Borussia Mönchengladbach Pressestimmen zum 2:1 gegen Bayer Leverkusen
Das schreiben verschiedene Medien über Borussias 2:1-Sieg gegen Bayer Leverkusen am 33. Spieltag und die Debatte zum André Schubert.
Rheinische Post: "Schubert verdient Respekt – Rund um den Borussia-Park wird immer noch lebhaft darüber diskutiert, ob er denn der Richtige sei, ob er nicht vielleicht doch noch abgelöst werden sollte. Das ist eine völlig unbegreifliche Diskussion. Da wird einer in Frage gestellt, der ein Team, das mitten im Abstiegskampf stand, aus dem Keller nach Europa geführt hat. Und ausgerechnet ein anderer, Markus Weinzierl, der einen Europacup-Klub gerade mal in der Klasse gehalten hat, soll die Alternative sein? Eine seltsame Logik."
11freunde.de: "André Hahn: Spielte Pässe über fünf Meter acht Meter weit daneben. Brach sich beim Versuch eines Hackentricks fast die Beine. Und stand am Ende des Tages trotz allem mit zwei Treffern im Spielberichtsbogen. Weil er einfach in jeder verdammten Sekunde alles in die Waagschale wirft, was das Leben ihm in die Hausapotheke gestellt hat."
Fohlen Hautnah: "Borussia Mönchengladbach hat es tatsächlich noch geschafft. Nach dem unter dem Strich verdienten 2:1-Sieg gegen Bayer Leverkusen und den Ergebnissen der Mitkonkurrenten ist den Borussen der Champions League-Qualifikationsplatz 'nur' noch theoretisch zu nehmen. Die Protagonisten feierten nach dem Schlusspfiff ausgelassen.
Torfabrik: "Respekt verdient – Dass dieses Ergebnis alles andere als selbstverständlich ist, zeigt der Blick auf den VfB Stuttgart. Die Schwaben starteten, wie Borussia, mit fünf Niederlagen in die Saison. Sie arbeiteten sich heran, schienen das Gröbste überstanden zu haben und werden nun doch den Gang in die Zweite Liga antreten müssen. Während die Gladbacher aus der gleichen Ausgangslage heraus die Möglichkeit haben, nächstes Jahr in der Champions League zu spielen."
Bild-Zeitung: "Aus Überzeugung – Der Manager fühlt offenbar, dass Schubert am Höhepunkt seines Gladbach-Schaffens angekommen ist. Hat Eberl tatsächlich diese Überzeugung, dann muss und wird er handeln. Dabei spielt ihm in die Karten, dass Schubert 'nur' gemocht wird. Einen Fan-Aufstand muss der Manager nicht befürchten. Auch, wenn Eberl es nie öffentlich sagen würde – er will Gladbach dauerhaft zum drittstärksten Verein Deutschlands machen."
Express: "Schon nach wenigen Augenblicken ist bei Eberl die gute Laune weg, stattdessen kocht Zornes-Röte in dessen Gesicht hoch. Was war geschehen? Zum wiederholte Male ist die Frage nach der Zukunft von Trainer André Schubert gestellt worden. Konkret: Sitzt Schubert definitiv auch in der kommenden Saison auf der Borussen-Bank? Eberls Wut-Antwort: 'Wir sind gerade Vierter geworden, und ich bekomme so eine Frage gestellt. Das ist bodenlos, was hier gerade passiert.' Selbst im Augenblick des Triumphes bekommt Borussia die Trainer-Diskussion nicht vom Tisch."
Frankfurter Allgemeine: "Stehaufmännchen vom Niederrhein – Ende gut, alles gut? Nein. Denn trotz der Freude, die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation so gut wie sicher erreicht zu haben, gibt es in Mönchengladbach immer wieder Gerüchte um eine Ablösung des Trainers. Wie Wetterleuchten kursierte jüngst der Name von Augsburgs Coach Markus Weinzierl, der auch mit dem FC Schalke 04 in Verbindung gebracht wird."
Westdeutsche Zeitung: "Schuberts Erfolg – Dass ein Verein kein einziges Auswärtsspiel in der Rückrunde gewinnt und dennoch vorzeitig Platz vier sichern kann, ist nicht nur der eigenen (Heim-)Stärke, sondern auch der Schwäche der anderen geschuldet. Dennoch zeigt gerade der extreme Saison-Verlauf, wie gefestigt Borussia Mönchengladbach mittlerweile ist. André Schubert hat den Umbruch nach Lucien Favres Rücktritt erfolgreich bewältigt. Das ist keine geringe Leistung, bedenkt man, wie groß die Fußstapfen Favres waren."
Aachener Zeitung: "Friede, Freude, offene Fragen – Die Sonne schien, die Spieler trugen ihr Lächeln breit, die Säuglinge Schnuller, die Älteren Trikots, die ihnen beinahe bis zu den Knien reichten, und Elayna, Thorgan Hazards Tochter, ein hellgelbes Kleid mit passendem Hut. Sie sah aus wie die Queen in klein. Das alles wirkte ungefähr so entspannt wie ein Spaziergang am Samstagnachmittag und zwischenzeitlich sah es so aus, als hätten die Mönchengladbacher ihn zu früh eingeleitet, zwischen der 60. und 70. Minute im Spiel gegen Leverkusen etwa."
Seitenwahl: "Hahn legt goldene Eier in den Korb – Nach einer wahren Achterbahnfahrt-Saison hat die Borussia damit die drittbeste Platzierung der letzten 20 Jahre erzielt. Wie wichtig die beiden Tore von Hahn wirklich sind, wird sich erst im August bei den Play-Off-Spieln zur Champions League herausstellen, aber hier und jetzt gilt es erstmal dem Team, Trainer und anderen Betreuern ein Riesenkompliment auszusprechen, dafür dass sie nach dem verkorksten Saisonstart noch diese hervorragende Platzierung erzielt haben."
Süddeutsche Zeitung: "Heiter bis wolkig – Selbst der mitunter scharfzüngige Schubert wirkte auffällig entspannt angesichts des Sieges gegen Leverkusen und des vorzeitig zementierten großen Saisonziels. Mit den Gerüchten um einen Trainerwechsel konfrontiert, witzelte Schubert, der Kandidat Weinzierl werde wohl ein schnelles Auto benötigen, 'wenn er nächste Saison immer zwischen Mönchengladbach und Gelsenkirchen hin und her fahren muss'. So leicht und lakonisch kommentierte Schubert, dass der Augsburger Trainer ja auch in Gelsenkirchen heiß gehandelt wird."
Spiegel Online: "Gladbacher Phantomschmerz – Es ist ein seltsames Spielchen, das dort läuft, wobei vieles auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit hindeutet. Aber ein paar leise Zweifel an Schubert scheinen trotz der großartigen Performance vorhanden zu sein."