Borussia entlässt Schubert "Es tut mir leid für den Trainer"

Mönchengladbach · "Borussia trennt sich von Trainer André Schubert" – eine Mitteilung mit solch einer Zeile hat Borussia Mönchengladbach seit einer gefühlten Ewigkeit nicht herausgegeben. Doch es hatte sich angekündigt.

André Schubert: 15 Monate Trainer bei Borussia Mönchengladbach
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"Borussia trennt sich von Trainer André Schubert" — eine Mitteilung mit solch einer Zeile hat Borussia Mönchengladbach seit einer gefühlten Ewigkeit nicht herausgegeben. Doch es hatte sich angekündigt.

Patrick Herrmann war der erste Borusse, der sich zeigte, nachdem die Entscheidung offiziell verkündet war. "Wir haben in den letzten Tagen viele Gespräche geführt und unsere sportliche Entwicklung analysiert und diskutiert und sind gemeinsam mit André zu dem Ergebnis gekommen, dass es für beide Seiten besser ist, unsere Zusammenarbeit jetzt zu beenden", ließ Borussias Sportdirektor Max Eberl über den Verein mitteilen.

Herrmann jedoch wollte einfach nur los, zum Arzt, der Hals schmerzte. Der 25-Jährige verriet nur, dass ihn die Nachricht von Schuberts Ende als Gladbach-Trainer nicht mehr überrascht habe. Dann düste er davon in die Ferien. Präsident Rolf Königs wollte auch nicht mehr sagen, wünschte lediglich ein frohes Weihnachtsfest. Dann kam Ibrahima Traoré, nach wie vor auf Krücken, und stellte sich den Fragen.

"Es lag ein bisschen in der Luft, dass es schwierig wird für den Trainer und die gesamte Mannschaft", sagte der 28-Jährige. "Es tut mir leid. In so einer Situation ist der Trainer immer der Erste, der gehen muss. Er ist nicht allein schuld, wir Spieler sind auch schuld, weil wir nicht den Fußball gespielt haben, den wir spielen können und spielen sollten normalerweise."

Traoré nahm explizit sich und seine Kollegen in die Pflicht. "Jetzt bekommen wir einen neuen Trainer und müssen gemeinsam die Kurve kriegen, um in der Bundesliga besser zu stehen als jetzt." Von Abstiegskampf müsse angesichts des Tabellenstandes die Rede sein, aber lange wolle man sich in diesen Bereichen nicht aufhalten. "Ich glaube, das ist jedem in der Kabine bewusst. Wo wir momentan sind, das ist nicht unser Anspruch. In der Rückrunde werden wir alles dafür geben", sagte Traoré.

Dass Schubert die Mannschaft mit vielen Systemwechseln überfordert habe, wollte der Flügelspieler so nicht ausdrücken. "Es ist keine Frage des Systems. Wir sind Fußballspieler und müssen uns nach den Vorgaben des Trainers richten. Ob wir 3-5-2 oder 4-4-2 spielen, macht keinen Unterschied. Es geht um die Einstellung im Spiel und wie man in das Spiel reingeht", sagte er und wies auch auf die zahlreichen unglücklich verlaufenen Partien hin. "Es waren viele Spiele, in denen wir Pech hatten, in denen wir 2:0 oder 3:0 hätten führen müssen und am Ende nicht gewinnen. Aber so ist der Fußball. Manchmal läuft alles für dich, manchmal alles gegen dich."

Wenn der neue Trainer im neuen Jahr seinen Job antritt, wird Traoré noch nicht auf dem Rasen stehen können. Er reist über Weihnachten nach Paris und will dann nach Silvester zumindest die Krücken los sein. Wann er nach seinem Sehnenabriss in der Leiste wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, sei noch unklar.

(jaso/kk)
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