Borussia-Analyse Gladbach macht es Frankfurt zu leicht beim 0:1
Kevin-Prince Boateng verkörperte bei Gladbachs Niederlage alles, womit Dieter Heckings Mannschaft nicht zurechtkam. Wir schauen uns besonders das Tor an, das der Frankfurter selbst verhinderte, und jenes, das in der 13. Minute schlussendlich zählte.
Anpfiff
In der Totalen sind die Formationen beider Mannschaften perfekt zu erkennen. Borussia agierte von Beginn an defensiv im 4-4-2 und offensiv im 4-2-4. Die Eintracht machte mit einem 3-5-2 bzw. 5-3-2 die Räume eng.
1. Minute
Gleich nach dem Anstoß gibt es den ersten weiten Ball in die Gladbacher Hälfte, Frankfurt wird prozentual fast doppelt so viele spielen. Jannik Vestergaard muss ins erste Duell mit Sébastien Haller. Frankfurts langer Angreifer sollte den Borussen, die angeblich auch mal an ihm interessiert waren, einiges abfordern.
1. Minute
Borussia hat zum ersten Einwurf geklärt. Jetzt ist Matthias Ginter gegen Haller gefragt, der wieder rausspielt zum Niederländer Jetro Willems. Hinten am langen Pfosten (zweiter gelber Kreis) wird Boateng entscheidend werden.
1. Minute
Willems lässt Patrick Herrmann böse aussteigen, in der Mitte setzt sich Mijat Gacinovic von Christoph Kramer (links hinter ihm) ab.
1. Minute
Der Serbe kommt zum Abschluss. Eigentlich sind genügend Borussen im Strafraum postiert, trotzdem kullert der Schuss durch den Strafraum. Dass Boateng am Ende im Abseits stehend an den Ball geht, ist völlig unnötig – er wäre auch so reingegangen.
13. Minute
Wirklich gelernt aus dieser Unordnung (nach einem Einwurf!) hat Borussia nach einer knappen Viertelstunde noch nicht. Diesmal wirft Willems weit ein. Ginter (28) ist bei Boateng, Denis Zakaria (8) bei Haller.
13. Minute
Doch Ginter segelt unter dem Ball hindurch, während Boateng gar nicht hochspringt. Diesen gedanklichen und zeitlichen Vorsprung nutzt der Frankfurter, während Haller den Ball einfach abtropfen lässt. Im Rückraum ist Gacinovic (11) halbwegs ungedeckt, er wird aber nicht eingreifen.
13. Minute
Ginter kann zwar noch in den Schuss springen, doch Boateng schließt blitzschnell ab und auch so fest, dass Yann Sommer nichts ausrichten kann. Einwurf, Ablage, Schuss – so einfach ließ sich Gladbach beim 0:1 düpieren.
46. Minute
Anschließend lief Borussia (inklusive Nachspielzeit) 87 Minuten an, spielte aber kaum klare Torchancen heraus. Beeindruckend war nur die Ballbesitzquote: 66 Prozent in der ersten, 75 Prozent in der zweiten Halbzeit. Aber dieser Vorteil war ein genauso zahnloser Tiger wie die Umstellung auf ein 3-4-3.