Neu-Papa Fabian Johnson "Ich konnte noch genügend ausschlafen"

Mönchengladbach · Fabian Johnson war Borussias Mann des Tages beim 4:2 gegen Schalke 04. Er traf zum 1:0 und zum 2:1, war damit der "Dosenöffner" im ersten Teil der Spiele-Trilogie gegen die Gelsenkirchener. Am Tag nach der Geburt seines Sohnes Sean machte er sein bestes Saisonspiel, vielleicht sogar das beste für Gladbach überhaupt.

Borussia Mönchengladbach: Fabian Johnson trifft nach Traum-Kombination
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Neu-Papa Johnson trifft nach Traum-Kombination

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Foto: Dirk Päffgen

12,11 Kilometer absolvierte er, produzierte vier Torschüsse, gewann 80 Prozent seiner Zweikämpfe und kam auf eine Passquote von 82 Prozent. "Fabian Johnson war der Spieler, der die entscheidenden Situationen geschaffen und sich zum Glück auch mit den Toren belohnt hat", sagte Sportdirektor Max Eberl und sprach von besonderem "Vaterglück". Wir haben nach dem Spiel mit dem frisch gebackenen Papa gesprochen.

Herr Johnson, wozu darf man als erstes gratulieren: Zum Nachwuchs oder zu Ihren Toren?

Johnson Zum Nachwuchs. Sean kam in der Nacht zum Freitag zur Welt, Mutter und Kind sind wohlauf. Ich bin superglücklich.

Sie wirkten trotz der langen Nacht sehr ausgeruht beim 4:2 gegen Schalke.

Johnson Es war ja zum Glück ein spätes Spiel, da konnte ich noch genügend ausschlafen.

Es war Ihr Spiel: Vor der Pause machen Sie das 1:0, nach der Pause das 2:1. Sie hatten zwei weitere Großchancen, hätten die Sache also fast im Alleingang erledigen können.

Johnson Der Trainer hat mir ans Herz gelegt, offensiver zu spielen. Das habe ich versucht, zu machen, und es hat ganz gut geklappt. Ich werde daran aber noch weiter arbeiten.

Nach dem 2:1 sind die Gladbach-Fans im Netz fast ausgeflippt ob der Kombination. Sie legen den Ball mit der Hacke auf Lars Stindl zurück, er schickt Sie steil, sie vollenden. Der verletzte Kollege Ibo Traoré twitterte: "Was für ein Tor! Barcelona? #tikitaka." Wie hat Ihnen das Tor gefallen?

Johnson Es war nicht das einzige Mal, dass wir uns in dem Spiel gut durchkombiniert haben. Wir hatten auch eine gute Kombination, als Mo knapp am Tor vorbei geschossen hat. Insgesamt hatten wir genug Chancen um noch weitere Tore zu machen. Aber wir sind alle froh, dass wir das Spiel so nach Hause gebracht haben.

14 Spiele haben Sie nicht getroffen, jetzt der Doppelpack — das tut gut?

Johnson Ja.

War diese 4:2 auch ein Ausrufezeichen in Richtung Schalke mit Blick auf die Europapokal-Spiele?

Johnson Es war auf jeden Fall gut zu gewinnen, auch für den Kopf. Wir wissen, was wir richtig gemacht haben, aber auch was wir besser machen müssen, um auf Schalke zu gewinnen.

Man hat derzeit den Eindruck, dass sich Borussia die Gegner vor der Pause zurechtlegt, um dann nach dem Seitenwechsel den Sack zuzumachen.

Johnson Es spricht dafür, dass wir sehr fit sind. Natürlich wären wir auch nicht böse, wenn wir in der ersten Halbzeit schon die Tore machen, aber wir wissen, dass wir hinten raus auch treffen können.

Auf den Außen wird wieder rotiert: Gegen Schalke waren Sie mit Patrick Herrmann dran, in Hamburg spielte Jonas Hofmann. Alle tragen auf ihre Weise zum Erfolg bei.

Johnson Stimmt, es klappt ganz gut. Jeder versucht, seine Chance zu nutzen, wenn er reinkommt, das hilft der Mannschaft. Es ist eine laufintensive Position, da braucht jeder auch seine Pause bei so vielen Spielen. Es kommt dem Team natürlich zu Gute, dass wir so viel Qualität auf den Flügeln haben.

Das bedeutet aber auch, dass ein Doppeltorschütze am Donnerstag beim Europa-League-Spiel auf Schalke aus der Startelf rotieren kann.

Johnson Ja, das kann sein.

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Spieler offenbar auf ihren Trainer hören. Er hat Ihnen aufgetragen, mehr Tore zu machen, und hat sich generell mal andere Torschützen als Lars Stindl, der in den acht Spielen zuvor achtmal getroffen hat, gewünscht. Alles wird gleich in die Tat umgesetzt.

Johnson (grinst) Wir versuchen auf jeden Fall umzusetzen, was der Trainer uns an die Hand gibt. Das klappt im Moment ganz gut.

Was ist jetzt noch möglich in der Bundesliga?

Johnson Wir sollten uns nicht verrücktmachen. Vor zwei Wochen war alles noch ganz anders, jetzt schauen alle nach oben. Wir sollten erst mal nur auf das nächste Spiel gucken und uns darauf konzentrieren. Damit fahren wir ganz gut.

(kk)
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