Borussia Eine neue "Achse" soll Borussia retten

Die Situation scheint ziemlich aussichtslos. Doch sie haben einen Plan. Was klingt wie der immer wiederkehrende Plot einer Folge des "A-Teams", einer Serie aus den achtziger Jahren um vier verwegene Kerle, die jede noch so aussichtslose Situation meisterten, ist heutzutage der Hoffnungsschimmer für Borussia Mönchengladbach, am Ende der Saison nicht den Gang in die Zweite Liga antreten zu müssen.

Gladbach 10/11: Das große Hinrunden-Zeugnis
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Der Plan Borussias ist der Wiederaufbau der "Achse". Einer imaginären Linie, die sich vom Torhüter bis hin zum Stürmer zieht. In den Planspielen von Sportdirektor Max Eberl ist solch eine Achse, bestückt mit Leistungsträgern, das "wichtigste Element einer Mannschaft". In der Theorie klingt das wunderbar. In der Praxis zerlegte sich Borussias Achse in der Hinrunde durch Verletzungen, Formschwankungen und Disziplinlosigkeiten jedoch selbt .

Genau deshalb legte Eberl in der Winterpause Hand an. Nicht die offenkundig schwächelnden Außenpositionen wurden verstärkt, sondern der zentrale Defensivbereich. "Da haben wir Schwächen gesehen", sagt Eberl. Und so soll Martin Stranzl die Innenverteidigung stärken. Havard Nordtveit soll das defensive Mittelfeld aufpolieren. Und weil Raúl Bobadilla völlig untauglich für den Job des vordersten Leistungsträgers war, rüstete Borussia mit Mike Hanke im Sturm nach. Als Achsen-Spitze, sozusagen.

Eberl betonte dabei, dass alle drei Zugänge ihre bis 2013 laufenden Verträge auch für die Zweite Liga unterschrieben haben. Falls der Plan misslingt. "Wer zum Tabellenletzten kommt, weiß, was ihn erwartet", sagt der Sportdirektor. Ansonsten verschwendet Borussias Führung keinen Gedanken an den Abstieg, der bei zehn Punkten aus 17 Spielen so erschreckend realistisch erscheint.

23 bis 25 Punkte

"23 bis 25 Punkte aus der Rückrunde brauchen wir", rechnet er. Allein das wären schon mindestens sieben Siege. Ein hartes Stück Arbeit. Für den sicheren Klassenerhalt wären 33 bis 35 Punkte allerdings ziemlich wenig — wahrscheinlich spekuliert Borussia insgeheim darauf, den Klassenerhalt letztlich über die Relegation sicherzustellen.

In Borussias Plänen scheinen drei Akteure ausgespielt zu haben. Marcel Meeuwis und Jan-Ingwer Callsen-Bracker fahren nicht am Sonntag mit der Mannschaft ins Trainingslager nach Spanien. "Sie können sich in Ruhe einen neuen Verein suchen", sagt Eberl. Ebenfalls nicht mit nach Malaga fliegt Raúl Bobadilla. Die Verantwortlichen sprechen zwar nicht öffentlich aus, die Nase vom Argentinier voll zu haben — doch Eberl erklärt vielsagend: "Wir sind nach allen Seiten offen."

So bereiten sich ab Sonntag Trainer Michael Frontzeck, 21 Feldspieler und drei Torhüter auf die "Mission Klassenerhalt" vor. Ein Unterfangen, an dem wahrscheinlich selbst das legendäre "A-Team" zu knabbern gehabt hätte.

(RP)
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