Borussia Mönchengladbach Ein wichtiger Schritt

Mönchengladbach · Patrick Herrmann hat am Samstag seine Verlobte Sandra geheiratet, Thorgan Hazard hat mit Belgien das Ticket für die WM in Russland im nächsten Jahr gelöst, und Denis Zakaria ist offenbar in der Team-Hierarchie der Schweiz aufgerückt.

Patrick Herrmann: Das stolze Eigengewächs von Borussia Mönchengladbach
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Das ist Patrick Herrmann

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Foto: Dirk Päffgen

Es war ein wichtiges Wochenende für drei Borussen. Denn sie haben einen großen Schritt gemacht. Zwei sportlich und einer privat.

Patrick Herrmann hat am Samstag seine Verlobte Sandra geheiratet. Seit 2013 sind sie ein Paar, verlobt hatten sie sich im April in Paris, nun sagten sie sich im noblen Schloss Dyck "Ja." Gefeiert wurde im kleinen, familiären Kreis, die große Sause wird im nächsten Jahr nachgeholt. Gerade die lange Zeit mit den vielen Verletzungen hat ihn und Sandra zusammengeschweißt. "Sandra hat mir Kraft gegeben", sagte Herrmann Ende Dezember 2016 im Interview mit unserer Redaktion. Nun sind die beiden den Bund fürs Leben eingegangen. Herrmann will daraus auch neue Energie schöpfen für den Job als Fußballer. 26 Jahre ist er nun alt, neun davon ist er Borusse. Er war ab 2008 Jugendspieler im Fohlen-Internat, wurde 2010 Profi, war ab 2011 eines der Gesichter des Aufschwungs, wurde Nationalspieler, war ein Vorzeigefohlen. Dann kam die Zäsur mit den Verletzungen. Er hofft, diese traurige Phase endgültig hinter sich zu haben. Beim 2:2 gegen Augsburg gehörte er nach Ibo Traorés Ausfall zur Startelf. Es war sein 200. Bundesligaspiel, zwei Einsätze fehlen noch zum 250. Pflichtspiel. In der Rückrunde der vergangenen Saison war er noch spürbar gehemmt, nun ist seine Körpersprache eine andere. Das belegt, was er vor der Saison angekündigt hat: "Ich will wieder angreifen." Er tut das fortan als Ehemann.

Thorgan Hazard ist das seit Oktober 2016, da heiratete er Freundin Marie. Seit dem Wochenende aber ist Hazard sportlich in einen anderen Modus übergegangen: Er ist potenzieller WM-Fahrer. Denn Belgien hat sich mit dem 2:1 in Griechenland als erstes europäisches Land für das Turnier in Russland qualifiziert. Hazard selbst wirkte nicht mit, anders als beim 9:0 gegen Gibraltar zuvor, als er eingewechselt wurde. "Russland, wir kommen", schrieb Hazard nach dem Erfolg in Piräus bei Instagram und stellte ein Bild der jubelnden "Roten Teufel" dazu. Er steht darauf neben seinem Bruder Eden - der große Traum der beiden Hazards wäre es, im Sommer gemeinsam zur WM zu reisen. Darum ist diese Spielzeit, von der viele Gladbach-Fans laut einer Umfrage von RP Online glauben, es könnte Thorgan Hazards letzte als Borusse sein, so wichtig für ihn. Er will eine echte Führungskraft werden. Trainer Dieter Hecking setzt auf den 24-Jährigen, derzeit jedoch nicht im Zentrum, sondern auf dem linken Flügel. Nur 14 der bislang 270 Pflichtspielminuten hat Hazard, der in der Vorbereitung wie Herrmann zweimal traf, verpasst. In Essen hat er den ersten Assist der Saison eingesammelt, nun soll weiteres Zählbares gegen Frankfurt folgen. Es wird am Samstag wohl, wie in Augsburg, die H-und-H-Flügelzange geben mit Hazard und Herrmann.

Denis Zakaria gehörte dort auch zur Anfangsformation. Wie in den anderen beiden Pflichtspielen der Saison bildete er beim 2:2 mit Christoph Kramer die Doppelsechs. Seine Bilanz ist großartig: drei Spiele, keine Niederlage, ein Tor, 97 Prozent Passquote. "Ich will mich von der besten Seite präsentieren, das ging ganz gut auf", sagte er nun in einem Interview in seiner Heimat. "Ich habe aber bisher noch nichts erreicht. Es war ein guter Anfang. Punkt", mag er aber nicht zu euphorisch sein. In seiner Heimat spielte er nun nach elf Monaten Pause wieder für das rot-weiße A-Team. Zuletzt war das am 10. Oktober 2016 der Fall gewesen - im Hinspiel gegen Andorra wurde er eingewechselt. Nun war es ebenso, wie damals spielte er 24 Minuten. Auch beim folgenden 3:0 in Lettland kam er in der Schlussphase zum Einsatz. Wie gegen Andorra kam er für den Ex-Gladbacher Granit Xhaka ins Spiel. Der Ex-Borusse und Valon Behrami sind bis zur WM (mit acht Siegen aus acht Spielen hat die Schweiz mindestens die Play-offs sicher) gesetzt, doch Zakaria scheint nun, den Schluss lassen die Qualifikationsspiele des Wochenendes zu, in der Hierarchie aufgerückt und nun die Nummer drei in der Zentrale zu sein. Nach der WM könnte die Zeit des Duos "Xhakaria" beginnen. Bei der EM 2016 gehörte Zakaria bereits zum Aufgebot, darum "wäre ich natürlich enttäuscht, würde mich der Coach zur WM-Endrunde nicht aufbieten. Die Zeit drängt nicht, aber ich bin ambitioniert." Den nächsten Schritt hat er gemacht: vom reinen Kader-Teilnehmer zur echten Alternative.

(kk)
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