Borussia Mönchengladbach Borussia sucht das perfekte Hinrunden-Ende

Mönchengladbach · Max Kruse blieb cool. Er nahm das Ende seiner unfreiwilligen Tor-Enthaltsamkeit, die 60 Tage währte, gelassen. "Über so etwas mache ich mir keine Gedanken", sagte der Mönchengladbacher nach dem 4:1 gegen Werder Bremen, zu dem er mit einem Elfmetertor und den Vorlagen für Oscar Wendt und Christoph Kramer wesentlich beitrug. Kruse sagt von sich, dass er nicht zurückschaut, sondern auf den Moment und nach vorn. Und vorn ist die nächste Aufgabe, die letzte in diesem Jahr, beim FC Augsburg.

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Kruse hat Respekt vor dem, was die bayerischen Schwaben in dieser Saison geleistet haben. "Sie haben 24 Punkte, das sind drei weniger als wir", sagt er und leitet daraus ab, dass "es eine schwere Aufgabe wird". Doch Kruse ist einer, der ein gesundes Selbstvertrauen hat und dies auch nicht verhehlt. "Nichtsdestotrotz wollen wir gewinnen", sagt er. Das wäre für ihn und die anderen Borussen der perfekte Abschluss einer Hinrunde, in der sie nach 16 Spieltagen das drittbeste Team im Lande sind.

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Das Spiel gegen Bremen war auf gewisse Weise eine Paraphrase des bisherigen ersten Saisonteils. Es lief nicht immer rund, doch waren die Gladbacher in der Offensive effektiv und ließen hinten kaum etwas zu. Nach dem Anschlusstreffer der Bremer waren sie kurz verunsichert, fingen sich aber wieder, und zeitweise wurde auch richtig gut kombiniert, wie beim vierten Tor: Der starke Ibrahima Traoré, der zuvor schon den Elfmeter herausgeholt hatte, den Kruse zum 1:0 verwandelte, spielte einen feinen Pass in den Lauf des eingewechselten Thorgan Hazard, der legte den Ball quer zu Branimir Hrgota, und der Schwede erzielte sein erstes Liga-Tor der Saison.

"Wir haben gegen Bremen nicht unser bestes Spiel gemacht, aber wir haben gewonnen", sagt Traoré. An schlechten Tagen einen optimalen Ertrag zu erwirtschaften, auch das ist eine Qualität, die die Gladbacher in dieser Saison auszeichnet. Traoré war neben Kruse der entscheidende Mann. Für ihn und den Kollegen André Hahn, der gegen Werder draußen blieb, wird das Spiel morgen ein Wiedersehen mit dem "Ex". Traoré kam über den Umweg Stuttgart nach Gladbach, Hahn im Sommer direkt vom FCA. Beide kennen die Qualitäten des Ensembles von Trainer Markus Weinzierl also von innen. "Es wäre ein toller Abschluss für das, was wir bisher in der Saison gemacht haben, wenn wir unsere Position halten könnten", erklärt Traoré.

Dass er in Augsburg ausgepfiffen wird, seit er zum VfB Stuttgart ging, lässt ihn kalt. "Das ändert mein Leben nicht, ich spiele jetzt bei einem Topklub und will da erfolgreich sein", sagt er. So sieht es auch Granit Xhaka, der gegen Werder nicht so viele Akzente setzen konnte wie in den Spielen zuvor. "Wir wollen die 30 Punkte vollmachen", stellt der Schweizer klar. "Dann war es für uns eine fast perfekte Hinrunde".

In Augsburg geht es auch darum, mit dem Gefühl eines Sieges in den Winterurlaub zu gehen. "Ein bisschen regenerieren und abschalten, das tut gut. Aber am besten geht man in die Pause mit drei Punkten aus Augsburg", sagt Max Kruse. Er hat seinen Torinstinkt wieder freigelegt, die Augsburg-Rückkehrer Traoré und Hahn sind tatendurstig - die Voraussetzungen sind also günstig.

(RP)
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