Borussia Mönchengladbach Traum von Liga drei platzt in Minute 109

Fussball · Die U 23 verliert das Rückspiel um den Aufstieg gegen Werder Bremen 0:2 nach Verlängerung. Die Enttäuschung beim Team ist groß, Tränen fließen schonungslos.

Borussias U23 verliert Aufstiegsspiel gegen Bremen
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Als Tim Knipping den langen Spielertunnel im Borussia-Park entlang kam, dürfte sich jeder Meter für ihn wie ein Kilometer angefühlt haben. Der Innenverteidiger, der im Rückspiel der Aufstiegsrunde zur Dritten Liga gegen Werder Bremen II für Borussias U23 eine überragende Partie gemacht hatte, musste wie seine Teamkollegen damit leben, dass das 0:2 nach Verlängerung die Bremer jubeln ließ. In den 180 regulären Minuten waren auf beiden Seiten keine Treffer gefallen, was nicht nur, aber besonders bei Knipping schonungslos die Tränen purzeln ließ.

Auf dem Platz hatten die Borussen sich von der ersten Minute an willens gezeigt, die Partie zu ihrem Spiel zu machen. Gleich in der 4. Minute hatte Giuseppe Pisano, mit 16 Saisontoren Borussias bester Schütze, frei vor Bremens Schlussmann Tobias Duffner die Riesenchance zur Führung. "Den Schuh, der Mannschaft da mit dem Tor nicht helfen zu können, muss ich mir jetzt natürlich anziehen. Das nagt schon auch an mir", ließ Pisano gut zwei Stunden später wissen. Auch er, der bei den Borussen verlängert hat, muss seine Tore nun weiter in der Regionalliga schießen. Zwar blieben die Borussen auch im Spielverlauf optisch überlegen, doch die ganz großen Chancen waren nicht zahlreich. Mitte der ersten Hälfte waren dann die Bremer mit einer Doppelchance an der Reihe, doch auch hier wurde es nicht wirklich heikel.

Nach dem Wechsel zogen die Borussen die Zügel wieder ein wenig an, und mehrfach lag die Führung förmlich in der Luft. Aber bei der aussichtsreichsten ließ sich der von Pisano eingesetzte Mario Rodriguez zu weit nach außen abdrängen (47.). Fünf Minuten später monierte die Großzahl der mehr als 10 000 Fans ein Foul des Bremer Schlussmannes an Rodriguez, doch Schiedsrichter Robert Kampka ließ weiter laufen. In den letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit drückte Werder noch einmal, dann war die Verlängerung perfekt. Und in der ersten Hälfte hatte erneut Pisano die Chance zum Goldenen Tor, als ihn Marvin Schulz, der mit Knipping zusammen bester Borusse war, blendend einsetzte. Doch der Stürmer traf den Ball nicht richtig.

Für die Entscheidung sorgte dann Bremens Patrick Mainka in der 109. Minute per Kopf, als er bei einer Ecke plötzlich den eingewechselten Kevin Holzweiler als Gegenspieler hatte, dem überhaupt kein Vorwurf dafür zu machen war, den Gegentreffer nicht verhindert zu haben. Das 0:2 in der vorletzten Minute war dann Resultat eines Konters gegen alles versuchende Borussen, die nach dem 0:0 im Hinspiel für den Aufstieg zwei Treffer hätten erzielen müssen. "Nicht nur ich bin enttäuscht, das trifft auf die gesamte Mannschaft zu", sagte Nico Brandenburger, der in der 81. Minute ins Spiel gekommen war. Allerdings brachte Amateurdirektor Roland Virkus das Problem der beiden Aufstiegsspiele gegen die Bremer simpel auf den Punkt. "Wenn man in zwei Spielen kein Tor schießt, wird es natürlich schwierig, den Aufstieg klarzumachen." Eine Formel, die fraglos zutreffend ist. Nimmt man die Eindrücke aus beiden Spielen zusammen, trennten die Mannschaften indes bestenfalls Nuancen.

Dennoch, auch wenn ein Elfmeterschießen demnach vielleicht die Krönung des Vergleiches gewesen wäre, trennt die Teams künftig eine Liga. Und das ließen die Bremer Spieler im Borussia-Park noch lange lautstark jeden wissen.

(RP)
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