Borussia Mönchengladbach Israelis passen wohl doch nicht zur Borussia

Gal Alberman hatte ein Gespräch mit Michael Frontzeck. Schön war es nicht für den Israeli, denn Borussias Trainer teilte ihm mit, dass er nicht mehr mit ihm plant. Mit diesem Wissen ging Alberman ins Trainingslager in Österreich.

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Immerhin, denn Paul Stalteri und Jan-Ingwer Callsen-Bracker, die ebenfalls keine Rolle mehr spielen, trainieren nicht mehr mit dem Team. Alberman war dabei, weil Michael Bradley erst am Montag zurück aus dem WM-Urlaub kam und daher ein defensiver Mittelfeldspieler fehlte.

"Natürlich bin ich enttäuscht über die Situation", sagte Alberman gestern bei seinem wohl letzten Pressegespräch als Borusse. Er ist auf Vereinssuche, doch noch hat sich nichts ergeben. "Es gab Gespräche mit Maccabi Tel Aviv, aber es passte nicht", gesteht Alberman. Er will die richtige Entscheidung treffen, und, "ja", er würde gern in der Bundesliga bleiben.

"Aber nur, wenn es eine gute Sache ist." Alberman will wieder spielen. Von daher ist er froh, dass er nach seiner langen Verletzungs-Odyssee zuletzt bei einigen Testspielen mitwirken durfte, auch im Trainingslager "habe ich 100 Prozent gegeben, das werde ich tun, so lange ich hier bin", sagt er. "Mein Hauptproblem waren die Verletzungen", sagt Alberman. Nun ist er fit, aber seine Zeit in Gladbach vorbei. "Ich bin aber nach wie vor von mir überzeugt, ich kann Fußball spielen". Das will er bei einem anderen Klub zeigen.

Es scheint, als stünde die Liaison israelischer Spieler mit Borussia unter keinem guten Stern, trotz aller freundschaftlichen Beziehungen nach Israel. 1971 war Shmuel Rosenthal der erste Israeli in der Bundesliga. Ein Jahr hatte er sich damals sperren lassen, um Gladbacher werden zu können. Doch nach nur einer Saison (13 Spiele, ein Tor) ging er wieder.

Auch Roberto Colautti, wie Alberman (16/0) israelischer Nationalspieler, scheiterte. Der Stürmer konnte sich in drei Jahren in Gladbach nicht durchsetzen (57/9) und spielt nun wieder in seiner Heimat. Dabei war der damalige Sportdirektor Christian Ziege, der Colautti und Alberman holte, überzeugt, dass "der israelische Spielermarkt der Markt der Zukunft sein kann". Zumindest im Falle Borussias trifft das wohl nicht zu.

(RP)
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