Borussia Mönchengladbach Wiedersehen mit Juventus nach 40 Jahren

Mönchengladbach · Italienischer Rekordmeister mit 31 Titeln, zweimaliger Sieger im Landesmeister-Cup und erster Klub überhaupt, der alle drei Europapokal-Wettbewerbe für sich entscheiden konnte: Juventus Turin gehört zweifellos zu den erfolgreichsten Fußballvereinen der Welt.

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Foto: dpa, pse nic

Die bedeutenden internationalen Triumphe liegen allerdings jetzt schon ein paar Jahre zurück, die Chance zum großen Coup vergab Juve im vergangenen Juni, als es im Champions-League-Finale von Berlin dem FC Barcelona 1:3 unterlag.

Seitdem hat sich das Gesicht der Mannschaft nicht unwesentlich verändert. Der Chefstratege Andrea Pirlo hat den Klub ebenso verlassen wie Mittelfeld-Kämpfer Arturo Vidal. Dafür steht die Vereinslegende Gianluigi Buffon, der ob des schwer auszusprechenden Namens Borussia Mönchengladbach stets als einen seiner Lieblingsklubs bezeichnete, steht weiterhin zwischen den Turiner Pfosten.

Doch selbst der 37-Jährige war noch nicht geboren, als sich die "Alte Dame", wie Juventus auch genannt wird, und Borussia im Europapokal der Landesmeister erstmals trafen. Im Achtelfinale der Spielzeit 1975/76 setzte sich Gladbach mit einem 2:0-Heimsieg und einem 2:2 in Turin durch.

In den vergangenen Tagen war Manchester City beständig in den Schlagzeilen — angesichts der angestrebten Verpflichtung des Wolfburgers Kevin de Bruyne. Das nötige Kleingeld dazu haben die Citizens, Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan aus dem Emirat Abu Dhabi sei Dank, der 2009 alle Anteile an dem Klub erwarb. Doch trotz aller Investitionen ist der Ertrag in der Champions League bislang äußerst dürftig geblieben.

Im vergangenen Jahr erreichte City immerhin das Achtelfinale, es war bislang der größte Erfolg in der Königsklasse. Das teure und ambitionierte Ensemble des 1880 gegründeten Klubs soll dem Ziel Champions-League-Sieg nun aber endlich näher kommen.

Dafür sprechen Transfers wie jener des Liverpooler Shootingstars Raheem Sterling oder der Versuch, de Bruyne aus Wolfsburg loszueisen. In Kapitän Vincent Kompany, Mittelfeldspieler Yaya Touré und Stürmerstar Sergio Agüero stehen zudem absolute Topspieler seit Jahren im Kader der Citizens, die 1970 den Europapokal der Pokalsieger gewannen und bislang viermal Englischer Meister wurden, zuletzt im Jahr 2014. Der Klub, der in den 90er Jahren zweitklassig spielte, gehört zu den Großen auf der Insel.

Keine guten Erinnerungen an Sevilla

Die Erinnerungen der Borussen an den FC Sevilla sind noch frisch — und sie sind sicherlich nicht die besten. Trotz zweier starker Leistungen unterlag Gladbach im vergangenen Februar den Andalusiern in der Zwischenrunde der Europa League 0:1 und 2:3. Sevilla spielte sich in der Folge bis ins Finale, verteidigte dort gegen Dnipropetrowsk seinen Titel, machte sich damit zum Rekordsieger des kleineren Uefa-Wettbewerbs und sicherte sich zugleich das Ticket für die Königsklasse.

Seinen leidenschaftlichen und kampfstarken Spielstil wird der FC Sevilla nun auch in der Champions League einbringen, die Mannschaft hat sich im Vergleich zum Vorjahr indes ein wenig verändert. In Torjäger Carlos Bacca oder Mittelfeldmotor Stéphane Mbia haben wichtige Stützen den Verein verlassen. Bei den Zugängen stechen Außenbahnspieler Jewhen Konopljanka, Stoßstürmer Fernando Llorente und BVB-Leihgabe Ciro Immobile heraus.

Für Borussia wird es das siebte Aufeinandertreffen mit einer spanischen Mannschaft, gegen Klubs keiner anderen Nation musste Gladbach häufiger im Europapokal antreten. Seit den Niederlagen im Winter ist die Bilanz negativ. Jetzt bietet sich die Chance zur Revanche.

(togr)
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