Ex-Borusse in Frankfurt Ein Satz hat Hrgota unvergessen gemacht

Mönchengladbach/Frankfurt · Branimir Hrgota hat den großen Durchbruch bei Borussia Mönchengladbach nicht geschafft, ist aber auf vielfältige Weise in Erinnerung geblieben. Mit Eintracht Frankfurt kommt er nun zurück.

Borussia Mönchengladbach: Branimir Hrgota mit Traumtor gegen Zürich
11 Bilder

Branimir Hrgotas Traumtor gegen Zürich

11 Bilder

Branimir Hrgota ist immer noch da, nicht mehr bei Borussia Mönchengladbach, aber in der Bundesliga. Kürzlich war er nach einem Freitagabendspiel seiner Frankfurter Eintracht am "Sky"-Mikrofon gefragt. Ob der 24-Jährige in knapp fünf Jahren eindrucksvoll Deutsch gelernt hat, stand danach nicht zur Debatte. Wenn schon nicht an seinen Sprachkenntnissen, so scheiden sich bis heute an den fußballerischen Fähigkeiten Hrgotas die Geister.

"Vergessen Sie Branimir Hrgota nicht!" — es kann keinen Text über den Schweden geben ohne diesen Satz seines ehemaligen Trainers Lucien Favre. Diego Maradona ist der mit der "Hand Gottes", Frank Mill hat statt des leeren Tores nur den Pfosten getroffen und Branimir Hrgota darf bloß nicht vergessen werden. Den ganz großen Durchbruch hat er bei Borussia in vier Spielzeiten nie geschafft. Hängengeblieben sind allerdings durchweg Ausrufezeichen, die Hrgota gesetzt hat, wenn auch in beide Richtungen.

Nico Elvedi kam mit 18 Jahren nach 18 Ligaspielen für vier Millionen Euro aus der Schweiz. Laszlo Bénes holte Borussia ebenfalls mit 18 und nach 31 Ligaspielen für zwei Millionen Euro aus der Slowakei. Als Hrgota im Jahr 2012 aus Schweden verpflichtet wurde, war er zwar schon 19 — aber trotzdem ein Vorreiter. Mit 28 Toren in 39 Spielen der zweiten schwedischen Liga hatte er die Scouts auf sich aufmerksam gemacht, 400.000 Euro überwies Borussia an Jönköpings Södra IF.

Es dauerte, bis Hrgota sich einen Namen machte in Gladbach. Drei Tore beim Startelfdebüt gegen den FSV Mainz 05 am vorletzten Spieltag der Saison 2012/2013 waren jedoch ein Statement. Beim 4:2 chippte der damals 20-Jährige einen Elfmeter per Panenka ins Tor, auch den dritten Treffer besorgte er per Lupfer. Drei Monate später war wieder der Panenka angesagt, diesmal scheiterte Hrgota mit dem entscheidenden Elfmeter beim SV Darmstadt an der Latte — der Linksfuß kannte wohl nur Himmel und Hölle.

Elf seiner 19 Tore in vier Jahren Borussia erzielte Hrgota in der Hinrunde der Saison 2014/2015, aber fast alle davon gegen kleine Kaliber wie den FC Homburg, FK Sarajevo oder Apollon Limassol. Entsprechend blieb er sich an seinem letzten großen Abend für Gladbach treu: Im Dezember 2015 schoss Hrgota als Joker zwei Tore im Pokal gegen Werder Bremen — doch Borussia verlor 3:4.

"Branne ist ein Superfußballer, er hat sich immer voll reingehängt, sich nie gehen lassen. Ich kann ihm nichts vorwerfen. Er hatte allerdings mit Raffael, Thorgan Hazard und Lars Stindl sehr große Konkurrenz", sagte André Schubert. Das Spiel gegen Bremen war Gladbachs bislang letzte Pokalniederlage. Weitere Hrgota-Treffer wären diesmal ein noch schlechteres Omen. Auch bei der Eintracht kennt der Schwede oft nur Extreme. Ein Spiel hat er in dieser Pokalsaison gemacht, in der ersten Runde gegen den 1. FC Magdeburg gelang ihm sogar ein Tor. Danach saß Hrgota 300 Minuten auf der Bank.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort