Borussia Mönchengladbach Christoph Kramer - ein Gladbacher im WM-Finale

Fussball · Deutschland steht im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft - und Mönchengladbach ist dabei. Der Borusse Christoph Kramer, 37. Nationalspieler seines Klubs, gehört zum deutschen Ensemble. Der "Traum", als den der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler sein brasilianisches Abenteuer stets bezeichnet, geht also weiter.

Borussia Mönchengladbach: DFB-Debütanten - die Vorgänger von Neuhaus und Hofmann
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Borussias Debütanten im DFB-Team

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Foto: dpa/Marco Steinbrenner

Zwölf Minuten hat Kramer bei der WM bisher gespielt, zunächst in der Verlängerung gegen Algerien, dann in der Schlussphase gegen Frankreich. Gleichwohl sei der Mittelfeldspieler "ein wichtiger Faktor" in der deutschen Erfolgsgeschichte. "Sein Anteil ist sehr, sehr hoch. Er ist seit sieben Wochen dabei und hat damit zum guten Klima in der Mannschaft beigetragen", sagt Borussias Sportdirektor Max Eberl. Für Kramer persönlich sei die WM ein "fantastisches Erlebnis, das kaum in Worte zu fassen ist", so der Manager.

#Borussia posiert fürs offizielle Teamfoto pic.twitter.com/3DYunhHYdZ

Kramers Geschichte zeige, was mit "Konsequenz, Arbeit, Einsatz und Klarheit zu erreichen ist", arbeitet Eberl auch die pädagogische Botschaft heraus. Kramer wurde mit der WM-Nominierung für seine starke, mithin erste, Bundesliga-Saison belohnt. Er ist nun der ganze Stolz seines Klubs. "Natürlich ist das auch für unseren Verein eine große Sache. Wir hatten einige Spieler bei der WM - und einer steht nun im Finale", sagte Eberl.

Gladbacher Kramer feiert mit dem WM-Pokal
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Gladbacher Kramer feiert mit dem WM-Pokal

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Foto: Instagram

Kramer ist der neunte WM-Borusse, der es mit Deutschland ins Endspiel einer WM geschafft hat. 1974, also genau vor 40 Jahren, spielten Berti Vogts und Rainer Bonhof im Finale von München sogar eine Hauptrolle: Vogts schaltete Hollands Regisseur Johan Cruyff aus, Bonhof bereitete das 2:1-Siegtor durch Gerd Müller vor. Zum deutschen Weltmeister-Kader gehörten auch Wolfgang Kleff, Jupp Heynckes, Herbert Wimmer und Günter Netzer - Letzterer jedoch "nur" als gebürtiger Gladbacher und nicht als Borusse, weil er damals für Real Madrid spielte. Weitere Gladbacher im deutschen Team waren Horst-Dieter Höttges (Bremen) und Helmut Kremers (Schalke). Netzer hatte eine wichtige Rolle vor dem Finale: Im Training "coverte" er Cruyff, das war die optimale Vorbereitung für Vogts. Heynckes mimte Johan Neeskens und stellte damit Bonhof auf das Spiel ein.

Das Mannschaftsfoto der Borussia
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1982 gehörten die Gladbacher Lothar Matthäus und Wilfried Hannes zum deutschen Aufgebot, beide jedoch kamen beim 1:3 im Endspiel gegen Italien nicht zum Einsatz. Vier Jahre später wurde der Borusse Uwe Rahn ohne WM-Einsatz Vize-Weltmeister. Kramers Geschichte soll ein anderes Ende haben. Und so, wie es bisher gelaufen ist, könnte es etwas werden mit dem sechsten Borussen-Weltmeister. Ganz Gladbach fiebert am Sonntag mit Deutschland und Kramer. Möglicherweise macht "unser" Mann im Finale das, was sein Teamkollege Patrick Herrmann ihm aufgetragen hat: "Chris soll das Ding mitbringen, dann können wir richtig feiern!" "Das Ding", das Herrmann meint, ist der Weltpokal. Kramer ist ganz nah dran.

(RP)
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