Borussia Mönchengladbach Branimir Hrgota - der Borusse, an dem sich die Geister scheiden

Mönchengladbach · Sein Lupfer gegen Zürich könnte Borussias Tor des Monats werden. Doch zur Torgefahr gesellen sich Schwächen im Kombinationsspiel.

Das Hinrunden-Zeugnis der Borussia
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Zu Silvester hatte sich Branimir Hrgota richtig rausgeputzt. Dunkler Anzug, weißes Hemd, dazu eine Fliege mit weißen Punkten, im Hintergrund der Weihnachtsbaum und ein Lächeln der Marke Schwiegermamas Liebling - von diesem Foto aus grüßte Borussias junger Schwede seine Fans in den sozialen Netzwerken. Hrgota hat ja auch durchaus Gründe, 2014 mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck hinter sich zu lassen, schließlich ist er mit elf Treffern wettbewerbsübergreifend Gladbachs bester Torschütze der Hinrunde, und er darf sich mittlerweile auch A-Nationalspieler seines Landes nennen.

Doch während sie im Verein mit der Entwicklung des 2012 gekommenen Angreifers durchaus zufrieden sind und Favre seit jeher als dessen Förderer gilt ("Vergessen Sie Hrgota nicht!"), spaltet Hrgota mit seinen Auftritten die Meinung der Öffentlichkeit wie wohl kaum ein zweiter im Fohlendress. Weil eben eine deutliche Diskrepanz besteht zwischen seinen Qualitäten im Torabschluss und seinen Fähigkeiten als mitspielender Stürmer.

Borussia Mönchengladbach: Die Einsatzzeiten der Saison 2014/15
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Die Einsatzzeiten der Borussen

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Hrgotas Lupfer für Tor des Monats nominiert

Borussias Neue singen beim Fan-Abend auf der Bühne
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Seine Stärke vor dem gegnerischen Tor ist unbestritten. Hrgota hat sich den Ruf erarbeitet, kaltschnäuzig zu sein und nur wenige Chancen für einen Treffer zu benötigen. Er ist der mit der größten Effektivität im Kader. Dabei streut er auch immer mal wieder geniale Momente ein, wie seinen Lupfer zum 3:0 im abschließendenden Europa-League-Gruppenspiel gegen Zürich, der nun auch zur Wahl steht, Borussias Tor des Monats Dezember (und auch der ARD-Sportschau) zu werden (siehe Infokasten). Solche Aktionen zeugen von Selbstvertrauen, von Nervenstärke.

Doch es gibt eben auch Hrogtas andere Seite, die im Kombinationsspiel. Wenn der Ball im Ein-Kontakt-Verfahren schnell nach vorne gebracht wird, endet der Aufbau oft genug beim Schweden. Technische Fehler und Schludrigkeiten berauben ihn und seine Offensivkollegen aussichtsreicher Aktionen. Es gibt Stimmen, die sagen, Hrgota sei am stärksten, wenn er bei einem Angriff nur ein Mal an den Ball komme: ganz am Ende, beim Torschuss. Immerhin ist der 21-Jährige mittlerweile flexibler geworden, was Laufwege und das Spiel aus der Tiefe angeht. Er nähert sich dem an, was die Kollegen Max Kruse und Raffael auf den Platz bringen, das, was Gegner gern als "schwer zu fassende" Stürmer bezeichnen. Bei allem gilt: Hrgota steht immer noch am Beginn seiner Laufbahn. Die nächsten Chancen zur Weiterentwicklung bieten die Tests gegen Bielefeld, Bremen und Genclerbirligi, die Borussia für das Trainingslager in Belek vereinbart hat.

Beste Stimmung auf der Weihnachtsfeier
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Foto: Dieter Wiechmann

TV-Tipp Borussias U 19 tritt am Samstag und Sonntag beim renommierten Junior-Cup in Sindelfingen an. Sport 1 überträgt jeweils ab 12 Uhr live. Das Team von Arie van Lent trifft in der Gruppe A auf Fenerbahce Istanbul, Celtic Glasgow und 1899 Hoffenheim. In Gruppe B spielen der VfB Stuttgart, Manchester United, der FC Schalke 04 und die Grasshoppers Zürich.

(RP)
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