Borussia Mönchengladbach Jantschkes Null-Sieben-Hundert-Spiel

Mainz · Der Defensivmann kam beim 0:0 der Borussen in Mainz zum 100. Bundesliga-Einsatz. Er half hinten, die Null zu halten. Zum siebten Mal spielte er Innenverteidiger. Rechts hinten spielt nun Julian Korb, der in der Liga noch nie verloren hat.

 Der Trainer und zwei seiner Musterschüler: Lucien Favre gestern bei der Weihnachtsfeier der Borussen mit Branimir Hrgota (links, mit Fliege) und Tony Jantschke. Der Defensivmann machte in Mainz sein 100. Bundesligaspiel.

Der Trainer und zwei seiner Musterschüler: Lucien Favre gestern bei der Weihnachtsfeier der Borussen mit Branimir Hrgota (links, mit Fliege) und Tony Jantschke. Der Defensivmann machte in Mainz sein 100. Bundesligaspiel.

Foto: Dieter Wiechmann

Der Jubilar war zufrieden, auch wenn es in seinem 100. Bundesligaspiel nur ein 0:0 gab. Da Tony Jantschke aber Verteidiger ist, freute ihn vor allem die defensive Null. "Mainz hat probiert, schnell zu kontern, wir haben aber gut verteidigt und nichts zugelassen", resümierte der 23-Jährige die saubere Arbeit der Abteilung Abwehr. In dieser hat Jantschke nun seit sieben Spielen einen neuen Auftrag: Er ist nun Innenverteidiger, seinen Job auf rechts hat Julian Korb übernommen. Beide sind Gladbacher Eigengewächse — und beide machen ihre Sache so gut, dass Trainer Lucien Favre schier begeistert ist.

Vor der Saison war die Viererkette, wie sie derzeit aufgestellt ist, allenfalls eine theoretische Vision des Trainers für alle Notfälle. Die traten ein, als ein Innenverteidiger nach dem anderen ausfiel. Seit dem Spiel gegen Frankfurt gibt es nun diese Version der Abwehrreihe, und in vier der seither absolvierten sieben Partien gab es kein Gegentor. Da gibt es wenig Anlass für Favre, etwas zu verändern. Pech ist das für Roel Brouwers, der längst wieder da ist. Und auch Alvaro Dominguez wird sich wohl hinten anstellen müssen, wenn er wieder richtig fit ist.

Dass es nun in Mainz vorn nicht zu einem Tor reichte, erstmals seit dem 0:1 in Berlin am 19. Oktober und zum zweiten Mal überhaupt in dieser Saison, konnte Jantschke sein Jubiläum nicht vermiesen. "Ich bin glücklich, dass ich mein 100. Spiel gemacht habe — mit 23 Jahren und alle für Borussia, das ist Wahnsinn. Dass wir nicht immer gewinnen können, dürfte klar sein", sagte er.

Das kann auch Julian Korb. Er ist wie Jantschke ein Absolvent der Gladbacher Nachwuchsakademie. Seit Jantschkes Jobwechsel ist er konstant als Rechtsverteidiger in der Startelf. "Glücksbinger" nennen ihn seine Kollegen, weil Borussia mit Korb noch kein Ligaspiel verloren hat. Auch als er am letzten Spieltag der vorletzten Saison in Liga eins debütierte, damals ebenfalls in Mainz, gab es einen Sieg (3:0). "Als Glücksbringer sehe ich mich aber nicht, daran ist ja das gesamte Team beteiligt", sagte Korb. "Ich versuche immer, meine Leistung zu bringen und freue mich, dass wir einige Punkte geholt haben, seit ich spiele." Für ihn gab es indes in Mainz ein bislang unbekanntes Gefühl. Denn es war das erste Unentschieden, das Korb als Bundesligaspieler erlebte. "Natürlich will man jedes Spiel gewinnen. Aber man muss auch damit leben können, wenn das nicht gelingt. Ich hatte bisher das Glück, alle sieben Spiele gewonnen zu haben. Nun kommt ein Unentschieden dazu und ich kann sagen: Ich habe noch kein Bundesligaspiel verloren. Diese Bilanz geht ja auch in Ordnung ", sagte er.

Er selbst hätte Borussias Siegesserie, die auch seine persönliche war, fortsetzen können. Doch sein Schuss in der 58. Minute rauschte am langen Pfosten vorbei. "Eigentlich wollte ich Raffael in der Mitte bedienen, aber dann hat ein Mainzer Verteidiger den Ball an den Fuß bekommen. Ich kam wieder an den Ball, in spitzem Winkel zum Tor. Ich habe einfach mal versucht, den Ball in der langen Ecke unterzubringen, aber er ging knapp vorbei — schade", sagte Korb.

So war es ein torloses Treiben und für Korbs Kumpel Jantschke ein Null-Sieben-Hundert-Spiel: null Gegentore im 100. Erstliga-Spiel, das sein siebtes als Innenverteidiger war — und das siebte in Folge ohne Niederlage. Genug Gründe für Jantschke, die gestrige Weihnachtsfeier der Borussen zu genießen.

(RP)
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