Borussia Mönchengladbach Johnson will bei Borussia besser werden

Fussball · Der Ex-Hoffenheimer hat sich für den Wechsel nach Gladbach entschieden, weil er hier die besten Perspektiven für sich sieht. Gestern war sein erster Tag im Borussia-Park, heute steigt der 26-Jährige ins Mannschaftstraining ein.

Yann Sommer und Fabian Johnson bei Borussia Mönchengladbach vorgestellt
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Sommer und Johnson in Gladbach vorgestellt

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Fabian Johnsons erster Tag als Borusse war vollgepackt mit Terminen. Erst musste er zum Laktattest und absolvierte weitere Belastungstests, dann wurden die Fotos für seine Autogrammkarten geschossen und schließlich saß er auf dem Podium des Medienraums im Souterrain des Borussia-Parks, um Auskunft zu geben über das, was er künftig vorhat bei seinem neuen Arbeitgeber.

Der 26-Jährige ist ein recht unaufgeregter, ruhiger Bursche, seinen bayerischen Akzent hört man deutlich heraus. Er ist amerikanischer Nationalspieler, doch er wurde in München geboren. Den US-Pass verdankt er seinem Vater Charles, der früher Basketball-Spieler war. Seine Mutter Sylvia ist Deutsche. Johnson hat von seinem Vater gelernt, dass es immer lohnt, sich verbessern zu wollen. Darum hat er sich nach drei Jahren bei 1899 Hoffenheim entschieden, etwas Neues zu machen. "Ich will ein besserer Spieler werden", sagte Johnson.

Gladbach erscheint ihm der Ort zu sein, wo er das werden kann: "Ich sehe hier für mich die sportlich beste Perspektive." Lucien Favre gilt als ein Trainer, der Spieler voranbringt. Heute wird Johnson erstmals unter Favre trainieren. Nach der Weltmeisterschaft, bei der er für die USA gespielt hat, gab es Sonderurlaub, die kleine Verletzung, die er sich im letzten WM-Spiel gegen Belgien zugezogen hatte, ist längst auskuriert. "Es geht mir gut", versichert Johnson. Er hat seine neue Wohnung schon bezogen, Umzugsstress wird ihn also nicht ablenken von der Arbeit. "Ich hoffe, dass ich so schnell wie möglich die verpassten drei Wochen aufhole, und setze alles dran, den Anschluss schnell herzustellen", sagte er.

Borussia Mönchengladbach: Yann Sommer trainiert erstmals mit
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Yann Sommer trainiert erstmals in Gladbach

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In Brasilien konnte er sich schon ausführlich über seinen neuen Klub informieren. Berti Vogts, der Ur-Borusse, war Berater von US-Trainer Jürgen Klinsmann. "Er hat mir natürlich einige Sachen über Borussia erzählt und mir auch seine Nummer gegeben, falls ich hier und da Hilfe benötige. Ich werde mich mit Sicherheit mal bei ihm melden", sagte Johnson. Auch bei seinem Kumpel Peniel Mlapa hat er sich erkundigt. "Er hat mir nur Gutes erzählt", versichert Johnson. Gern hätte er mit Mlapa, den er seit Jugendzeiten bei 1860 München kennt, wieder zusammengespielt, wie zuvor in Hoffenheim, doch Mlapa wurde an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen.

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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Johnson grinst, als er darauf angesprochen wird, dass er früher bei 1860 München auch Stürmer war. "Früher in den Jugendmannschaften habe ich ab und zu auch mal im Angriff gespielt, aber mit dem Sprung in den Seniorenbereich wurde das immer weniger", sagte Johnson. Seine Lieblingsposition ist heute die, auf der er bei der WM im US-Team überzeugte: Rechtsverteidiger. Gegen Portugal attestierte ihm Berti Vogts eine "Weltklasse-Leistung". Johnson schaltete Cristiano Ronaldo aus und war sehr umtriebig nach vorn.

Das Offensiv-Gen ist also geblieben aus der Jugendzeit. "Er ist ein offensiv ausgerichteter Spieler, das ist sein innerer Drang", sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl. Johnson widersprach nicht. Doch er verwies darauf, dass er die Notwendigkeiten dieses Jobs kennt. "Als Rechtsverteidiger ist es die wichtigste Aufgabe, für die Stabilität in der Abwehr zu sorgen. Aber klar, wenn es der Trainer so vorgibt, werde ich mich natürlich auch gerne vorne mit einschalten", sagte er.

Dass er mit Hoffenheim, mithin ein Angstgegner der Borussen, schon das eine oder andere nette Erlebnis im Borussia-Park hatte, hat Johnson nicht vergessen. "Ich hoffe, ich kann daran anknüpfen", sagte er. Als es in der vergangenen Saison das 2:2 in Gladbach gab, bei dem er den Elfmeter herausholte, der Hoffenheim den Ausgleich brachte, war schon klar, dass er Borusse wird. "Wir haben uns im Januar den Vertrag unterzeichnet", berichtete Eberl. Schon 2013 sollte Johnson kommen, da klappte es nicht. Nun ist er da. "Ich freue mich auf meine neue Aufgabe", sagte Johnson.

(RP)
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