Borussia Mönchengladbach Pressestimmen zum 1:2 beim FC Schalke 04
Das schreiben die Medien zum 2:1 zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach.
Rheinische Post: "Fohlen in der Achterbahn – Man kann darüber streiten, ob eine emotionale Rechnung dasselbe Ergebnis bringen würde wie eine nüchterne Zahlenrechnung. Nach zehn Hinrundenspielen hatte die Borussia 15 Punkte auf dem Konto, nach zehn Rückrundenspielen sind es 13. Sprich, die große Tristesse samt Favre-Rücktritt und die Siegesserie unter Interimstrainer Schubert waren ertragreicher als die vergangenen zwei Monate ohne Mehrfachbelastung. Diese Saison ist der Wahnsinn – das Spiel am Freitag war ein weiteres Argument für diese These."
Süddeutsche Zeitung: "Der Erfolg, der wohl zu den ungerechtesten Siegen in der Bundesliga-Geschichte gezählt werden darf, hatte bei der Borussia tiefe Spuren hinterlassen. 22 zu sechs Torschüsse zugunsten der Elf vom Niederrhein wurden statistisch erhoben. Nur sehr selten ist ein Team so dominant und haushoch überlegen in der Gelsenkirchener Arena aufgetreten wie die Borussia. Am Ende waren die Gladbacher aber nicht an der Schalker Mannschaft, sondern vor allem an sich selbst und am gegnerischen Torhüter gescheitert."
Torfabrik: "Nicht zu fassen – Dass die Schalker am Ende über einen Sieg jubeln durften, war ein schlechter Witz. Schalkes Trainer André Breitenreiter sprach anschließend davon, dass seine Mannen 'auf fast jeder Position individuell unterlegen' waren und stellte als größte Errungenschaft des Abends – neben der fraglos überragenden Torwartleistung – die Tatsache heraus, dass “wir nach der Pause nicht mehr ganz so viele Großchancen zugelassen haben'."
Ballreiter: "Mit dieser unglücklichen Niederlage müssen die Gladbacher nun zwei Wochen leben. Eine Niederlage, die aufgrund ihrer Umstände das Zeug hat, zum negativen Wendepunkt der Saison zu werden. Gegen Hertha muss nun ein Dreier her, sonst wird sehr schnell wieder das unschöne Wort 'Krise' kursieren. Die Fallhöhe eines Bundesliga-Dritten und CL-Teilnehmers ist halt hoch, auch daran muss man sich bei Borussia gewöhnen…"
Seitenwahl: "Warten auf das Tor – Versuchen wir das Positive zu sehen: Trotz erneuter Auswärtsniederlage bei einem Mitkonkurrenten ist die Borussia immer noch gut im Rennen um die internationalen Plätze dabei. Auch ist sie spielerisch wieder auf einem Niveau, das nur die Bayern und der BVB wirklich in dieser Liga übertreffen."
Spiegel Online: "Der sagenhaft unverdiente Sieg – Nach den Eindrücken dieses Abends ist kaum vorstellbar, dass die wirren Schalker auch am Ende der Saison vor diesen brillant spielenden Gladbachern stehen. Aber im Moment sind sie tatsächlich zwei Punkte besser."
Die Welt: "Schalkes Armutszeugnis fällt immer schlechter aus – Schalke ist ein Klub von trauriger Gestalt, insbesondere durch seinen Fußball. Was da auf dem Feld abläuft, geschieht mehr zufällig als geplant, das Duell mit Gladbach war ein gutes Beispiel dafür. Mal geht es gut, mal nicht. Verlässlich ist bei Schalke schon lange nichts mehr. Dafür wäre eine Systematik erforderlich, eine Idee. Nichts davon ist auszumachen."
Spielverlagerung: "Dabei hatten die Schalker immer die gleichen Probleme, weitestgehend unabhängig von der Formation: Die Intensität war niedrig, die Distanzen zwischen den Spielern zu groß und das Herausrücken auf den Gegner unharmonisch. Gladbach wiederum positionierte sich geschickt hinter den Schnittstellen in freien Räumen und konnte dadurch diese Pressingversuche Schalkes gut umspielen. Die Königsblauen hatten aber etwas Glück, Fährmann und Strafraumverteidigung, wodurch sie dennoch als Sieger vom Platz gehen konnten."