0:3-Niederlage in Wolfsburg Borussia verpasst Sprung auf Rang zwei

Borussia Mönchengladbach hat erneut nicht beim VfL Wolfsburg gewinnen können. Mit dem 0:3 gab es am Sonntagabend sogar eine empfindliche Niederlage. Nach 14 Spieltagen ist Dieter Heckings Mannschaft Vierter.

VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach: Bilder des Spiels
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Foto: dpa, pst nic

Wolfsburg Es bleibt dabei: Bayern-Besieger können das "Spiel danach" nicht gewinnen. Borussia Mönchengladbach war das neunte Bundesligateam in Folge, das diese Erfahrung machte (und 2015 auch das letzte, das die Aufgabe meisterte). Nach dem 2:1 gegen den Rekordmeister vor einer Woche gab es gestern ein 0:3 beim VfL Wolfsburg. Damit verpasste die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking bei seinem Ex-Arbeitgeber den Sprung auf Platz zwei.

Hecking musste sein Team ändern. Für Christoph Kramer kam Tony Jantschke. Beide hatten sich gegen die Bayern eine Schädelprellung zugezogen, doch Jantschke hatte sich offenbar schneller erholt. Neu war auch Vincenzo Grifo, der Patrick Herrmann (Muskelfaserriss) ersetzte. Grifos letzter Aufwärts-Startelf-Auftritt war die tolle Vorführung beim 3:1 bei 1899 Hoffenheim. Den Spielwitz jenes Tages wünschte sich Hecking auch im Spiel bei seinem Ex-Verein vom Italiener.

Tatsächlich begann die Geschichte wie einst in Sinsheim: Der Gegner ging 1:0 in Führung. Protagonist dieses Tores war einer, der im Gladbacher Internat groß geworden ist. Yunus Malli tunnelte Matthias Ginter, schickte Mario Gomez, der setzte sich gegen Jannik Vestergaard durch und passte in den Strafraum. Malli schob ein (4.). Zu leicht öffneten sich Wolfsburg dabei die Räume, insbesondere verpasste es Vestergaard, die Flanke zu unterbinden.

Borussia Mönchengladbach beim VfL Wolfsburg: Einzelkritik
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Wolfsburg - Borussia: Einzelkritik

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Foto: Dirk Päffgen

Vier Minuten später hätte Malli fast das 2:0 erzielt, als er nach einer Abwehrtat Yann Sommers erneut frei zum Schuss kam. Er traf aber nicht. Wolfsburg arbeitete nachhaltig daran, den Borussen bei ihrem 18. Besuch die 14. Niederlage zuzufügen. Vor allem Malli und auch Daniel Didavi. Die beiden spielten einen feinen Doppelpass und Didavi spitzelte den Ball an Sommer vorbei zum 2:0 ins Tor (25.). Dieser Treffer war kaum zu verteidigen.

Kurz darauf war für Jantschke der Arbeitstag beendet. Er war zuvor bei einem Zweikampf mit dem Kopf auf den Rasen geknallt, nun signalisierte er: Es geht nicht mehr. "Damit, dass ich auf den Kopf gefallen bin, hatte die Auswechslung nichts zu tun", sagte Jantschke aber nach dem Spiel. Vielmehr habe er etwas ins Auge bekommen und zwischenzeitlich nicht mehr gut sehen können. Michael Cuisance kam und rückte neben Denis Zakaria auf die Doppelsechs, Ginter ging zurück in die Innenverteidigung. Für Zakaria (21 Jahre) und Cuisance (18) galt, die richtige Balance zu finden zwischen offensivem Wagemut und defensiver Disziplin.

Die Borussen suchten ihre Hoffnung auf die Wende in der Offensive, waren nach dem 0:2 klar überlegen. Zweimal lag das Spielgerät vor der Pause auch im Wolfsburger Tor. Zunächst traf Thorgan Hazard, dann Lars Stindl. Doch in beiden Fällen entschied Schiedsrichter Benjamin Cortus auf Abseits, im Fall Hazards nach Rückversicherung beim Video-Assistenten. Dann war Halbzeit.

45 Minuten blieben Gladbach, um die Erfolgsserie nach vier Spielen ohne Niederlage nicht abreißen zu lassen. Die Borussen waren schnell wieder auf dem Rasen, offenbar also tatendurstig. "Aufholjagd" war das Motto. Wolfsburg stand nun immer tiefer, setzte auf Konter, Borussia drückte. Doch die zwingenden Aktionen fehlten. So reichte Wolfsburg der wuchtige Fernschuss von Josuha Guilavogui (71.), um das Spiel endgültig zu entscheiden. Borussia kam wegen des 0:3 nicht an Schalke vorbei. Nächsten Samstag kommt der Dritte aus Gelsenkirchen zum Vierten in den Borussia-Park. Trotz der Gladbacher Niederlage ist der West-Schlager ein Topspiel.

(kk)
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