Borussia Mönchengladbach Die drei von der Fangstelle

Darmstadt · Die Geschichte hinter Tobias Sippels Einsatz in Darmstadt wirft ein Licht auf die Harmonie in Borussias Torhüter-Team. "Das erste Jahr war phänomenal", sagt Sippel.

Borussia Mönchengladbach: Das ist Tobias Sippel
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Das ist Tobias Sippel

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Foto: Dirk Paeffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Natürlich hatte André Schubert das letzte Wort in der Frage, wer denn in Darmstadt im Borussen-Tor stehen würde. Aber auf dem Weg hin zur Entscheidung gab es eben diese ungewöhnliche Initiative. Die Initiative von Yann Sommer für Tobias Sippel. "Yann ist zum Trainer und zu Uwe Kamps hingegangen und hat gefragt, ob die Überlegung da wäre, mich spielen zu lassen. Da sieht man mal, was für eine Harmonie bei uns in der Mannschaft ist. Ich habe mich auch nach dem Spiel bei ihm bedankt", erzählte Sippel.

Dieses "Gönnen können", es passt irgendwie zu dem Eindruck, den der Beobachter in dieser Saison von der Arbeit im Torwartteam Borussias gewinnen konnte. In Sommer, Sippel und Heimeroth hat sich eine Konstellation ergeben, die im Ergebnis konstruktives Miteinander auf der Basis gegenseitigen Respekts sieht.

Jeder hat seine Rolle bei den "Drei von der Fangstelle": Sommer, die klare Nummer eins, Sippel, die definierte Nummer zwei, Heimeroth, die Nummer drei, dessen Wort Gewicht hat im Kader. "Ich kann über Yann und Tobi überhaupt nichts Negatives sagen. Wenn man Leute hat, die ihren sportlichen Ehrgeiz dem Charakter unterordnen, dann funktioniert das gut. Wir wollen uns ja schließlich gegenseitig fordern und fördern", hatte Heimeroth schon im Winter-Trainingslager gesagt.

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Foto: Dieter Wiechmann

Für die beiden hinter Sommer ist es dann auch ein Tabu, irgendwie zu sticheln oder die gute Laune mal zu Hause zu lassen. "Yann ist ein Super-Keeper, und von daher gibt es für mich auch keinen Ansatz, da irgendwie anzugreifen oder so. Klar, war das eine neue Situation für mich, aber mit der Erwartungshaltung bin ich ja auch hierher gekommen", sagte Sippel. Dass er jederzeit auflaufen kann, ohne das dem Verein bange werden muss, das zeigte er in für ihn eher arbeitsarmen 90 Minuten in Darmstadt, das hatte Sippel aber noch deutlicher gezeigt beim 2:0 gegen Wolfsburg Anfang Oktober, als Sommer mit Nasenbeinbruch ausgefallen war.

"Das erste Jahr war phänomenal, gerade für uns drei, deswegen sind wir auch froh, nächste Saison wieder in dieser Konstellation in die Runde zu gehen. Auf der Torwartposition brauchen wir uns keine Sorgen zu machen", sagte Sippel.

Sorgen machen könnte man sich da eventuell schon eher, was da noch alles kommen wird an kreativen Ideen der Sportartikelhersteller. Sippels Kombination aus verschiedenfarbigen Schuhen und Handschuhen fiel in Darmstadt jedenfalls brutal ins Auge. "Die sind so vom Lieferanten gekommen", sagte Sippel. "Nein, mal im Ernst, ich trag gerne knallige Farben, ich habe damit kein Problem. Ich glaube, bei der EM werden wir viele in den Schuhen sehen."

(klü)
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