Borussia Mönchengladbach Borussias linke Koalition für den Erfolg

Mönchengladbach · Der Schwede Oscar Wendt und der US-Amerikaner Fabian Johnson gehörten beim 1:0 gegen Wolfsburg erneut zu den besten Borussen. Das Duo funktioniert sehr gut. Johnson bereitete auch Max Kruses Siegtor vor.

 Willkommene Erfrischung: Oscar Wendt (l.) und Fabian Johnson bildeten beim 1:0 gegen Wolfsburg eine gute Koalition auf der linken Seite.

Willkommene Erfrischung: Oscar Wendt (l.) und Fabian Johnson bildeten beim 1:0 gegen Wolfsburg eine gute Koalition auf der linken Seite.

Foto: Dieter Wiechmann

Bayer Leverkusen hatte vielleicht mal eine Hoffnung. Die hatte mit dem Spielplan der Borussen zu tun. Die spielten bei den Bayern, beim Angstgegner Hoffenheim und gegen die starken Wolfsburger. Leverkusens Hoffnung mag die gewesen sein: Gladbach kriegt den einen oder anderen Dämpfer von den vorgenannten Gegnern und fällt zurück im Rennen um Platz drei. Die Hoffnung erfüllte sich nicht. Borussia holte neun Punkte. 2:0 bei den Bayern, 4:1 in Hoffenheim. Und jetzt 1:0 gegen Wolfsburg. Letzteren Erfolg definierte Sportdirektor Max Eberl als "einen Ausdruck unserer Qualität in dieser Saison. Wir haben kaum etwas zugelassen, gut Fußball gespielt und verdient gewonnen", sagte der Manager.

Borussia kann also die Big Points. Das kann nun, da die Saison in die entscheidende Phase geht, sehr hilfreich sein, schließlich "sind noch zwölf Punkte im Spiel", wie Trainer Lucien Favre treffend anmerkte, und jeder einzelne Punkt ist einer, der entscheiden kann. Dass es gegen den VfL Wolfsburg drei Zähler statt einem Punkt gab, lag erneut auch an der linken Koalition der Gladbacher, die bestens funktioniert: Oscar Wendt, der Verteidiger, und Fabian Johnson vor ihm machten auch gegen den Tabellenzweiten einen ausgezeichneten Job. Beide hätten selbst das erste Tor des Spiels erzielen können, doch Johnson verpasste zweimal das 1:0 und auch Wendt zielte nach Johnsons Vorarbeit haarscharf am Ziel vorbei.

Dass Johnson am Ende Max Kruses Last-Minute-Siegtor einleitete, überraschte nicht. Der US-Amerikaner hatte zuvor fleißig gearbeitet und belohnte sich mit seinem fünften Assist. Er und Wendt waren im ersten Teil der Saison in der zweiten Reihe. Da rotierte Trainer Lucien Favre viel, und gerade für Wendt ist die Rotation Gift. Er braucht den Rhythmus. Nun hat er ihn. "Er spielt unglaublich gut Fußball und verteidigt inzwischen sehr gut, das ist ein starkes Gesamtpaket", sagte Sportdirektor Max Eberl. Seit elf Pflichtspielen ist Wendt Startelfteilnehmer, seit fünf Spielen steht Johnson fix vor ihm.

Beide sind ein wichtiger Baustein im Borussen-Konstrukt. Das Duo lebt vor, was Lucien Favre in der Theorie predigt: Die Balance im Team muss stimmen. Bei Wendt und Johnson ist es so. "Wir arbeiten gut zusammen. Wenn Oscar nach vorn geht, sichere ich ihn ab und umgekehrt. Es ist eine gute Mischung", sagte Johnson. Ein Linksverteidiger, der offensiv denkt, und ein linker Außenbahnspieler, der defensiv denkt - "das passt", sagte Lucien Favre. "Sie verstehen sich gut, sie verteidigen gut zusammen. Die offensive und defensive Stabilität auf der Seite ist wichtig", sagte der Schweizer über seine Entdeckung der Rückrunde.

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Was Johnson angeht, hatte Favre das richtige Gefühl. Als der 27-Jährige aus Hoffenheim kam, sortierten ihn viele als rechten Verteidiger ein. Doch Favre hatte andere Pläne und zog sie durch. "Ich habe ihn gesehen, als mit den USA gegen Deutschland gespielt hat, das war gut. Er kann rechter Verteidiger spielen, aber er fühlt sich links gut, er will nicht nur verteidigen, er hat die offensiven Sachen im Kopf", sagte Favre. "Es passt. Aber nicht nur bei den beiden. Es sind insgesamt die Automatismen, die funktionieren", sagte Eberl. Das soll so bleiben. "Wir spielen eine gute Saison. Wenn wir so weitermachen, können wir den dritten Platz holen. Das ist unser Ziel", sagte Johnson.

Er persönlich will noch an der Feinjustierung vor dem Tor arbeiten, denn er hat doch einige Chancen ausgelassen zuletzt. "Ich hoffe, dass es im nächsten Spiel klappt mit einem Tor", sagte Johnson. Sein bislang einziges als Borusse erzielte er gegen Paderborn. Mit links. Links steht in Gladbach derzeit für Erfolg.

(RP)
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