Borussia Mönchengladbach Nicht aus den Augen, nicht aus dem Sinn

Mönchengladbach · Acht Spieler haben Borussia Mönchengladbach nach der vergangenen Saison verlassen. Leistungsträger sind sie beim neuen Klub größtenteils nicht. So läuft es bei ihren neuen Vereinen.

Elf Jahre spielte Julian Korb für Borussia. Aus der eigenen Jugend schaffte er es bis in die Champions League. Vor dem Gastspiel mit Hannover 96 dankten ihm Manager Max Eberl und Vize-Präsident Rainer Bonhof (von links).

Elf Jahre spielte Julian Korb für Borussia. Aus der eigenen Jugend schaffte er es bis in die Champions League. Vor dem Gastspiel mit Hannover 96 dankten ihm Manager Max Eberl und Vize-Präsident Rainer Bonhof (von links).

Foto: Dieter Wiechmann

Auf dem Kopf ist Julian Korb dem Rheinland treu geblieben: Der 25-Jährige lässt sich trotz seines Wechsels zu Hannover 96 weiterhin in Düsseldorf die Haare schneiden. Den jüngsten Friseurbesuch dokumentierte er am Samstag. Schon eine Woche vorher war Korb im Westen gewesen, mit Hannover gab es eine 1:2-Niederlage gegen Borussia. Anders als Punkte nahm er nach seiner offiziellen Verabschiedung wenigstens eine Collage und einen Blumenstrauß mit nach Hause. Im Sommer hatte das Eigengewächs Gladbach als einer von acht Spielern verlassen. Ein richtiger Umbruch war es nicht, aber hinter Borussia liegt zweifellos eine Gesichtsveränderung. Von den neuen ist hier häufig die Rede, so geht es den alten Gesichtern in ihren neuen Klubs.

Julian Korb Nach drei Monaten in Hannover musste er die erste Niederlage verkraften - es wird ihm gelungen sein angesichts des starken Saisonstars mit dem Aufsteiger. Jede Sekunde hat Korb hinten rechts absolviert. Er ragt nicht heraus, spielt aber gewohnt zuverlässig. "Korbi macht es einfach gut", sagt Trainer André Breitenreiter.

Andreas Christensen Die leisen Hoffnungen einiger Gladbach-Fans, der Däne könne schon bald zurückkehren, weil er beim FC Chelsea nicht zum Einsatz kommt, haben sich bereits zerschlagen. Mit 509 Einsatzminuten kann Christensen zufrieden sein, die Kritiken in den traditionell strengen englischen Zeitungen werden immer positiver.

Mo Dahoud Für die U 21 erzielte er am Freitag ein typisches Tor: Körpertäuschung vor dem Strafraum, trockener Abschluss. Auch bei Borussia Dortmund kann sich Dahoud nicht über mangelnde Wertschätzung beklagen. In Peter Boszs Rotationsmaschine bekommt jeder ausreichend Spielzeit. Der 21-Jährige dankt es mit guten Leistungen. Fünf Assists ihn zehn Pflichtspielen können sich sehen lassen.

André Hahn Nur Pierre-Emerick Aubameyang, Robert Lewandowski und Jhon Córdoba haben in dieser Bundesliga-Saison häufiger aufs Tor geschossen als Hahn. Doch mit erst einem Treffer bei 23 Versuchen orientiert er sich eher an der Quote des Kölners Córdoba. Beim Hamburger SV ist Hahn gesetzt, weiß aber längst nicht immer zu überzeugen. 50 Prozent bedeuten die schlechteste Passquote der Liga.

Nico Schulz Viele vermissen einen echten Herausforderer von Borussias Linksverteidiger Oscar Wendt. Doch Schulz erweckt bei 1899 Hoffenheim bislang nicht den Eindruck, als wäre er ganz sicher einer geworden. Nach dem Einsatz in der ersten DFB-Pokalrunde saß er viermal auf der Tribüne. Julian Nagelsmann rotiert ihn eher in der Europa League rein, wo es bislang zwei Niederlagen gab. Immerhin ist Schulz' Familie nun nachgezogen nach Heidelberg.

Marvin Schulz Gut für den Innenverteidiger: Beim FC Luzern hält man große Stücke auf ihn. Schlecht: Den Erwartungen muss er erstmal gerecht werden. Den Sprung zum Stammspieler hat Schulz sofort geschafft. Nach drei Niederlagen in Folge ist Luzern vom vierten auf den achten Platz abgerutscht, in der Super League geht es aber eng zu.

Djibril Sow Das gilt allerdings nicht für die Young Boys Bern, bei denen Sow im Sommer untergekommen ist. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung des Tabellenführers. Der 20-Jährige könnte also gleich in seinem ersten Jahr als vollwertiger Profi Meister werden. "Solide Leistungen" bescheinigt ihm die Zeitung "Der Bund", betont aber auch, dass sich Sow erst noch an den Drei-Tages-Rhythmus beim Europa-League-Teilnehmer gewöhnen müsse.

Timothée Kolodziejczak Nach dem Scheitern in Gladbach ist er auch bei den UANL Tigres in Mexiko noch nicht angekommen. Gleich zu Beginn verletzt sich "Kolo".

(RP)
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