2:0-Sieg in Bremen Borussia klettert auf Rang fünf

Borussia Mönchengladbach sieht bei Werder Bremen mit 2:0. Durch den vierten Saisonsieg klettert die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking auf Rang fünf. Lars Stindl und Jannik Vestergaard trafen zum verdienten Erfolg.

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Foto: dpa, crj hak

Den neunten Platz hatte Borussia mindestens sicher, bevor ihr Spiel bei Werder Bremen angepfiffen wurde. Mit dem hatten sie in Gladbach vergangene Saison leben müssen, doch es winkte mit drei Punkten eben deutlich mehr: der fünfte Platz, verbunden mit der Hoffnung, Mitte Oktober so richtig anzukommen in einer bis dato wechselhaften Spielzeit. Dass ihr genau das gelungen ist, darf Dieter Heckings Mannschaft nach einem 2:0 in Bremen behaupten. Lars Stindl und Jannik Vestergaard brachten den Erfolg mit ihren Toren schon in der ersten Hälfte auf den Weg. Werder wiederum blieb damit zum elften Mal in Folge sieglos und wird den Tabellenkeller so schnell nicht verlassen.

"Es war ein sehr, sehr wichtiger Auswärtssieg, den wir auch verdient haben. Die Mannschaft hat ein richtig gutes Spiel gemacht, da kann man von einem perfekten Auswärtsspiel sprechen", sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl bei Sky. Die 4000 mitgereisten Fans hatten ihre Lieblinge schon zur Halbzeit beim Gang in die Kabine euphorisch gefeiert.

Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach: Einzelkritk
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Bremen - Borussia: Einzelkritik

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Auch für Trainer Alexander Nouri wird die Luft immer dünner. Doch der kennt diese Situation, im Februar schien seine Zeit nach einer Niederlage gegen Gladbach schon einmal zu enden. Dann startete Werder eine atemberaubenden Serie — und landete sogar noch vor Gladbach auf dem achten Platz. Die Gastgeber begannen sehr zurückhaltend, Borussia kontrollierte mit 70 Prozent Ballbesitz das Spiel, verlor sich aber mitunter in langen Kombinationen. Raffael und Thorgan Hazard legten noch zu viel Augenmerk auf den Showfaktor. Erst in der 24. Minute schaltete Gladbach über Christoph Kramer mal schnell um, Raffaels Schuss ging ans Außennetz.

Eher unkonventionell leitete kurz darauf Kramer den Angriff zum 1:0 ein. Nach seinem Befreiungsschlag landete der zweite Ball bei Stindl, Werder-Torwart Jiri Pavlenka rettete gegen Hazard noch mit dem Fuß. Scheinbar zu weit draußen und zu nah an der Grundlinie bekam Stindl den Abpraller, schickte Robert Bauer aber verblüffend leicht ins Leere und schlenzte den Ball in die lange Ecke — ein herausragendes Tor! Werder hatte vor einem immer unruhiger werdenden Publikum keine Antwort parat. Nico Elvedis Kopfball nach Hazards Freistoß konnte Pavlenka noch abwehren. Bei der folgenden Ecke musste Vestergaard kaum hochspringen und brachte den Ball überlegt mit dem Kopf im Tor unter, das 2:0 in der 34. Minute.

Danach wurde Werder gefährlicher, indes mit einem Hauch von Verzweiflung in den Aktionen. Yann Sommer hielt Philipp Bargfredes Schuss, Thomas Delaney traf aus sechs Metern das Tor nicht. Das Pfeifkonzert zur Pause fiel beachtlich aus. Mit zwei Wechseln — Florian Kainz und Izet Hajrovic kamen rein — setzte Nouri ein Zeichen. Seine Mannschaft zog aber weiterhin nicht mit. Zweimal lud sie Hazard mit Abspielfehlern zu Distanzschüssen ein, einen hielt Pavlenka, einer ging drüber. In der 52. Minute chippte Raffael den Ball auf Wendt, der die Vorentscheidung verpasste.

Bevor die Gäste sich der Fahrlässigkeit schuldig machen konnten, fand Werder selbst besser ins Spiel. Nach einer guten Stunde schlenzte Zlatko Junuzovic, erstmals in dieser Saison in der Startelf, den Ball knapp am Tor vorbei. Mit kontrolliertem Ballbesitz waren die Gladbacher bis dahin deutlich besser gefahren. Dementsprechend stieg Heckings Redebedarf an der Seitenlinie. Erst instruierte er Stindl ausführlich, dann Denis Zakaria. Auch ohne direkte Anweisungen kam Hazard dem dritten Tor in der 68. Minute ganz nah — erneut vereitelte Pavlenka die Chance mit dem Fuß. Bei einem Stindl-Kopfball (84.) rettete der Pfosten für den geschlagenen Keeper.

Auf eine Sturm-und-Drang-Phase ihrer Mannschaft warteten die Bremer Fans in der Schlussviertelstunde vergeblich. Je mehr Borussia den Ball laufen ließ, desto ruhiger wurde das Publikum. Am Ende stand der erste Auswärtssieg der Saison, souverän herausgespielt, wie man das von einem Tabellenfünften mal erwarten kann.

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