Borussia Mönchengladbach Gladbachs neuer Pragmatismus

Mönchengladbach · Mit dem 2:0-Sieg gegen Offenbach hat Gladbach ganz nüchtern und seriös seine Pflicht getan. Am Samstagabend geht es beim FSV Mainz 05 wieder um Punkte für die Europapokal-Qualifikation.

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Kickers Offenbach - Borussia Mönchengladbach

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Es gibt Jobs, die müssen ganz einfach erledigt werden. So wie der, den Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal hatte. Kickers Offenbach war zwar öfter mal ein Pokalschreck, aber es ist eben auch ein Viertligist. Da gab es kein Wenn und Aber für den Dritten der Bundesliga. "Du musst weiterkommen gegen so einen Gegner, und das haben wir getan", sagte Abwehrchef Martin Stranzl nach dem 2:0-Sieg.

Borussia erledigte den Auftrag ohne Glanz, aber "mit viel Geduld und Intelligenz", befand Trainer Lucien Favre. Offenbach machte Betrieb, hatte aber keine echte Torchance. Auf der anderen Seite erzielte Max Kruse per Elfmeter das 1:0. Patrick Herrmanns 2:0 machte kurz vor Schluss alles klar. Alles Tamtam der Gastgeber ließ die Borussen kalt, ganz abgeklärt zogen sie ins Viertelfinale ein. Der tiefe Boden ließ den Favre-typischen Kombinationsfußball nicht zu, weswegen Gladbach mehr als gewohnt mit langen Bällen operierte. "Auch das ist eine Qualität. Da haben wir noch einmal dazugelernt", sagte Stranzl.

Favres Team hat inzwischen ein breiteres Repertoire: Es kann das Spiel machen, aber auch kontern, es kann spielerisch Lösungen suchen, aber auch eine robuste Gangart gehen. Damit wurde die Pflicht in Offenbach erledigt, ohne sich eine Blöße zu geben. Es ist ein Merkmal von Spitzenteams, im richtigen Moment das Richtige zu tun - und das immer wieder. So hatte Gladbach am Sonntag schon Paderborn 2:0 besiegt - ohne viel Aufhebens zu machen, sondern ganz nüchtern und seriös. Seit dem Europa-League-Aus vor einer Woche gab es zwei Siege und kein Gegentor. Vor zwei Jahren fiel das Team nach dem internationalen Scheitern in ein Loch, "jetzt haben wir einen Schritt nach vorn gemacht", stellte Herrmann fest. "Das ist richtig gut, wir mussten uns danach ja erst mal aufrappeln und an den Alltag denken."

Das Umschalten klappt bei den Borussen auf dem Rasen gut. Und auch in den Köpfen. Sevilla und die Europa League sind vergangen und vergessen, Borussia schaut selbstbewusst nach vorn. Platz drei soll in der Bundesliga verteidigt werden, nicht nur am Samstag in Mainz. Und im Pokal soll es möglichst das Finale werden. Dass im Lostopf am Sonntag vor allem große Namen liegen werden, stört Sechser Granit Xhaka nicht. "Ich wünsche mir nicht gerade die Bayern. Aber sonst kann jeder kommen", sagte er. Das klingt sehr selbstbewusst. Die Borussen wissen, was sie können, und auch, wie sie es in Erfolg ummünzen können. Egal gegen wen.

(RP)
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