Borussia Mönchengladbach Gladbach will den ersten Sieg seit drei Monaten

Mönchenglabdach · Nach acht sieglosen Spielen ist ein Erfolg gegen den FC Augsburg Pflicht. Doch Trainer Lucien Favre mahnt zu Recht: Der Tabellen-Neunte ist auswärts nicht zu unterschätzen. Der Schweizer wird seine Mannschaft für das Duell ändern.

Lucien Favre redet Borussias nächsten Gegner Augsburg stark — mit Recht.

Lucien Favre redet Borussias nächsten Gegner Augsburg stark — mit Recht.

Foto: dpa, pst jhe

Es ist ein Schauspiel, das sich Woche für Woche wiederholt. Vor einem Bundesliga-Spiel der Mönchengladbacher übt sich Trainer Lucien Favre darin, den Gegner möglichst starkzureden. "Es wird schwer", sagt er dann gerne. Spricht der Schweizer jedoch über den FC Augsburg, Borussias Gegner am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker), liest man den ehrlichen Respekt und die Bedenken fast aus seinen Augen ab. "Zehn Tore erzielt. In drei Auswärtsspielen. Das sagt alles", sagt Favre.

Was diesen Gegner betrifft, stapelt der 56-Jährige tatsächlich nicht tief. In den vergangenen sechs Auswärtsspielen haben die Schwaben, aktuell Neunter, nicht mehr verloren. Zuletzt gab es ein achtbares 2:2 in Dortmund sowie je vier Treffer in Stuttgart und Freiburg. "Momentan läuft alles für Augsburg", betont der Trainer. Und nichts für Borussia, das nach nunmehr acht sieglosen Partien (sechs davon seit der Winterpause) nach dem ersten Erfolgserlebnis der Rückrunde lechzt.

Dass der FCA dabei alles andere als ein Aufbaugegner ist, ist den Beteiligten klar. "Augsburg ist eine fiese Mannschaft — im positiven Sinne. Wir haben uns oft gegen sie schwergetan", sagt Rechtsverteidiger Tony Jantschke. Im Hinspiel zum Beispiel, als eine 2:1-Führung in der Schlussphase noch hergeschenkt wurde. Ein Erlebnis, das die Borussen zuletzt öfter hatten. Gegen Bremen, Hoffenheim und Braunschweig reichten 1:0- oder 2:0-Vorsprünge ebenfalls nicht.

Zuletzt in Braunschweig war es Marc-André ter Stegen, der mit einem spektakulären Eigentor den Ausgleich des Tabellenletzten produzierte — und danach mit Kapitän Filip Daems aneinandergeriet. Danach war der Torhüter erst einmal krank, sagte auch der U21 ab, die pikanterweise in Spanien (dem Land seines künftigen Arbeitgebers Barcelona) antrat. Nun ist der Keeper wieder im Training. Und auch der Zwist mit Daems scheint ausgeräumt. "Das ist aus der Welt", sagt Letzterer. "Dass es nach so einem Spiel Diskussionen gibt, ist doch klar. Wichtig ist, dass wir wieder die Ruhe bewahren und weitermachen. Die Stimmung im Team ist gut."

Nur die Leistungen korrespondieren damit nicht so ganz. Der Traum von Europa wackelt, So sehr, dass Jantschke schon sagt: "Bevor wir über irgendwelche Ziele reden, müssen wir doch erst mal wieder in die Spur kommen. Wir brauchen den ersten Rückrunden-Sieg."

Um diesen im siebten Anlauf zu erreichen, wird Favre ein paar Wechsel vornehmen. Im defensiven Mittelfeld muss er Granit Xhaka und Christoph Kramer ersetzen. Das Duo ist gesperrt. Gut möglich ist aber auch, dass Favre auf einigen Offensivpositionen wechselt. So könnte der Venezolaner Juan Arango, der laut Cheftrainer Favre wieder fit ist, für den enttäuschenden Branimir Hrgota in die Mannschaft rücken.

Und auch Peniel Mlapa, der in seinen Kurzeinsätzen seit der Winterpause eine gute Figur gemacht hat, darf sich Hoffnungen machen. Dafür müsste allerdings ein etablierter Spieler wie Max Kruse oder Patrick Herrmann aussetzen.

Ob sich Favre das traut, ist fraglich. Schließlich steht viel auf dem Spiel — und das gegen einen "fiesen" Gegner wie Augsburg.

(RP)
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