Borussia Mönchengladbach Jeff Strasser: Sein Ziel ist die Bundesliga

Lissabon · Borussias früherer Kapitän schmiedet Zukunftspläne. 2015 macht er die Fußball-Lehrer-Lizenz.

 Jeff Strasser spielte von 2002 bis 2006 für Borussia.

Jeff Strasser spielte von 2002 bis 2006 für Borussia.

Foto: Imago

Im Bankettsaal nach dem 0:0 bei Benfica Lissabon sprach Jeff Strasser Bayer-Sportdirektor Rudi Völler auf 1994 an. Damals war der ehemalige Bundesligaprofi des 1. FC Kaiserslautern und Borussia Mönchengladbach bei seinem ersten Auftritt in der luxemburgischen Nationalmannschaft im Testspiel gegen Bayer Leverkusen und gegen Völler aufgelaufen. Schmunzelnd berichtete Strasser von dem einseitigen Gespräch: "Er konnte sich verständlicherweise nicht erinnern. Für mich war es wohl aufregender."

Strasser begleitete die Werkself zum letzten Gruppenspiel in die portugiesische Hauptstadt. Sein Bruder Christian, Vorstand der Banque Internationale à Luxembourg, die auch eine Loge in der BayArena hat, nahm den ehemaligen Mönchengladbacher Kapitän mit. "So konnte ich mal wieder ein Champions League Spiel live sehen. Mich persönlich hat auch das U19-Spiel in der Uefa Youth League interessiert, da ich im nächsten Jahr die Fußball-Lehrer-Lizenz erwerbe und mich dann zunächst im Nachwuchsbereich als Trainer sehe", so Strasser, derzeit Coach des luxemburgischen Erstligisten CS Fola Esch. Als Spion für Borussia, die am Sonntag in Leverkusen antreten wird, sei er trotz seiner guten, freundschaftlichen Kontakte zu Gladbachs Sportdirektor Max Eberl nicht unterwegs gewesen. "Bei der Qualität, die Lucien Favre hat, braucht er keinen Jeff Strasser, um sich auf Leverkusen vorzubereiten. Max kann mich gerne anrufen, aber ich denke, Gladbach ist da im Moment sehr gut aufgestellt", sagte Strasser.

Falls Eberl doch zum Hörer greifen würde, hätte er aber ein paar Worte parat. "Gladbach muss dafür sorgen, dass sie in Führung gehen, dann muss Leverkusen aufmachen", sagte Strasser. Eine Analyse zum schlechten Auftritt der Werkself in Lissabon könnte er ebenfalls liefern. "Man hat gesehen, dass Leverkusen sich nach der Pause gesteigert hat und eine ordentliche Halbzeit gespielt hat. Aber der Abschluss hat zu häufig gefehlt. Leverkusen hätte mehr Druck ausüben und mehr Risiko gehen müssen. Wenn du weißt, du musst das Spiel gewinnen, um Gruppensieger zu werden, musst du früher offensiver werden", sagte er.

Offensiv geht Strasser auch seine Pläne, in Zukunft Trainer in der Bundesliga werden zu wollen, an. Dass dies nur "Step by Step" gehe, sei ihm bewusst, doch. "Wenn ich den Führerschein mache, möchte ich auch Auto fahren. Wenn ich die DFB-Lizenz habe, möchte ich auf dem Niveau trainieren, wo ich lange Zeit gespielt habe - und das war die Erste Liga", sagte er.

Dabei schaut sich Strasser gerne im Weltfußball um, sammelt Eindrücke, ohne sich zu verbiegen. "Ich bin weder der Typ Schmidt, noch der Typ Favre. Ich bin mein eigener Typ mit einer eigenen Identität und einer eigenen Handschrift und so soll es auch sein. Das heißt nicht, dass man sich bei beiden, da sie gute Arbeit machen, etwas abschauen kann", sagt Strasser und schiebt hinterher: "Von der Emotion würde ich mich eher Richtung Jürgen Klopp sehen - so wie ich als Spieler auch war." Das hat Strasser in 194 Bundesliga-Einsätzen nachgewiesen. Und hat dabei auch bei Borussia Spuren hinterlassen.

(RP)
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