Doch diese schlechte Nachricht fiel am Freitagnachmittag getrost unter den Tisch, denn im Gegensatz zu den jüngsten Spielen in Zürich und gegen Mainz (beide 1:1) schossen die Gladbacher gestern ein 4:1 heraus. Und deswegen ging das Freundschaftsspiel auch durchweg als "gelungen" durch. "Es war ein sehr ordentliches Spiel. Wir hatten viel Ballbesitz, habend den Ball gut zirkulieren lassen und damit auch viele Lücken gefunden", sagte Herrmann.

Er selbst eröffnete die Partie mit dem 1:0 nach einer Viertelstunde. Die Schwierigkeit bei seinem Treffer aus fünf Metern war indes überschaubar, nachdem ihm Thorgan Hazard - der doch nicht im endgültigen Kader der belgischen Nationalelf gelandet war - mustergültig von der rechten Seite aufgelegt hatte. Nach einer halben Stunde erhöhte Hazard auf 2:0, als er eine flache Hereingabe von Linksverteidiger Oscar Wendt einschob.

Beide, Herrmann und Hazard, strotzen vor Spielfreude und nutzten die Räume, die ihnen ein unterlegener Gegner anbot. "Wir wollen flach durchspielen. Da gibt's genug Lücken, und die muss man finden durch schnelles Zirkulieren", sagte Herrmann.

Als die Gladbacher es vor 650 Zuschauern auf dem Fohlenplatz nach der Pause kurzzeitig ruhiger angehen ließen, kamen die Gäste vom Main durch Manuel Konrads Distanzschuss zum Anschlusstreffer (60. Minute). Weil die Hausherren danach aber wieder bis in die Schlussphase das Tempo hochhielten, fielen in Person der eingewechselten Youngster Kevin Holzweiler (80., Vorarbeit Hazard) und Marlon Ritter (81., Vorarbeit Herrmann) zwei weitere Treffer. "Ich bin sehr glücklich über meine Leistung, ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Wir haben schöne Tore geschossen, die Nachwuchsspieler haben auch zwei erzielt. Das ist gut", sagte Hazard.

Etliche Meter hinter Hazard auf dem Platz genoss auch Roel Brouwers die Partie, weil er endlich mal wieder aktiv als Innenverteidiger mitwirken durfte. "Es ist natürlich wichtig, mal wieder 90 Minuten zu spielen und wieder reinzukommen. Dafür sind solche Spiele wichtig. Hoffentlich kann ich bald auch mal wieder in der Liga 90 Minuten spielen", sagte der Routinier. Dass seine Vorderleute auch in der umformierten Startelf einer Länderspielpause so gut harmonierten, überraschte Brouwers übrigens kein bisschen: "Jeder weiß, was er machen muss auf seiner Position. Deswegen geht die Eingewöhnung auch in solch einer Partie ziemlich schnell", sagte er.

Borussia Heimeroth - Jantschke (46. Berauer), Brouwers, Dominguez, Wendt - Marx, Brandenburger - Herrmann, Hahn (70. Holzweiler) - Raffael (64. Ritter), Hazard.