Borussia Mönchengladbach Strebsam und motiviert

Mönchengladbach · Früher in der Schule hätte man gesagt: "Streber!", wenn jemand vor dem Ende der Ferien zurückgekommen wäre, um zu lernen. So gesehen hat Borussia eine ganze Menge Streber.

Denis Zakaria machte sich am Samstag beim Testspiel der Borussia ein Bild von der Mannschaft.

Denis Zakaria machte sich am Samstag beim Testspiel der Borussia ein Bild von der Mannschaft.

Foto: Dieter Wiechmann

Zehn Spieler sind in diesem Sommer vor dem verabredeten Termin ins Training eingestiegen. Der letzte ist Denis Zakaria. Sein erster Arbeitstag sollte erst heute sein, doch der Schweizer, den Borussia für 12 Millionen Euro von YB Bern geholt hat, tauchte schon am Samstag in Wuppertal auf und saß beim Testspiel erstmals auf der Bank. Gestern war er auch im Borussia-Park bei den neuen Kollegen.

Nun ist "Streber" in der Schule eher despektierlich gemeint, im Fußball (oder generell im Job und auch in der Schule natürlich) ist es indes nicht schändlich, schädlich und hinderlich, strebsam zu sein. Raffael, Tony Jantschke, Marvin Schulz, Mamadou Doucoure waren die ersten, die vorab auftauchten, es folgten Nico Elvedi und Jonas Hofmann, dann Patrick Herrmann und Oscar Wendt — und nun Zakaria. Dass in der kommenden Woche der eine oder andere Nationalspieler, der erst für Freitag offiziell eingeplant ist, ebenfalls etwas früher einsteigt, ist nicht auszuschließen.

Für die, die in der Vorsaison lange verletzt waren, war der Frühstart eine Art Vor-Vorbereitung, um bereit zu sein, wenn es richtig losgeht. Andere, wie Patrick Herrmann, hatten ausgeurblaubt und wollten nicht "auf der faulen Haut liegen". Bei Zakaria hatte man schon bei seiner Vorstellung als Neu-Borusse das Gefühl, dass er sich am liebsten gleich das Trikot mit der Nummer 8 übergestreift und losgekickt hätte. Von daher ist es kaum verwunderlich, dass er nun schon da ist. Der Mann hat Bock auf den neuen Job.

Trainer Dieter Hecking hat bei den Seinen insgesamt "große Motivation" ausgemacht. Es ist gut zu wissen, dass die Borussen offenbar viel Lust haben, ranzuklotzen, es gilt schließlich "besser als in der vergangenen Saison zu sein", wie Sportdirektor Max Eberl das Ziel formulierte. Motiviert und strebsam — das sind passende Adjektive für den Erfolg. Und dann ist da der Faktor Konkurrenzkampf: Jeder Spieler weiß, dass sich das Team für eine Saison nur mit zwei Wettbewerben nun in der Vorbereitung herausbildet — und da gilt es, vom ersten Tag an, bereit zu sein. Oder eben schon etwas früher.

(kk)
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