Borussia Mönchengladbach Enschedes Bürgermeister sperrt Borussen aus — Klub machtlos

Mönchengladbach · Die Empörung bei Borussias Fans ist groß. Sie dürfen am Samstag nicht zum Testspiel der Gladbacher bei Twente Enschede reisen. Enschedes Bürgermeister hat entschieden, die deutschen Fußballfreunde auszusperren. In den sozialen Netzwerken wird heftig diskutiert. Auch die Borussen selbst sind einigermaßen konsterniert ob der Entscheidung der Niederländer.

"Fohlen" bereiten sich im Borussia-Park auf die Saison vor
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"Alle Versuche von unserer Seite und von der Polizei, auf den Bürgermeister und den Verein einzuwirken und ihn zu bitten, die Entscheidung zu überdenken, sind leider erfolglos geblieben", wird Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers auf der Vereinsseite zitiert.

Die Borussen hatte sich ebenso wie die Fanbeauftragten, der FPMG Supporters Club und die Mönchengladbacher Polizei dafür eingesetzt, dass zumindest Busse mit bekannten und personalisierten Gladbach-Fans vom Borussia-Park aus nach Enschede fahren können. Auch dieser Vorschlag wurde abgelehnt. Damit verkauft Twente Enschede für das Testspiel ausschließlich Tickets an Saisonkarteninhaber und Vereinsmitglieder. Eine Spielabsage kommt aus sportlichen Gründen nicht infrage, es ist das vorletzte Testspiel der Vorbereitung. Vor zwei Jahren hatten die Gladbacher einen freundschaftlichen Vergleich mit VVV Venlo abgesagt, weil es Probleme mit den Tickets gab.

"Leider ist es erstmalig in der Geschichte unserer Fanszene nicht möglich, am Samstag ein Spiel unserer Borussia live vor Ort im Stadion zu sehen. Nach dieser tollen WM und den inszenierten Bildern mit dem fröhlichen Publikum hat uns nun die harte Realität wieder. Bei allen Emotionen, bei aller Wut und Enttäuschung müssen wir jedoch berücksichtigen, dass unter dem sportlichen Gesichtspunkt das Vorbereitungsspiel sehr wichtig ist. Die WM-Teilnehmer konnten sich noch nicht einspielen. Somit benötigen wir im Hinblick auf die Play Offs für die Euro League das Spiel gegen einen solchen Gegner. Daher können wir an dieser Stelle nur an euer Verständnis appellieren zu akzeptieren, dass das Spiel nicht abgesagt wurde, was eigentlich die logische Konsequenz hätte sein müssen", teilte Thomas Ludwig, Vorsitzender des Supportersclub, mit.

Ludwig fordert, Konsequenzen aus dem Fall Enschede zu ziehen. "Spätestens bei der nächsten JHV von Borussia wird es, nach unserer Einschätzung, ebenfalls thematisiert werden. Uns liegen bereits Anfragen von enttäuschten Fans vor, die einen entsprechenden Antrag stellen wollen. Ziel muss es sein, dass diese, in unseren Augen selbstverständliche Anforderung im Sinne unserer friedlichen Fankultur, von den Mitgliedern der Borussia für alle Zeiten verbrieft wird", schreibt Ludwig.

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