Borussia Mönchengladbach Hanke muss am Saisonende gehen

Mönchengladbach · Der Vertrag des Stürmers wird nicht verlängert, weil sich der Verein anders orientieren will. Der 29-Jährige zeigt sich enttäuscht.

Mike Hanke: Karriereende mit 31 Jahren
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Das ist Mike Hanke

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Foto: dpa, Patrick Seeger

Borussia Mönchengladbach wird den am Saisonende auslaufenden Vertrag mit Stürmer Mike Hanke nicht verlängern. Obwohl beide Parteien seit September in Verhandlungen über eine weitere Zusammenarbeit standen, beschlossen die Verantwortlichen des Klubs nun, "einen anderen Weg einzuschlagen". Ohne den 29-Jährigen.

Sportdirektor Max Eberl erklärte die bevorstehende Trennung von Hanke damit, dass sich die Borussia sportlich anders orientieren wolle. "Wir haben versucht, Mike das so rechtzeitig wie möglich mitzuteilen. Es ist klar, dass so eine Entscheidung nicht schön ist, aber wir müssen an den Verein denken. Sie ist uns sehr schwer gefallen und wurde auch nicht von heute auf morgen gefällt. Wir haben im September ein Angebot abgegeben. Dann haben sich die Verhandlungen hingezogen."

"Er hat uns viel gebracht"

In der Zwischenzeit hätten sich, so Eberl, die Verantwortlichen einige Gedanken gemacht: "Unsere Idee, Fußball zu spielen, hat sich seit September auch ein Stück weit geändert." Trainer Lucien Favre stimmte Eberls Aussagen zu, sagte zudem: "Natürlich spielt Mike weiter eine Rolle bei uns. Er hat uns viel gebracht — so wie Gladbach auch ihm viel gebracht hat."

Der Stürmer, der Anfang 2011 aus Hannover nach Gladbach kam, tat seinen Unmut kund. "Wir waren regelmäßig in Verhandlungen, es gab ein schriftliches Angebot von Borussia. Gestern bin ich ins Stadion gekommen, um die Sache fix zu machen, da wurde mir gesagt, dass man doch nicht mit mir weitermachen will", sagte Hanke. "Die einzige Begründung die ich gehört habe war, dass der Trainer mich nicht mehr will. Es ist ein Schock für mich. Denn es gab keine Anzeichen dafür."

Auf dem Platz hatte Hanke seit Beginn der Gespräche im September jedoch immer weniger Argumente für eine Weiterbeschäftigung über den Sommer hinaus geliefert. Gegen Dortmund zeigte der Angreifer ein ganz schwaches Spiel, wurde nach der Pause gegen Luuk de Jong ausgewechselt. Hatte Hanke in der vergangenen Saison mit acht Treffern und drei Vorlagen noch einen großen Anteil am vierten Platz der Borussen, so schwand sein Einfluss nun merklich. Meist waren es Joker-Einsätze. Nur zwei Tore erzielte er bislang. Dennoch schien alles auf eine Vertragsverlängerung hinauszulaufen: Im Winter hatte Borussia bereits Igor de Camargo nach Hoffenheim abgegeben, Eberl bestätigte regelmäßig die "guten" Gespräche mit Hankes Berater.

"Wir werden im Sommer Transfers tätigen"

Den sportlich Verantwortlichen blieb jedoch nicht verborgen, dass sich junge Spieler im Kader wie Peniel Mlapa oder Amin Younes immer mehr für offensive Aufgaben aufdrängen — zumal Trainer Favre oft betonte, dass Hanke und Top-Einkauf Luuk de Jong auf dem Platz nicht zusammenpassen würden. Nun wollen es die Borussen mit neuem Personal versuchen. "Wir werden im Sommer Transfers tätigen", sagte Eberl.

Doch noch müssen beide Parteien diese Saison zu Ende bringen. So wie Trainer Favre betont, dass Hanke weiter wichtig ist, will sich auch der Spieler reinhängen. "Borussia ist in meinem Herzen, ich bin Profi und werde alles geben", erklärte Hanke. Und Sportdirektor Eberl sagte, er erwarte im Sommer "einen sauberen Schnitt. Bis dahin wird sich Mike reinhauen."

(RP/can/seeg)
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