Borussia Mönchengladbach Kollektive Arbeit mit einzelnen Glanzlichtern

Mönchengladbach · Im 31. Pflichtspiel der Saison gewann die Borussia zum ersten Mal in Favre-Manier 1:0. Eine Renaissance steckte aber nicht dahinter, eher die richtige Mischung.

Wie Borussia Mönchengladbach den 1. FC Köln 1:0 besiegte
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Analyse: Der Schlüssel zur Eins und zur Null

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Foto: Dirk Päffgen

Sportdirektor Max Eberl hat all die Preisschilder, mit denen Mo Dahoud bereits versehen worden war, erst einmal überklebt. "Dahoud ist unverkäuflich", sagte er gegenüber dem "Kicker". Gegen Köln steigerte der 20-Jährige seinen Marktwert weiter, nicht nur wegen seines entscheidenden Tores zum 1:0. Auch Komponenten wie Laufbereitschaft, Kreativität, Passgenauigkeit und selbst Durchsetzungsvermögen rechtfertigten Bestnoten.

Beim Treffer in der 9. Minute zeigte Dahoud sein Können jedoch erst beim coolen Finish mit dem Außenrist. Am Ball waren sieben Feldspieler, darunter die gesamte Viererkette. Wie unsere grafische Analyse zeigt, profitierte die Borussia enorm von der schlechten Raumaufteilung des Gegners.

Defensiv fand Gladbach nach Wochen wieder die Balance, aus mehreren Gründen:

  • Die Rückwärtsbewegung wurde erst gar nicht zum Problem, weil die Borussia verheerende Ballverluste minimierte und Köln selten gefährlich umschaltete.
  • Wegbolzen oder spielerisch befreien? Die Borussia traf meist die richtigen Entscheidungen.
  • Wenn die Spielweise unter Lucien Favre und André Schubert verglichen wird, kommt es oft so rüber, als sei der Strafraum unter dem Schweizer für den Gegner tabu gewesen und nie ein Schuss aufs Tor von Yann Sommer geflogen. Dabei ließ Gladbach in der Saison 2014/15 pro Spiel 15,4 Torschüsse zu, die zweitmeisten der Liga. Diese Saison sind es 14,6.
  • Die Quote der gewonnenen Zweikämpfe war stark (62 Prozent in der ersten Hälfte, am Ende 57 Prozent). Die positiven Folgen erklären sich von selbst.

In der brenzligen Phase Mitte der zweiten Hälfte waren zwei Kopfbälle von Anthony Modeste brandgefährlich. Was Milos Jojic und Matthias Lehmann aus der Distanz abfeuerten, waren dagegen Profilier-Vorlagen für Sommer. Das nötige Glück gesellte sich dazu. Im Herbst hatte die Elfmeterseuche mehr Zu-Null-Spiele verhindert.

(jaso)
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