Borussia Mönchengladbach Favres 16. Borussia macht die 16 voll

Frankfurt · Gladbachs Trainer rotierte auch gestern Abend im DFB-Pokal beim 2:1 in Frankfurt kräftig. Fünf neue Spieler standen in der Startformation, darunter auch Thorgan Hazard und Ibrahima Traoré, die Borussias Tore bei der Eintracht erzielten.

Lucien Favre bleibt sich in dieser Saison treu. Er hat angekündigt, dass er viel wechseln wird angesichts des gedrängten Spielplans - und Borussias Trainer tut es von Spiel zu Spiel. Gestern im Pokalspiel in Frankfurt schickte der Tüftler aus der Schweiz die 16. Startvariante im 16. Pflichtspiel der Saison auf den Rasen der Commerzbank-Arena. Das Personal wechselt, die Tendenz nicht: Zum 16. Mal blieb Borussia unbesiegt, das 2:1 bei der Eintracht beförderte Gladbach ins Achtelfinale des DFB-Pokals.

Den Weg dahin ebnete ein Ratzfatz-Tor, an dem in der 17. Minute die gesamte Offensivabteilung beteiligt war. Ibrahima Traoré spielte Doppelpass mit Branimir Hrgota, setzte Max Kruse ein, der spielte den Ball zu Thorgan Hazard und der Belgier schoss die Kugel technisch sauber von der Strafraumgrenze ins Frankfurter Tor. Treffer wie diesen mag Lucien Favre: Der Ball lief wie am Schnürchen, schnell und stimmig, der Abschluss war letztlich Formsache.

Es war das dritte Tor des 21-Jährigen für Borussia. Zuvor hatte er nur auf der internationalen Ebene getroffen - zweimal gegen Sarajevo. Nun war er auch im Pokal erfolgreich. In der Bundesliga fehlte im ersten Spiel gegen Stuttgart nicht viel, da traf er den Pfosten. Favre ist sehr angetan von den Fähigkeiten der Leihgabe vom FC Chelsea. Der hat den jüngeren Bruder des belgischen WM-Stars Eden Hazard an den Niederrhein geschickt, um sein Talent weiter zu entfalten, nachdem Hazard schon eine sehr gute Zeit bei Zulte Waregem in Belgien hatte. Hazard kann alle Offensivpositionen spielen, derzeit sieht Favre ihn als Flügelspieler.

Hazard bildete wie schon gegen Limassol mit Traoré die Flügelzange, er spielte links, Traoré erneut rechts. Von dort leitete der Ex-Stuttgarter auch das 1:0 ein. "Es war eine gute Mischung mit Hrgota und Kruse, sie sind gut im eins gegen eins", lobte Favre. Doch seine Wechselspiele beschränken sich nicht nur auf das Personal, es wird im Spiel auch positionsbezogen rotiert. So wechselten Traoré und Hazard immer wieder die Seiten, um den Gegner zu verwirren. Zudem besetzte Hazard gegen Ende mit Kruse das offensive Zentrum. Favre hatte bei seiner üblichen Videostudie bei der Eintracht Schwächen ausgemacht, wenn schnell über die Flügel gespielt wird. So war der Auftrag klar, mit dem das neue Außen-Duo unterwegs war.

Wie gegen Limassol waren beide ein belebendes Element und direkt an den Treffern beteiligt. In der 66. Minute erzielte Traoré nach einer Flanke von Alvaro Dominguez, der Linksverteidiger spielte, das 2:0. Es bleibt dabei: Die, die reinkommen, sind stets in der Lage, Entscheidendes zu produzieren. Hazard, der Wegbereiter, war einer von fünf Neuen: Tony Jantschke, der gegen die Bayern fehlte, kehrte zurück in die Innenverteidigung, Havard Nordtveit ersetzte den verletzten Granit Xhaka im Mittelfeld, Traoré und Hazard lösten André Hahn und Patrick Herrmann auf den Außen ab und Hrgota spielte anstelle Raffaels neben Max Kruse in der Spitze.

Trotz der Umstellungen geriet Borussia erneut nicht in Unordnung, auch nicht in der Defensive, die von der zweitbesten Offensivabteilung der Bundesliga einige Male gefordert wurde und kurz vor dem Ende noch das 1:2 durch Vaclav Kadlec kassierte. Favres Plan ging also erneut auf. "Wir haben unsere Automatismen, alle Spieler kennen sie", sagte Borussias Trainer. Und für das 17. Spiel am Sonntag gegen Hoffenheim hat Favre ganz bestimmt auch schon eine Idee - und ebenso sicher ist, dass er sein Team erneut verändern wird.

(RP)
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