Borussia Mönchengladbach Eberl: So kompliziert ist die Bundesliga

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor verweist nach dem 1:2 in Augsburg auf die Ausgeglichenheit der Liga. "Es ist ein Warnschuss, den man in den Urlaub mitnehmen soll", sagte Max Eberl.

Augsburg - Gladbach
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Als das 27. Pflichtspiel dieser Hinrunde vorbei war, machten sich im Tross von Borussia Mönchengladbach drei zeitlich aufeinander folgende Gefühlslagen breit. Zunächst kochte ein kurzer Ärger über die 1:2-Niederlage zum Jahresabschluss beim FC Augsburg hoch, dann stellte sich ziemlich schnell die Vorfreude auf die Erholung im nun beginnenden Weihnachtsurlaub ein, und ganz generell nahmen die Borussen die Überzeugung mit, eine richtig gute Halbserie hingelegt zu haben.

"Die Niederlage trübt diesen Eindruck nicht. Natürlich hätten wir hier gerne etwas mitgenommen, aber wir sehen deswegen nicht irgendetwas schlecht. Wir sehen alles vielmehr realistisch. Das Spiel hat noch einmal gezeigt, wie kompliziert alles in der Bundesliga ist. Es ist ein Warnschuss, den man in den Urlaub mitnehmen soll", sagt Sportdirektor Max Eberl.

Eine Warnung, dass heutzutage auch für den Tabellenvierten der Bundesliga, denn als solcher überwintern die Gladbacher, keines der 34 Saisonspiele ein Selbstläufer wird oder eine Sieggarantie bereithält. Das ist anders als früher, das ist das Spiegelbild einer Liga, die hinter den sportlich Entrückten von der Säbener Straße so ausgeglichen ist wie wohl nie zuvor. "Das macht die Liga ab Platz zwei doch so spannend, dass jeder jeden schlagen kann. Das sind zwischen den Teams nur Nuancen", sagt Borussias Verteidiger Tony Jantschke.

Gladbach steht dabei für die Sorte von Teams, die zwar stark genug ist für die oberen Gefilde, aber trotzdem nicht die Möglichkeiten hat, sich von Mannschaften gleicher Couleur und Qualität entscheidend abzusetzen. Das Spiel in Augsburg passte da insofern ins Bild, weil es zwei gute Mannschaften sah, die vom Leistungsvermögen nicht weit auseinanderliegen. Es sah den Sieger FC Augsburg, weil der seine Chancen zu den beiden Toren von Markus Feulner und Raul Bobadilla nutzte, und es Borussia ihrerseits nicht vermochte, die frühe 1:0-Führung durch Max Kruses Handelfmeter auszubauen.

"27 Punkte sind nicht schlecht. Doch wir haben auch ein paar Dinge zu korrigieren, daran werden wir nach der Winterpause in Ruhe arbeiten", sagt Trainer Lucien Favre. 27 Punkte sind in der Bewertung vor allem dann nicht schlecht, wenn man ihnen den Gruppensieg in der Europa-League und die Teilnahme am Achtelfinale des DFB-Pokals zur Seite stellt. 27 Punkte sind auch deswegen nicht schlecht, weil eben nur die Bayern, Wolfsburg und Leverkusen mehr Punkte gesammelt haben. Allerdings gilt auch: 27 Punkte bedeuten nur die viertbeste Halbserie einer von Favre trainierten Borussia, und in der 20. Hinrunde seit Einführung der Dreipunktregel hatte noch nie ein Vierter so wenig Zähler wie jetzt Gladbach.

Doch die Borussen wollen sich ihre Leistung mit nur vier Niederlagen in den zurückliegenden 18 Wochen nicht schmälern lassen. Ihr Blick ging dann auch schon flugs in Richtung Rückrunde. "Wir können in den Urlaub gehen und sagen, ja, wir haben eine sehr gute Ausgangslage in allen drei Wettbewerben, aber wir müssen natürlich im Januar wieder bei Null anfangen und Vollgas geben", sagt Eberl. Borussia ist gewarnt: Vor einem Jahr stand sie als Dritter mit 33 Zählern unter dem Weihnachtsbaum und kam in der Rückserie nur auf 22 Punkte. "Das gilt es nun natürlich besser zu machen", sagt Jantschke. Ganz realistisch.

(RP)
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