kann sich Raffael den Dänen Jensen noch diese Saison vorknöpfen.

(jaso)
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