Borussia Mönchengladbach Eberl verlängert: Borussia setzt auf Kontinuität

Mönchengladbach · Borussias Sportdirektor ist seit 1999 im Klub. Mit seinem neuen Vertrag setzt der Verein auf Kontinuität in der sportlichen Leitung.

Max Eberl: Seine Karriere in Gladbach, Leipzig und München
24 Bilder

Das ist Max Eberl

24 Bilder
Foto: dpa/Uwe Anspach

Der Sportdirektor ist fünf Jahre im Amt, Der Trainer auch schon fast zweieinhalb. Borussia beweist ungewohnte Kontinuität. Zuletzt — und das ist auch schon über zehn Jahre her — saß nur Hans Meyer länger auf der Trainerbank als der Schweizer, der aktuell die Geschicke der Bundesliga-Mannschaft betreut.

Borussias Weg zum soliden Bundesliga-Verein ist auch ein Verdienst von Max Eberl — dem Sportdirektor. Nun will Borussia den Fleiß des 39-Jährigen belohnen: Eberls Vertrag wird nach Informationen unserer Redaktion in den kommenden Tagen um zwei weitere Jahre bis 2016 verlängert.

"Wir wissen, was wir an Max haben", sagt Vize-Präsident Rainer Bonhof. "Und er ist noch nicht am Ende seines Weges. Weil er so viel für Borussia unterwegs ist, konnten wir noch keinen Termin finden. Aber letztlich ist die Verlängerung seines Vertrages eine Formsache." Auch Eberl selbst macht keinen Hehl daraus, dass er in Gladbach bleiben möchte. "Jeder, der meinen Lebenslauf kennt, weiß, dass ich ein bodenständiger Mensch bin", betont der gebürtige Bayer. "Ich bin jetzt 14 Jahre im Verein. Dass ich mich hier wohl fühle, ist klar — und meine Arbeit sehe ich noch nicht als beendet."

Gute Entscheidungen

Arbeit hatte Eberl in den vergangenen Jahren reichlich. Und einige Male traf er dabei genau die richtigen Entscheidungen im richtigen Moment. 2009 zum Beispiel, als er Meyer zurückholte, der Borussia dann vor dem Abstieg rettete. Zwei Jahre später gelang das Kunststück noch einmal — dieses Mal mit Lucien Favre.

Nicht immer hatte Eberl dieses Glück. Seine Entscheidung, im Winter 2010 an Michael Frontzeck festzuhalten, sorgte für immense und vor allem langanhaltende Kritik. Auch auf dem Transfermarkt gelang nicht alles. Bei Raul Bobadilla zum Beispiel, der für 4,2 Millionen Euro aus der Schweiz kam und bei Borussia hauptsächlich durch Eskapaden auffiel.

Insgesamt jedoch fällt die Transferbilanz des 39-Jährigen positiv aus. Er kaufte Marco Reus einst für weniger als eine Million aus Ahlen weg — der Blondschopf ging für 17,5 Millionen zu Dortmund. Ein ähnliches Kunststück gelang schon vorher mit Marko Marin.

Wichtiger als die Transferbilanz ist jedoch die Ausrichtung des Vereins, an der Eberl maßgeblich mitgewirkt hatte. Aus Borussia ist wieder ein "Fohlenstall" geworden, ein Klub mit einer Identität, einer hervorragenden Nachwuchsabteilung — und vielen jungen, selbst ausgebildeten Spielern in der Ersten Mannschaft.

Die kommenden Aufgaben werden für Eberl jedoch nicht einfacher. Die Erwartungshaltung im Umfeld des Klubs ist gewachsen, erst recht nach den jüngsten sportlichen und finanziellen Top-Jahren. Der Kader muss aufgewertet werden, damit Borussia erneut um die internationalen Plätze mitspielen kann. Zudem müssen die jüngsten Einkäufe des Sportdirektors, Luuk de Jong, Alvaro Dominguez und Granit Xhaka, die für fast 30 Millionen kamen, noch die Rechtfertigung für ihre hohen Ablösesummen unter Beweis stellen.

(RP/rl/seeg)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort