Borussia Mönchengladbach Eine Eisentreppe verdirbt Hrgota den Abend

Mönchengladbach · Der Schwede knickte auf dem Weg in die Kabine um - Verdacht auf Bänderiss im Fuß. Positiv war der Auftritt einiger Eigengewächse.

Borussen gewinnen Testspiel gegen 1860 München 3:2
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Es wäre ein guter Abend für Branimir Hrgota gewesen. Der Schwede schoss zwei Tore in Borussias Testspiel gegen den Zweitligisten 1860 München (3:2). "Tore", sagte Hrgota auf dem Weg in die Kabine, "sind für einen Stürmer immer gut, auch wenn es nur ein Testspiel ist". Doch dann kam die eiserne Treppe, die hinunterführt in den Kabinentrakt des kleinen Stadions in Heimstetten. Sie verdarb dem Borussen das Wohlgefühl.

Hrgota, noch in Stollenschuhen unterwegs, rutschte weg und knickte um. Dabei zog er sich am Fuß eine Knöchelverletzung zu: Eine Kapsel ist wohl kaputt, vielleicht ist sogar das Außenband gerissen. Wie schwer die Verletzung ist, wurde gestern am späten Nachmittag bei einer Kernspinuntersuchung geprüft. Die genaue Diagnose stand gestern Abend noch nicht fest. Ist das Band kaputt, wird Hrgota bis zu drei Wochen fehlen.

Hrgota war nicht der einzige niederrheinische Patient nach dem zweiten Sieg im dritten Testspiel. Tony Jantschke fuhr gleich mit nach München zur Untersuchung, er hatte Probleme im Knie: Eine Sehne ist gereizt. Und Roel Brouwers brummte der Schädel, weswegen der Niederländer wie die beiden Kollegen auch beim Training fehlte. Brouwers zog sich beim Zusammenprall mit einem Gegenspieler eine Schädelprellung zu und wurde noch am Abend nach dem Spiel untersucht. Die Röntgenaufnahmen zeigten aber nichts Auffälliges, Brouwers soll heute wieder trainieren.

Drei Verletzte in einem Testspiel - das ein mittlerer GAU. Denn eines ist in solchen Spielen immer wichtiger als das Ergebnis: Dass sich niemand verletzt. Es ist nicht hilfreich für die Arbeit im "Lager", wenn ein Trio ausfällt. Dass zudem die erste Halbzeit nicht sonderlich gut war, kam hinzu. Es gab einige Lücken in der Defensive - und wäre nicht Torwart Christofer Heimeroth gut aufgelegt gewesen, wäre es auch ergebnistechnisch nicht so gut gelaufen. "Ich denke, ich habe ganz gut gehalten", sagte Heimeroth. Gut war auch Ibrahima Traoré, der auf dem linken Flügel sehr aktiv war. Er schoss sein Debüt-Tor für Gladbach.

Einen Assist produzierte Nachwuchsmann Marlon Ritter, der zudem einige hübsche Läufe zeigte. Nico Brandenburger verkaufte sich als Rechtsverteidiger ebenfalls gut und Marvin Schulz gab nach der Pause, als das Borussenspiel weit besser funktionierte, einen umsichtigen Sechser. Die drei Eigengewächse nutzten die Gelegenheit, sich dem Trainer zu zeigen - Lucien Favre, der ohnehin viel von den selbstgemachten Fohlen hält, dürfte dies als positive Erkenntnis mitgenommen haben. Immerhin.

(kk)
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