Derbyheld von 2015 Xhaka kann dem 1. FC Köln nicht weh tun

Mönchengladbach · Granit Xhaka wird geschont. Ausgerechnet heute, wenn Arsenal in der Europa League den 1. FC Köln empfängt. Man kann sich schon vorstellen, dass der Ex-Borusse von dieser Idee seines Trainers Arsène Wenger nicht restlos begeistert ist.

 Granit Xhaka.

Granit Xhaka.

Foto: rtr, mb

Schließlich wäre es doch eine herrliche Reminiszenz an seine Gladbacher Zeit, den Kölnern ihre Europa-Rückkehr nach fast 25 Jahren zu verderben. Xhaka, der drei Tage vor dem letzten Europapokal-Spiel der Kölner (30. September 1992, 0:3 bei Celtic Glasgow) geboren wurde, ist ein Emotionsbolzen. Er hat die Derby-Rivalität stets als Energiespender empfunden. Einfach abstellen kann man das nicht. Xhaka spielt zwar für Arsenal, doch nun gegen Köln ist er irgendwie auch wieder Gladbacher.

Die maximale Gefühlsexplosion gab es für ihn am 14. Februar 2015. Da war Xhaka Siegtorschütze im Derby. Er rannte wie von der Tarantel gestochen quer über den Platz und landete schließlich in den Armen seines Schweizer Landsmanns Yann Sommer. Nun, er wird er seinen Teamkollegen beim FC Arsenal, wo er seit 2016 spielt, eingebläut haben, dass es schon wichtig wäre, die Kölner zu besiegen. Nicht nur mit Blick auf die ersten Punkte in der Europa League. Denn Xhaka weiß, dass die Gladbach-Fans (und nicht nur die Xhaka-Fans unter ihnen) am heutigen Abend durchaus leiden werden, wenn sie den Erzrivalen auf dem internationalen Parkett wissen oder sehen. Die Spekulation, dass sie eher dem FC Arsenal den Sieg wünschen sei erlaubt, weil er erstens Xhakas Klub ist und zweitens gegen Köln antritt.

Was Arsenal angeht, markiert Borussia eine Zeitenwende des Klubs. Das Hinspiel am 10. September 1996 war das letzte Europapokal-Spiel ohne Wenger. Beim Rückspiel am 25. September war Wenger, der offiziell fünf Tage später den Job vom Interimstrainer Pat Rice übernahm, schon dabei. Erst nur als Zuschauer, nach der Pause saß er aber schon mit auf der Bank. Borussia war quasi sein erstes Mal Arsenal.

Für Borussia war es auch ihr erstes "Heimspiel" in Köln. Denn nach dem Sieg in Highbury, zu dem ein herausragender Stefan Effenberg die Borussen führte, fand das Rückspiel nicht in der üblichen Europa-Heimspielstätte Rheinstadion Düsseldorf statt, sondern im alten Müngersdorfer Stadion - wie auch eine Runde später das 2:4 gegen AS Monaco. Das aktuelle Kölner Stadion erlebte noch kein Europa-Pokalspiel des FC, wohl aber welche mit Borussias Trainer Dieter Hecking. Er betreute Alemannia Aachen, das sich 2004 als Pokalfinalverlierer gegen den Champions-League-Teilnehmer Werder Bremen für die Europa League qualifiziert hatte. Immerhin blieb Hecking im RheinEnergie-Stadion unbesiegt: 0:0 gegen FH Hafnarfjörur, 1:0 gegen OSC Lille, 2:2 gegen Zenit St. Petersburg und 0:0 gegen AZ Alkmaar.

Granit Xhaka wird erpicht darauf sein, die Bilanz des Kölner Stadions am 23. November im Rückspiel mit Arsenal zu schmälern (so er nicht wieder geschont wird). Mit Borussia hat er nie in Köln gewonnen (0:0, 1:0). Es gibt also Nachholbedarf.

(kk)
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