Borussia Mönchengladbach Herrmann will dranbleiben

Mönchengladbach · Nüchtern betrachtet war es nur eine Einwechslung. 45 Minuten lang dauerte Patrick Herrmanns Einsatz gegen Schalke. Wenig für jemanden, der in der vergangenen Saison in allen 34 Ligaspielen in der Startelf stand. Viel für jemanden, der zuvor in dieser Saison noch keine Bundesligaminute ran durfte. Und so sieht Herrmann seine Halbzeit am Samstag dann auch als Schritt nach vorne. Zurück nach vorne. "Daran muss ich jetzt anknüpfen", sagte er.

Gladbach - Schalke: Einzelkritik
16 Bilder

Gladbach - Schalke: Einzelkritik

16 Bilder

Dabei mutet es fast schon ein bisschen ironisch an, dass Herrmann just in einem Spiel Werbung für sich verbuchen konnte, in dem in André Hahn sein ärgster Konkurrent um die Planstelle auf dem rechten Flügel mit zwei Toren zum Matchwinner avancierte. Aber es war so. Wo Hahn und die beiden anderen Torschützen Raffael und Max Kruse im Mittelpunkt standen, hatte Herrmann mehr als nur andeuten können, dass er wieder nah dran ist an der Startelf. Er bereitete das 4:1 indirekt vor und hätte zuvor um ein Haar selbst einen Treffer beisteuern können. Er war aktiv. Er war im Spiel. Er spielte so, wie sie einen Herrmann in Gladbach sehen wollen.

Das Timing für Herrmanns Annäherung an die Startelf Borussias könnte dabei eigenlich kaum besser sein als just zum Beginn von drei Englischen Wochen. "Wir haben viele Spiele. Wie wir im Endeffekt rotieren, kann ich nicht sagen. Wir müssen jetzt mal abwarten, wie es in den kommenden Wochen aussieht", sagt der 23-Jährige. Dabei äußert der Flügelflitzer sogar ein bisschen Verständnis für Lucien Favre und dessen neue Qual der Wahl bei der Benennung von erster Elf und 18er-Kader. "Natürlich ist es schwierig für den Trainer. Wir haben viele gute Spieler in der Mannschaft", sagt Herrmann.

"Hamburger SV: War es das für Mirko Slomka?" - Pressestimmen
18 Bilder

Pressestimmen zum 3. Spieltag

18 Bilder

Er macht aber auch keinen Hehl daraus, dass diese Wochen gerade eben eine neue Erfahrung für ihn sind. Eine, auf die er wahrscheinlich gerne verzichtet hätte, die er aber nun annimmt. "Es ist immer leichter gesagt als getan, wenn es heißt, man solle nicht den Kopf hängen lassen. Natürlich ist man extrem enttäuscht, wenn man nicht spielt, aber wenn man dann reinkommt, muss man halt alles geben", sagt Herrmann. Er ist keiner, der Stunk macht, wenn er draußen sitzt. Das würde nicht zu ihm passen.

2011/2012 gehört Herrmann neben Marco Reus, Mike Hanke und Juan Arango zu Borussias "Fantastischen Vier", die mit ihrer Offensivkunst begeisterten und Gladbach am Ende auf Rang vier hievten. Die anderen drei sind nicht mehr da - er schon. Aber nur da sein reicht ihm nicht. Er will spielen. Von Beginn an. Mittendrin, statt nur dabei. Dafür könnten die 45 Minuten gegen Schalke ein Anfang gewesen sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort