Borussia Mönchengladbach Torwartfrage langfristig geklärt

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach hat die Verträge mit seinen Torhütern Yann Sommer und Tobias Sippel verlängert. Stammkeeper Sommer (28) unterschrieb am Freitag bis 2021 bei den Fohlen, Ersatzmann Sippel (28) bis 2019.

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Das ist Yann Sommer

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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

"Volker" ist zufrieden. "Tolles Zeichen gesetzt" twitterte er am Donnerstag unter den Tweet von Borussias Torwart Yann Sommer. Der hatte bezüglich seiner eigenen Vertragsverlängerung notiert: "Ich freue mich sehr und es macht mich stolz, zusammen mit Euch weiter an der Geschichte der Borussia mitschreiben zu dürfen!". Der Torhüter, mithin die Nummer eins nicht nur am Niederrhein, sondern auch in der Schweiz, versah die Mitteilung mit dem Hashtag "#Sommer2021", da sein Arbeitspapier nun bis zu eben diesem Jahr datiert ist, zuvor war es bereits bis 2019 gültig.

Bis zu diesem Jahr steht auch fest, wer der zweite Mann hinter Sommer sein wird: Tobias Sippel. Dessen Vertrag wurde ebenfalls am Donnerstag bis 2019 ausgeweitet. "Tobi hat das Zeug, eine Nummer eins in der Bundesliga zu sein. In ihm haben wir einen sehr starken zweiten Mann in unserem Torwartteam, von dem wir wissen, dass wir uns auf ihn hundertprozentig verlassen können", sagte Sportdirektor Max Eberl.

Damit ist die Torwart-Frage in Gladbach langfristig geklärt: Sommer ist die Nummer eins, Sippel der zweite Mann. Fraglich ist, wer ab Sommer die Nummer drei sein wird. Denn Christofer Heimeroths Vertrag läuft aus. Ob der 35-Jährige dann weitermacht oder als Torwarttrainer in Borussias Nachwuchsbereich wechselt, ist noch ein bisschen offen. Der Vertrag läuft im Sommer aus, von daher, sagte Heimeroth im Trainingslager in Marbella, müsse er davon ausgehen, dass nach der Halbserie Schluss sei. "Wir werden sehen, wie sich die Sache entwickelt", sagte er.

Was "Volker" derweil mit dem "tollen Zeichen" meint, welches Sommer gesetzt habe, dürfte die Tatsache sein, dass dieser sich damit festgelegt hat, noch langfristiger Borusse zu sein, und das in einer Phase, in der es nicht ganz so prall läuft. Am Samstag reisen die Gladbacher als 14. der Tabelle ins nahe Leverkusen, um dort bei Bayer möglichst das Punktekonto zu verbessern und vielleicht den ersten Auswärtssiege der Spielzeit zu realisieren. Sommer will dazu aktiv beitragen, indem er sein Tor bestenfalls ebenso sauber hält wie zuletzt in Darmstadt beim 0:0. Es war sein fünftes zu Null dieser Bundesliga-Saison, hinzukommen die 2:0-Siege gegen Stuttgart (DFB-Pokal) und in Glasgow (Champions League).

65,8 Prozent der Bälle, die auf sein Tor fliegen, wehrt Sommer ab, die Quote war schon deutlich besser. Doch in Darmstadt wirkte die Defensive stabiler als vor dem Jahreswechsel, Sommer trug mit Sicherheit dazu bei. Allerdings dürfte er in der BayArena mehr gefordert werden als am Böllenfalltor.

Ob sich in Leverkusen die Gelegenheit ergibt, schon dem Wunsch von Heiko Schomberg nachzukommen, den dieser ebenfalls via Twitter kundtat, wird sich zeigen. Schomberg freut sich über Sommers Entscheidung, noch weitere vier Jahre Borusse zu bleiben ("Sehr schön") und hofft: "Vielleicht klappt es ja bis 2021 nochmal mit einem gehaltenen Elfmeter." In dieser Disziplin ist Sommer seit seinem Wechsel nach Gladbach nicht sonderlich gut, fast alle Schüsse vom Punkt fliegen seither mehr oder weniger ungehindert ins Tor.

Insgesamt, das hat Sommer zuletzt gestanden, zählte die Hinrunde nicht zu seinen besten. Doch er hat sich viel vorgenommen für den zweiten Teil der Saison. In dem dürfte Sommer, einer der erfahrensten Spieler im Team vom neuen Trainer Dieter Hecking und Mitglied des Mannschaftsrates, auch mehr in die Verantwortung genommen werden.

Laut Manager Max Eberl gehört Sommer zu den "Köpfen unserer Mannschaft". 2016 war er bei der EM zum ersten Mal die Schweizer Nummer eins bei einem großen Turnier, insgesamt machte er bisher 25 Länderspiele. Mit dem FC Basel wurde er viermal Schweizer Meister, bevor er 2014 Borusse wurde. Seit er in Gladbach ist, hat er 115 Pflichtspiele absolviert. Sippel kommt bislang auf drei. Dafür ist er noch ohne Gegentor.

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