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Borussia Mönchengladbach "Zwei Spiele dauern 180 Minuten"

Mönchengladbach · Der wohl am häufigsten benutzte Satz auf dem Weg nach Florenz und nach der Ankunft in Italien lautete am Mittwoch: "Es ist erst Halbzeit." Die Borussen verdoppeln im Sechzehntelfinale der Europa League das alte Sepp-Herberger-Zitat und sagen sich: "Zwei Spiele dauern 180 Minuten."

Borussia Mönchengladbach trainiert in Florenz
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Borussen trainieren in Florenz

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Foto: dpa, mb pil

Die ersten 90 haben sie vergangene Woche 0:1 verloren, nun stellen sie sich der Fiorentina ein zweites Mal und haben die Gewissheit, dass sie in der Verlängerung sind, wenn es am Ende 0:1 + 1:0 = 1:1 steht. Jedes andere siegreiche Resultat befördert Borussia direkt ins Achtelfinale.

Es ist ein bisschen wie in Leverkusen vor knapp vier Wochen, als Gladbach zur Pause 0:2 hinten lag, aber bis auf zwei schläfrige Momente bei gegnerischen Ecken gut gespielt hatte. Dieter Heckings Mannschaft machte einfach so weiter und drehte das Spiel noch. Verglichen damit, ist die Aufgabe heute in Florenz deutlich leichter. "Hoffentlich können wir so ein Spiel wie im Hinspiel zeigen, nur mit ein paar Toren", sagte Oscar Wendt.

Vor vier Jahren in Rom und vor zwei Jahren gegen Sevilla lautete die Devise im Rückspiel des Sechzehntelfinales ebenfalls: Hauptsache gewinnen. Da ging der Gegner nach zehn beziehungsweise acht Minuten in Führung. Das zu verhindern, wäre das erste Ziel für Donnerstagabend. Einer der Hauptverantwortlichen dafür ist Torwart Yann Sommer. Er hofft, dass die "Wut im Bauch" über das unnötige 0:1 im Hinspiel noch da ist und den Borussen als Antrieb dient.

In der Liga ist die Fiorentina zu Hause noch ungeschlagen, dafür gab es gegen PAOK Saloniki, den gestrigen Gegner des FC Schalke, eine 2:3-Niederlage in der Gruppenphase der Europa League. "Auf deren Heimstärke sollten wir nicht so viel geben", sagte Christoph Kramer selbstbewusst.

Überhaupt strahlen er und seine Mitspieler eine große Überzeugung aus, Gladbach erstmals seit 21 Jahren in die Runde der letzten 16 Mannschaften eines europäischen Wettbewerbes zu führen. Das war schon vor einer Woche so. Er habe "Bock", sagte Patrick Herrmann vor dem Hinspiel. Aus der Niederlage scheint sich ein "Jetzt-erst-Recht-Gefühl" entwickelt zu haben. "Ich kann nur jedem Gladbach-Fan raten, trotzdem hinzufliegen. Da ist noch alles drin", sagte Jonas Hofmann. Etwa 3500 Fans sind seinem Aufruf gefolgt, ein Hexenkessel ganz in Lila dürfte das Artemio Franchi nicht werden. Womöglich ist die 45.000 Zuschauer fassende Arena, die ihre besten Tage hinter sich hat, nur halb voll.

Neben dem Satz "Es ist erst Halbzeit" war oft das Wort "Geduld" zu hören. Hofmann forderte, sie nicht zu verlieren. "Auch wenn es lange 0:0 steht, dürfen wir nicht in Hektik verfallen", sagte der 24-Jährige. Da sich aus fußballphilosophischer Sicht alles durch die Anwesenheit eines Gegners verkompliziert, darf die Herangehensweise der Fiorentina natürlich nicht außer Acht gelassen werden. "Nicht verwalten" solle sein Team, sagte Trainer Paulo Sousa. "Wir müssen angreifen und Tore schießen." Ein Gegner, der vorne liegt und in der "zweiten Halbzeit" angreift, das könnte Borussia gelegen kommen.

(RP)
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