Angeschlagener Borussia-Spieler Hecking gibt Entwarnung bei Tony Jantschke

Mönchengladbach · Nach zwei Auswechslungen aufgrund von Kopfverletzungen gegen den FC Bayern hat es Borussia beim VfL Wolfsburg erneut getroffen. Doch Tony Jantschke konnte das Krankenhaus schnell wieder verlassen und mit der Mannschaft nach Hause fahren.

Die Betreuer zeigen es an: Tony Jantschke muss in Wolfsburg ausgewechselt werden.

Die Betreuer zeigen es an: Tony Jantschke muss in Wolfsburg ausgewechselt werden.

Foto: Dirk Päffgen

"Mika! Mika!", rief Dieter Hecking in der 30. Minute. Borussias Trainer ahnte, dass er erneut in der ersten Halbzeit einen Wechsel vornehmen müsste. Das Spiel war unterbrochen, auf der Gegenseite wurde Tony Jantschke von den Mannschaftsärzten behandelt und zeigte auf sein rechtes Auge. "Er hat wohl einen Schatten auf dem Auge gehabt", erklärte Hecking später nach dem 0:3 gegen den Wolfsburg Wolfsburg. "Leider war es wieder ein Kopftreffer. Nach der letzten Woche hatte ich schon befürchtet, dass es etwas Schlimmeres ist, aber es sieht nicht so aus."

In der 22. Minute hatte Torwart Yann Sommer den Ball etwas nachlässig aus der Gefahrenzone gefaustet. Beim Luftduell an der Strafraumgrenze wurde Jantschke von den Wolfsburgern Josuha Guilavogui und Felix Uduokhai in die Mangel genommen, bekam erst Guilavoguis Rücken ins Gesicht und fiel dann auf den Kopf. Nach dem Spiel sagte Jantschke allerdings, dass seine Probleme mit dem rechten Auge nichts mit dieser Szene zu tun gehabt hätten.

Der 27-Jährige war in der Vorwoche gegen die Bayern mit einer Schädelprellung ausgewechselt worden, nachdem er eine halbe Stunde vorher erst für Christoph Kramer ins Spiel gekommen war. Der wiederum erhielt im Nachgang die gleiche Diagnose und musste gegen Wolfsburg sogar pausieren. Für Jantschke kam am Sonntag Michael "Mika" Cuisance, Matthias Ginter ging zurück in die Innenverteidigung und Nico Elvedi auf die rechte Außenverteidiger-Position. Jantschke wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus gefahren, war beim Abpfiff aber schon wieder zurück. "Es gab anscheinend keinen Grund, ihn dort zu behalten", sagte Hecking.

Aufgrund von Kramers Ausfall hatte er seine Defensive wieder umbauen müssen - mit Ginter auf der ungeliebten Sechserposition. Als Jantschke ausgewechselt wurde, konnten sich die strauchelnden Borussen kurz sammeln. Die Auszeit zeigte indirekt Wirkung. In der Viertelstunde vor der Pause hatte Gladbach 4:0 Torschüsse, schoss zusätzlich zwei Abseitstore und kam auf 66 Prozent Ballbesitz. "Da haben wir gezeigt, warum wir hier hingefahren waren, um gewinnen", sagte Hecking.

Auch für Mamadou Doucouré war das ganz sicher der Grund, um nach Wolfsburg zu fahren, wenngleich beim jungen Franzosen die Tatsache, dass er überhaupt als 19. Mann dabei war, schon eine gute Nachricht war. Seit anderthalb Jahren ist er im Verein, hat aber aufgrund eines schweren Muskelbündelrisses noch nicht einmal in einem Testspiel das Borussia-Trikot getragen. Nun schnupperte er zumindest am Kader.

Als nach dem 0:3 alles entschieden war, gönnte Hecking noch Raúl Bobadilla sein Comeback in der Bundesliga, zwei Monate nach dessen letztem Einsatz. Der Paraguayer kam in der 83. Minute gemeinsam mit Josip Drmic ins Spiel. Allzu viele Optionen hatte Borussia nicht, weil momentan drei Kandidaten für die Außenbahn (Traoré, Herrmann, Hofmann) und vier für die Doppelsechs (Kramer, Bénes, Strobl, Hofmann) ausfallen. Deshalb waren erstmals in dieser Saison drei Mittelstürmer in Kader. Zumindest Kramer sollte am Samstag gegen den FC Schalke wieder einsatzfähig sein.

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