Borussia Mönchengladbach Gespräche vertagt - Brouwers muss weiter warten

Mönchengladbach · "Der Verein weiß im Moment noch nicht, ob er mit mir weitermachen will", sagt Borussias Niederländer. Einen Plan B hat er (noch) nicht.

Roel Brouwers: Borussias "Mr. Zuverlässig"
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Das ist Roel Brouwers

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Foto: imago sportfotodienst

Gut zwei Monate lang dauert sie noch, neun Spiele, die Karriere des Martin Stranzl. Das weiß der Österreicher selbst schon seit ein paar Tagen, und nun hat auch die Borussen-Öffentlichkeit - mehrheitlich traurige - Gewissheit. Zahlreich und kreativ sind seit Dienstag vor allen in den sozialen Medien die Respektbekundungen, ja Huldigungen von Fans für Stranzl. Ob man die Nummer 39 bei Borussia überhaupt noch vergeben solle, schlug mancher vor. Und es kursiert auch schon ein Stranzl-Fan-Schal, natürlich in limitierter Auflage.

Nur noch gut zwei Monate und neun Spiele könnte auch die Karriere des Roel Brouwers dauern. Der Unterschied in seinem Fall: Er hat im Gegensatz zu Stranzl noch keine Gewissheit. Sein Vertrag läuft Ende Juni aus. Wie es danach weitergeht? Stand jetzt gibt es darauf keine Antwort. "Ich möchte natürlich gerne hier bleiben, aber der Verein weiß im Moment noch nicht, ob er mit mir weitermachen will oder nicht", sagt der bei Gladbachs Anhänger wahrscheinlich kaum minder beliebte Niederländer, der seit 2007 in Gladbach spielt. Einen ersten Austausch mit den Verantwortlichen gab es zwar inzwischen, aber eben mit vagem Ausgang. "Wir haben gesprochen, aber es ist nichts dabei herausgekommen und somit immer noch alles offen", sagt Brouwers.

Das mit der erst kurzfristig zu erlangenden Planungssicherheit kennt der 34-Jährige zwar aus den beiden zurückliegenden Spielzeiten, als Borussia und er jeweils erst spät um ein weiteres Jahr verlängerten, Freude finden an diesem Zustand muss er deswegen aber noch lange nicht. "Ich habe mir keine Deadline gesetzt, aber es wäre natürlich nicht so schön, erst vor dem letzten Spiel zu hören, dass es nicht weitergeht. Ich fühle mich nach wie vor wohl hier, auch wenn ich nicht viel gespielt habe in dieser Saison", sagt Brouwers. Dreimal stand er in der Liga in der Startelf, einmal in der Champions League - das war jedoch, bevor André Schubert Trainer wurde.

Momentan ist Borussia Brouwers' erster und einziger Ansprechpartner. Einen Plan B, also etwa die Überlegung, wie Ex-Kollege Filip Daems noch einmal woanders zu spielen oder die Karriere zu beenden, hat der Familienvater noch nicht gefasst. "Das würde ich erst entscheiden, wenn ich höre, dass es hier nicht weiter geht", sagt er. Das kolportierte Interesse von Hannover 96 aus dem Januar war jedenfalls nur eines: kolportiert. "Ich persönlich habe nichts gehört, von daher war es für mich auch nie konkret, weil ich nie ein Angebot gehabt habe", sagt Brouwers.

Er weiß, was seine Rolle in Gladbach ist, und wie sie in Zukunft aussehen würde: Brouwers ist und bliebe der Mister Zuverlässig im Hintergrund. Ein wünschenswerter Backup für jüngere Abwehr-Kollegen, weil er nachgewiesenermaßen von null auf hundert seine Leistung bringt. "Ich weiß, was ich an dem Verein habe. Aber andersherum gilt das genauso", sagt Brouwers. Die Bauchschmerzen, die Stranzl hatte, als es darum ging, den Gedanken ans Aufhören konkret werden zu lassen, kann Brouwers derweil gut nachvollziehen. "Man kann halt nur ein einziges Mal aufhören. Ich hoffe sehr, dass ich den Zeitpunkt der Entscheidung selbst bestimmen kann und nicht zwangsmäßig aufhören muss. Das wäre mir schon wichtig", sagt er.

(klü)
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