Statistik Diese Teams schafften es trotz Krise nach Europa
1. FC Köln 1991/92: 13 Spiele sieglos, Platz 4
1991/1992 ist die Bundesliga nach der Wende auf 20 Mannschaften erweitert worden. Der 1. FC Köln gewinnt keines der ersten 13 Saisonspiele - verliert aber auch nur zwei. Jörg Berger übernimmt im Laufe der Negativserie den Job von Hannes Linßen. Zunächst bleiben die Kölner die Remis-Könige vom Rhein. Gäbe es bereits die Drei-Punkte-Regel, wäre der FC zu diesem Zeitpunkt Letzter und würde am Ende auf Platz acht landen. Das Beispiel des großen Rivalen taugt kaum als Mutmacher.
Hamburger SV 2006/07: 12 Spiele sieglos, Platz 7
Mit einer Sieglos-Serie von mindestens neun Spielen sind in der Bundesliga-Historie neun Mannschaften unter den ersten Sechs gelandet - aber nur eine auf Platz sieben. Zwischen dem 8. und dem 21. Spieltag der Saison 2006/2007 gewinnt der Hamburger SV unter Thomas Doll kein einziges Spiel. Der "Dino" rutscht auf den letzten Platz ab. Unter dem neuen Coach Huub Stevens holt der HSV 30 Punkte in 15 Spielen - und landet am Ende noch auf Platz sieben und damit im UI-Cup. In dieser Liste taucht er auf, weil auf in der aktuellen Saison der siebte Rang für Europa reichen dürfte, solange nicht der 1. FC Kaiserslautern im Pokal beim FC Bayern gewinnt.
VfB Stuttgart 1990/91: 10 Spiele sieglos, Platz 6
Der VfB ist unter seinem neuen Trainer Lorenz-Günther Köstner sehr gut gestartet. Doch ab dem 4. Spieltag gewinnen die Schwaben zehn Partien in Folge nicht. Nach einer 0:2-Niederlage in Gladbach muss Köstner gehen. Es kommt Christoph Daum, der die Stuttgarter noch von Platz 15 auf sechs führt - da Werder Bremen der Europapokal der Pokalsieger gewinnt, genügt das für den Uefa-Cup-Einzug. Im Jahr darauf wird der VfB Deutscher Meister.
1. FC Nürnberg 2006/07: 10 Spiele sieglos, Platz 6
Mit nur 48 Punkten in der Saison 2006/2007 zählt der 1. FC Nürnberg zu den schwächsten Tabellensechsten der Bundesliga-Historie. In den Uefa-Cup wären die Franken auch so gekommen, weil sie den frischgebackenen Meister Stuttgart im DFB-Pokalfinale besiegen. Nach zwei Siegen aus den ersten beiden Spielen ist Nürnberg Tabellenführer. Es folgen acht Unentschieden in zehn Partien und der Absturz auf Rang zwölf. Unter Hans Meyer hamstern sich die Nürnberger im Laufe der Saison immer weiter nach oben.
1. FC Köln 1979/80: 9 Spiele sieglos, Platz 5
Am 1. März 1980 gewinnt der 1. FC Köln 4:0 gegen Bayer Leverkusen, liegt nur einen Punkt hinter Tabellenführer Bayern München auf Platz zwei. Doch dann setzt es Niederlagen in den Spitzenspielen gegen Hamburg und die Bayern. Die Meisterschaft ist weg, Hennes Weisweiler Mitte April auch. Die Trainerlegende hatte sich erst nach der Saison in Richtung New York verabschieden wollen, doch sein Vertrag wird vorzeitig aufgelöst. Unter Karl-Heinz Heddergott rettet sich der FC am letzten Spieltag in den Uefa-Cup.
1. FC Nürnberg 1987/88: 9 Spiele sieglos, Platz 5
Zwischenzeitlich sieben Siege in Serie lassen den 1. FC Nürnberg im Herbst 1987 von Platz acht auf vier klettern. Obwohl die Franken nur eine der letzten elf Partien gewinnen, halten sie zumindest Platz fünf und buchen das Uefa-Cup-Ticket. Die Saison dauert aus Nürnberger Sicht keinen Spieltag zu lang.
Hamburger SV 1995/96: 9 Spiele sieglos, Platz 5
Unter Trainer Benno Möhlmann bleibt der HSV zum Saisonauftakt acht Spiele lang sieglos. Nach einem 1:1 beim KFC Uerdingen fordern die Fans seinen Rauswurf - und werden erhört. Felix Magath übernimmt in Hamburg. In einem Monat führt er den Verein von Platz 17 auf sieben. Nach einem Heimsieg gegen den FC Bayern springt der HSV zum Rückrundenauftakt sogar auf Rang drei. Es folgt nur noch ein Sieg aus den nächsten neun Spielen, Europa ist beinahe futsch. Doch am letzten Spieltag zieht Hamburg doch noch an Hansa Rostock und dem Karlsruher SC vorbei. Einmal neun Spiele sieglos, einmal nur einen Sieg aus neun Spielen geholt - und trotzdem international.
VfB Stuttgart 2009/10: 9 Spiele sieglos, Platz 6
Der Saisonstart von Champions-League-Teilnehmer Stuttgart war mäßig. Von Platz elf geht es noch weiter runter in die Abstiegszone. Als der VfL Bochum am 15. Spieltag spät einen Punkt beim VfB ergattert, fliegt Trainer Markus Babbel. Sein Nachfolger Christian Gross holt sagenhafte 43 Punkte in 19 Partien, so viele wie Meister Bayern München im gleichen Zeitraum. Platz sechs reicht am Ende sogar noch für Europa, da die bereits qualifizierten Werder Bremen und Bayer Leverkusen im Pokalfinale aufeinandertreffen.
1. FC Köln 1978/79: 9 Spiele sieglos, Platz 6
Meister Köln beginnt ordentlich, schlittert im Herbst des Jahres 1978 jedoch in die Krise. Hannes Löhr und Wolfgang Weber haben aufgehört, Torjäger Dieter Müller leidet unter Ladehemmung. Hinzu kommt Verletzungspech. Nach neun sieglosen Spielen und dem Absturz in die Abstiegszone berappelt sich der FC nur langsam. Zwischenzeitlich geht es noch einmal hoch auf Rang fünf, am Ende misslingt der Einzug in den Uefa-Cup.
Hertha BSC 2005/06: 9 Spiele sieglos, Platz 6
25 Punkte aus den ersten 15 Spielen, vier Punkte Vorsprung auf Platz sechs - Hertha BSC ist im Herbst 2005 voll auf Europakurs. Doch dann hören die Berliner zum gleichen Zeitpunkt wie die Borussia in dieser Saison mit dem Siegen auf. Neun Spieltage später beträgt der Rückstand auf den Fünften plötzlich vier Punkte. Am Ende wird Berlin noch Sechster. Das bedeutet zu jener Zeit: UI-Cup. Über Moskau geht es in den Uefa-Cup.