Eberl erstickt Trainer-Debatte im Keim Dieter Hecking fühlt sich bei Borussia "sauwohl"

Mönchengladbach · Die Saison verläuft für Borussia Mönchengladbach nicht zufriedenstellend. Eine Trainerdebatte soll aber nicht aufkommen. Dafür sorgte Manager Max Eberl am Donnerstag mit einem klaren Statement.

 Borussia-Trainer Dieter Hecking

Borussia-Trainer Dieter Hecking

Foto: dpa, mbk

Borussias Manager Max Eberl hatte zuletzt in der Talksendung "Doppelpass" bei Sport 1 noch eingeräumt, dass Fußballmenschen manchmal nicht die Wahrheit sagen könnten, ganz einfach, weil die Situation es erfordert. Als er jedoch am Donnerstag gefragt wurde, ob Trainer Dieter Hecking "definitiv" seinen Vertrag bis 2019 erfüllen werde, sagte Eberl nur kurz "Ja." Da ist kein Spielraum für Interpretationen.

Hecking bleibt also auch in der nächsten Saison Trainer in Gladbach. Der 53-Jährige selbst erklärte danach noch einmal, was er schon auf der Mitgliederversammlung am Montag gesagt hatte: "Bei mir gibt es null Überlegungen, den Verein zu verlassen. Ich fühle mich sauwohl bei Borussia."

Die gegenseitigen Treuebekundungen waren nötig geworden wegen der Gesamtgemengelage bei Borussia. Die Saison ist nicht zufriedenstellend gelaufen, Europa wird wohl, wie im Jahr zuvor verpasst, weil es nicht rund läuft auf dem Rasen, weiterhin gibt es zu viele Verletzte, deswegen rumort es unter den Fans — in solchen Situationen kommt schnell eine Trainerdebatte auf, ob sie nun vor allem in den sozialen Netzwerken stattfindet oder im wahren Leben. So oder so haben die Borussen haben diese Debatte nun im Keim erstickt. Und machen sich nun an die Planung der Zukunft. "Ich will hier weiter mitgestalten", sagte Hecking.

In der Gegenwart wird Hecking indes zunächst mit seiner Vergangenheit konfrontiert, denn am Freitag kommt der VfL Wolfsburg nach Gladbach. Die Wolfsburger führte Hecking 2015 zur Vize-Meisterschaft und zum Pokalsieg. Aktuell jedoch kann er den im Abstiegskampf befindlichen Niedersachsen mit Gladbach noch größere Probleme bereiten, als sie eh schon haben, wenn seine Borussen morgen siegen.

Hecking hat seiner Mannschaft nach dem 1:5 in München ordentlich die Meinung gesagt. Mit dem, was nach den starken ersten 30 Minuten kam, war der Trainer gar nicht einverstanden. Gegen Wolfsburg soll es anders werden, muss es anders werden. "Für uns geht es darum, den Eindruck der letzten beiden Spiele, die nicht gut war, zu revidieren. Allerdings wehre ich mich dagegen, dass die gesamte Saison nach diesen Spielen bewertet wird", stellte Hecking klar.

Stindl kehrt zurück

Kapitän Lars Stindl kehrt nach seiner Gelbsperre zurück, zudem haben sich Tobias Strobl, der in München sein Comeback feierte, Ibo Traoré und Laszlo Bénes im Training als Alternativen angeboten. Mit welchem Personal und welchem System er das Spiel gegen Wolfsburg angehen will, ließ er aber offen.

Die jüngere Statistik weist Wolfsburg als eine Art Angstgegner der Borussen aus. Die Niedersachsen haben gegen keinen anderen Bundesligisten eine so hohe Siegquote ( 57 Prozent). In den letzten vier Spielen blieb Borussia sieglos (drei Niederlagen, ein Remis). Den bislang letzten Sieg gegen die "Wölfe" gab es Anfang Oktober 2015 (2:0). Das Hinspiel gewann Wolfsburg klar 3:0, Borussia verpasste mit der Niederlage den Sprung auf Rang zwei.

(kk)
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