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Borussias Defensive Vorne hui, hinten pfui

Mönchengladbach · Bei Borussia Mönchengladbach schwärmen sie nach dem 3:1 in Hoffenheim über die starke Vorstellung der Defensive - die einmal mehr in der Offensive glänzte.

Borussia Mönchengladbach: Scorerliste - Alassane Plea und Jonas Hofmann top
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Borussias Scorerliste 2021/22

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Matthias Ginter hat sich ein wenig in sich selbst getäuscht. Die Sechserposition in der modernen Ausprägung als Umschaltspieler sei sein Ding nicht, sagte der Nationalspieler vergangene Woche im Gespräch mit unserer Redaktion.

Er widerlegte sich selbst im Spiel bei 1899 Hoffenheim. Da war er fast mehr offensiv unterwegs als defensiv, nachdem ihn Trainer Dieter Hecking vorgezogen hatte aus der Innenverteidigung in die Doppelsechs an die Seite von Denis Zakaria. Anstelle Ginters spielte Nico Elvedi im defensiven Zentrum neben Jannik Verstergaard.

"Ich habe gedacht, er wäre defensiver, aber er war ja offensiver als ich. Und er hat sogar ein Tor gemacht", stellte Zakaria in Bezug auf seinen neuen Partner erstaunt fest.

Anfangs gab es noch Abstimmungsprobleme beim Duo vor der Abwehr, weswegen Nadiem Amiri und Kerem Demirbay vor der Pause viele Aktionen hatten. Nach dem Seitenwechsel machten Zakaria und Ginter die Mitte jedoch dicht und zugleich einigen Betrieb nach vorn, vor allem Ginter. Seine Angriffslust passt zum Gesamteindruck der Gladbacher Defensive in dieser Saison: Sie ist sehr offensiv.

Sieben von 16 Saisontoren, also fast 50 Prozent, und dazu fünf Vorlagen hat die Abteilung Torverhinderung schon beisammen nach zwölf Pflichtspielen, im Schnitt ist die Defensive an einem Tor pro Spiel beteiligt. Beim 3:1 in Hoffenheim legten die Abwehrmänner das letzte Gladbacher Tor sogar selber vor: Nach der Ecke von Thorgan Hazard verlängerte Zakaria per Kopf auf Elvedi, der wiederum ebenfalls mit dem Kopf den Torschützen Vestergaard bediente.

Für den Dänen war es das bereits zweite Tor in dieser Saison, auch Ginter, der das 2:1 besorgte, erzielte bereits den zweiten Treffer in dieser Spielzeit. Elvedi hat ein Tor und zwei Vorlagen produziert, Zakaria einen Treffer und einen Assist eingesammelt. Diese Quote hat auch Oscar Wendt. Michael Cuisance war einmal Tor-Assistent.

"Es ist natürlich gut, wenn wir Verteidiger uns nach vorn einschalten und Scorer machen. Damit helfen wir dem Team, das hat sich auch bei 1899 Hoffenheim gezeigt", sagt Elvedi. Der Schweizer war zuletzt im Zuge der Rotation von Trainer Dieter Hecking ein wenig Verschiebe-Masse: In den ersten neun Pflichtspielen war er rechter Verteidiger, nun spielte er in Düsseldorf "innen" links neben Ginter, in Hoffenheim rechts neben Vestergaard.

Elvedi machte er in der neuen Rolle zwei gute Spiele. "Ich bin ja gelernter Innenverteidiger, daher kenne ich den Job. Sowohl mit Matthias und Jannik klappt es, beide haben viel Erfahrung", sagt er. Elvedis Platz hinten rechts nahm Tony Jantschke ein. Somit hat Hecking derzeit fünf Spieler für die vier Planstellen in der Abwehrreihe. In Reece Oxford kam ein weiterer Verteidiger in Sinsheim zum Debüt.

Was Ginter angeht, dürfte der wohl am Samstag gegen Mainz wieder nach hinten rücken - wenn Christoph Kramer zurückkehrt. "Alternativen sind gut für den Konkurrenzkampf", sagt Elvedi. Allerdings hat Borussias offensive Defensive in ihrem Kerngeschäft zu viel Offenheit: Denn es gab 18 Gegentore in zwölf Pflichtspielen. Elf gab es jedoch in zwei Spielen. Das relativiert, verbessert aber die Bilanz nicht. Die ist letzten Endes eine Frage der richtigen Balance.

(kk)
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