Mönchengladbach - FC Barcelona Borussia braucht gegen Barcelona Helden

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach hat im Champions-League-Spiel am Mittwochabend gegen die Weltauswahl aus Barcelona nur eine Chance, wenn alle Spieler gemeinsam als Team funktionieren. Wenn das gelingen sollte, könnten dennoch alle zu Helden werden.

Borussias Abschlusstraining vor Barca-Spiel
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Es ist Usus bei den Borussen, dass der Einzelne gern darauf verweist, dass es am Ende immer um das Team geht. Weswegen Kapitän Lars Stindl der Begriff "Helden" im Zusammenhang mit dem Spiel am Mittwochabend (20.45 Uhr/Live-Ticker) gegen den spanischen Giganten FC Barcelona nicht sonderlich gefällt. Daran ändert auch das von der Übersetzerin neben ihm sehr kraftvoll gesprochene und daher heldenhaft klingende "Héroes" nichts.

"Einen potenziellen Heldenfaktor sehe ich da nicht. Solche Spiele gewinnt man nur als Mannschaft", sagt Stindl. Das Musketier-Prinzip ("Einer für alle, alle für einen") haben die Borussen längst und tief verinnerlicht. Und sie haben auch schon oft nachgewiesen, was möglich ist, wenn eine Mannschaft wirklich wie ein Team arbeitet. Umgekehrt aber auch, dass es bitter wird, wenn nicht alle mitmachen.

Tatsächlich ist jeder Borusse vor allem so stark wie das Ganze. Trotzdem bedarf es an einem solchen Abend Helden, um ihn zu einer magischen Nacht zu machen. Denn es ist schwer vorstellbar, dass alle elf Gladbacher, die auf dem Feld stehen, gemeinsam den Ball treten und ihn mit diesem Rudelschuss ins Tor befördern. Das muss im Normalfall schon ein Einzelner erledigen, und wenn überhaupt muss er Ruhm und Ehre für diese Tat dann mit dem teilen, der das Tor aufgelegt hat.

Zwangsläufig sind auch die Heldenrollen verteilt, insbesondere in einem Spiel gegen ein Team wie den FC Barcelona, das Stindl zu den besten der Welt zählt. Stindl hat in der vergangenen Champions-League-Saison schon dreimal gefühlt, wie es ist, in der Meisterliga zu treffen: Gegen Manchester City erzielte er den ersten Gladbacher Champions-League-Treffer überhaupt und schaffte dann auch noch einen Doppelpack gegen den FC Sevilla, der entscheidend zu Borussias Sieg-Debüt in der Meisterklasse beitrug. Doch man darf annehmen: Der, der ein Tor gegen den FC Barcelona schießt, der wird sich ganz sicher als Held fühlen - und auch vom gesamten Rest des Teams als solcher gefeiert werden.

Stindl gehört zu den Borussen, die dafür zuständig sind, zum möglichen Wettschießen mit Barcelonas Superstars Neymar und Luis Suarez anzutreten. Raffael wird ihn wohl wieder unterstützen, der "Maestro" hat nach seiner Adduktorenzerrung wieder mit den Kollegen geübt und dürfte bereit sein für das große Spiel. Der dritte Mann im Angriff könnte eine Überraschung sein: Fabian Johnson. Schubert hatte den US-Amerikaner zuletzt beim 2:0 gegen Ingolstadt im Zentrum des Sturms ausprobiert und war, so sagte er, zufrieden mit dem, was er sah. Johnson ist einer, der auch defensiv denkt. Eine Denkoption ist die Variante zumindest.

Allerdings könnte Johnson auch auf dem Flügel spielen, dann wäre Thorgan Hazard vorstellbar neben Raffael. Oder eben André Hahn, der Robuste. Der aber könnte in so einem Spiel eher als Joker hilfreich sein, wenn nach hinten raus Kampfkraft gebraucht wird. Schubert verriet wie gewohnt nichts über seine Personalplanungen, auch nicht auf Nachfrage spanischer Journalisten. So weit geht die Gladbacher Gastfreundschaft dann doch nicht.

Auch heute wollen die Borussen alles dafür tun, dass dem FC Barcelona der Abend im Borussia-Park als unschönes Erlebnis in Erinnerung bleibt. "Wir wollen mutig sein, müssen ganz konzentriert verteidigen und dürfen uns wahrscheinlich kaum Fehler erlauben. Aber wir haben gegen große Gegner schon gezeigt, dass wir unseren Fußball durchbringen können", sagte Stindl. Der Ansatz wird - natürlich nur im Rahmen guter Teamarbeit gelingen. Und wenn am Ende alle Helden sind - umso besser.

(kk)
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